Fortuna Düsseldorf Fortuna und Unnerstall trennen sich

Düsseldorf · Der Vertrag von Lars Unnerstall endet im Sommer. Fortunas Torwart hat die Ersatzbank satt. Verein und Spieler gehen getrennte Wege, so viel steht nun fest. Trotzdem lässt sich der 26-Jährige nicht hängen, ganz im Gegenteil.

 Fortuna-Torwart Lars Unnerstall ist auf der Suche nach einem neuen Klub.

Fortuna-Torwart Lars Unnerstall ist auf der Suche nach einem neuen Klub.

Foto: Falk Janning

Unnerstall kämpft um seine Karriere im Profi-Fußball. Er macht das auf seine Art: immer gut gelaunt, leidenschaftlich, konzentriert. Die Zeit, die er bei Fortuna noch unter Vertrag steht, will er nicht absitzen, sondern nutzen. Gerade arbeitet er sich nach einer auskurierten Lungenentzündung ans Team heran.

Sicher ist, dass es für ihn die letzten Monate in Düsseldorf sein werden. Nach Informationen unserer Redaktion will keine der beiden Seiten verlängern — weder der Spieler, noch der Verein. Unnerstall ist auf Abschiedstour. Schon im vergangenen Winter hatte er die Möglichkeit zu wechseln. Bundesligist Werder Bremen soll ihn auf dem Zettel gehabt haben. Doch Unnerstall, der auf Schalke seine größten Erfolge feierte, durfte nicht weg. Jetzt ist der Sprung ins Oberhaus ungleich schwerer. Ligakonkurrenten kommen aber als Interessenten infrage.

Der Torwartmarkt ist klein, die Mühlen mahlen langsam

Es könnte noch ein wenig dauern, bis endlich Klarheit herrscht, wohin der Weg führt. Der Torwartmarkt ist klein, die Mühlen mahlen langsam. Die Rotationsmaschine muss anlaufen, damit sich etwas tut. Bis dahin zeigt sich Unnerstall von seiner besten Seite. Er will doch nur spielen, auf sein Tor aufpassen. Gerne in der 2. Bundesliga, sonst in der U23. Hauptsache Fußball.

Seit Michael Rensing im Dezember seinen Vertrag bis zum 30. Juni 2019 verlängert hat, steht endgültig fest, dass für Unnerstall Schluss ist. Der 1,98 Meter große Hüne durfte in dieser Saison nicht einmal mehr im Pokal ran, zwölf Spiele hat er seit Sommer 2014 für die Profis gemacht. Die Rolle des zweiten Manns passt ihm natürlich nicht. Umso bewundernswerter, wie der Teamplayer seinem Schicksal entgegentritt.

Für seine Arbeitsmoral bekommt Unnerstall Lob von allen Seiten: "Er würde am liebsten jede Woche für die U23 auflaufen. Das ist alles andere als selbstverständlich, das ist großartig", sagte Trainer Friedhelm Funkel einmal: "Leider spielt unsere Zweite fast immer gleichzeitig mit uns, und Lars ärgert sich am allermeisten darüber." In dieser Spielzeit stand Unnerstall in der Regionalliga siebenmal zwischen den Pfosten.

Rensing und Unnerstall geben sich Halt

Dass es auch anders laufen kann, wissen Fortuna-Fans nur zu gut: Als Rensing im Sommer 2013 hinter Fabian Giefer ins zweite Glied rücken sollte, verließ er wutentbrannt eine Teambesprechung. Der enttäuschte Schlussmann fing sich wieder und setzte sich schließlich durch. Mittlerweile leistet er sich kaum Fehler, Unnerstall hat also keine Chance, auf Sicht dazwischenzufunken.

Er ist aber auch nicht der Typ, der seinem Nebenmann im Weg stehen will. Die Arbeit in Fortunas Torhüter-Team könnte nicht harmonischer sein. Rensing und Unnerstall geben sich Tipps, geben sich Halt. "In der 2. Bundesliga gibt es viele Stammtorhüter, die schlechter sind als Lars", lobte auch Torwarttrainer Claus Reitmaier. Es sollte also mit dem Teufel zugehen, wenn sich da nichts Geeignetes finden ließe.

(jado)
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