1:2-Niederlage Fortuna verliert Abstiegsgipfel in Duisburg

Düsseldorf · Zwei Spieltage vor Saisonende ist der MSV Duisburg im Kampf um den Klassenerhalt wieder bestens im Geschäft, während die Lage für Fortuna Düsseldorf äußerst bedrohlich geworden ist.

MSV Duisburg - Fortuna Düsseldorf: Einzelkritik
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MSV - Fortuna: Die Fortunen in der Einzelkritik

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Foto: Falk Janning

Mit bescheidenen spielerischen Mitteln, aber unbändigem Kampfgeist nutzten die "Zebras" im Westderby ihre letzte Chance und gewannen unterm Strich verdient mit 2:1 (0:0). Jetzt trennt nur noch ein Punkt das zuvor scheinbar schon so weit abgeschlagene Team Ilia Gruevs von den Düsseldorfern. Trainer Friedhelm Funkels Elf enttäuschte auf der ganzen Linie.

Bereits vor dem Anpfiff kochten die Emotionen rund um die Duisburger Arena hoch, denn ausgerechnet beim hochbrisanten Vergleich der beiden Westrivalen reihte sich eine technische Panne an die andere. Das begann bereits mit dem Defekt einer Bahn, die Hunderte Düsseldorfer Anhänger zum Stadion bringen sollte. Keiner von ihnen erreichte seinen Platz rechtzeitig — ebenso wenig wie die rot-weißen Fans, die Karten für einen Eckblock besaßen. Da es nur eine Einlasskontrolle gab, die überdies blockweise vorgehen wollte, drängten sich die Zuschauer vor den Toren, es kam zu chaotischen Zuständen. Dabei wurden Absperrgitter niedergedrückt.

Zusätzlich beschwerten sich zahlreiche Gästezuschauer via Twitter über den Einsatz von Pfefferspray seitens der Ordnungskräfte. Allerdings hatten auch die Düsseldorfer zur kritischen Gesamtlage beigetragen, indem sie am S-Bahnhof Schlenk bei der Ankunft einer Bahn mit 500 Fans zwei Bengalos zündeten — trotz klaren Verbots vorab. Dass Fortuna wegen alldem bis weit in die erste Spielhälfte hinein auf die Unterstützung von fast einem Drittel ihrer 7000 Anhänger verzichten musste, war angesichts der bedrohlichen Umstände bei allem Ärger darüber noch das geringste Problem. Warum das Match deshalb nicht später begann, blieb ein Rätsel.

Unzulänglichkeiten auf und neben dem Platz

Die Unzulänglichkeiten der Organisation übertrugen sich — wie auch immer — auf das Geschehen auf dem Rasen. Zwar kam der MSV besser in die Partie hinein als Fortuna, doch Zweitligataugliches gab es in der Anfangsphase von beiden Seiten selten zu sehen. Immerhin brachten die Gastgeber aber Tempo ins Spiel und stürzten ihren Kontrahenten damit in so manche Verlegenheit. Die Funkel-Truppe kam in den ersten 25 Minuten überhaupt nicht in die Zweikämpfe, leistete sich zahlreiche Fehlpässe und wirkte übernervös. So gehörte dann auch die erste nennenswerte Chance den "Zebras", doch der von Axel Bellinghausen abgefälschte Freistoß Giorgi Chanturias rutschte am Tor vorbei.

Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis Fortuna endlich den Kampf annahm, spürbar dagegenhielt. Und prompt gab es Probleme in der Duisburger Abwehr, die sich in Chancen für Lukas Schmitz und Joel Pohjanpalo äußerten. Auf der Gegenseite setzte die Gruev-Mannschaft überwiegend auf Angriffe über Victor Obinna und Kingsley Onuegbu, und Sekunden nach dem Wiederanpfiff machte sich das bezahlt. Nach einer Flanke Rolf Feltschers, bei der Bellinghausen nur unzureichend störte, ließ Julian Schauerte Onuegbu beim Kopfball tatenlos gewähren — das 1:0. Die Folge war eine Serie von bengalischen Feuern und Böllern aus dem Fortuna-Block. Schiedsrichter Benjamin Brand unterbrach das Spiel für einige Minuten, Kapitän Bellinghausen wirkte am Zaun auf die Zuschauer ein — eine hohe Geldstrafe ist dem Verein sicher, zumal da Brand sogar mit Abbruch drohte.

Als es wieder weiterging, verpasste Obinna den wie gelähmt agierenden Gästen den Knockout. Gleich mehrere Düsseldorfer bekamen während eines abenteuerlichen Gestochers im Strafraum den Ball nicht weg, und der Nigerianer schaltete am schnellsten. Zwar gelang Pohjanpalo mit einem Schuss aus der Drehung noch der Anschlusstreffer, doch mehr hatte die schwache Fortuna an diesem Abend auch nicht verdient.

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