Fortuna verliert Test gegen BVB "Die Ergebnisse hier interessieren mich nicht"

Rund 800 Zuschauer im Estadio de Municipal de la Linea sahen die 0:2-Niederlage von Fortuna Düsseldorf gegen Borussia Dortmund im Rahmen des Trainingslagers. Für Trainer Friedhelm Funkel war es ein "Testspiel mit Risiko", das Ergebnis war für ihn aber zweitrangig.

Borussia Dortmund besiegt Fortuna Düsseldorf mit 2:0
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BVB besiegt Fortuna mit 2:0

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Foto: dpa, din

Am Fuße des markanten Affenfelsens von Gibraltar trugen die beiden deutschen Fußballklubs ihr erstes Testspiel des Jahres gegeneinander aus. Die Niederlage nach 90 Minuten empfanden die Fortunen als bitter. Einig waren sie sich aber darin, dass Dortmund durch die beiden Treffer von Alexander Isak (71.) und Shinji Kagawa (84.) verdient gewonnen hatte, gleichzeitig aber die eigene Leistung ordentlich war - oder zumindest den gegebenen Umständen entsprechend.

Lukas Schmitz war einer der ersten Fortunen, der im kleinen Spielertunnel über das Spiel sprach. Er hatte seine Mühe, den eigenen Körper voll einzusetzen: "Das ist halt die Kunst, sich zu überwinden, auch wenn man schwere Beine und Muskelkater hat." Für ihn lag das Hauptaugenmerk darauf, gegen den höherklassigen Gegner defensiv möglichst kompakt zu stehen. "Wir müssen insgesamt weniger Chancen zulassen und vorne noch effektiver sein", sagte Schmitz. Es helfe der Mannschaft immer, wenn sie von der ersten Minute an gut in die Spiele reinkomme. "Wir müssen aber daran arbeiten, unser Ding über 90 Minuten durchzuziehen." Mit der Art und Weise des Auftretens, wenn auch nicht mit dem Ergebnis, könne die Mannschaft dennoch zufrieden sein, sagte Schmitz.

Verteidiger Robin Bormuth gab ganz offen zu: "Mir tun die Füße unfassbar weh, nach zwei Wochen Pause wieder in den Fußballschuhen, und dann noch das Pensum in den letzten Tagen." Bormuth stellte klar, dass mit dem Ergebnis zwar keiner im Team zufrieden sei, "wir haben aber gemessen an dem Gegner sehr wenige Torchancen zugelassen. Und einige Chancen hätten wir selbst auch nutzen können." Schlüsse könne das Team aus dem Test durchaus ziehen: "Wenn wir kompakt stehen, dann lassen wir wenig zu. So können wir auch noch weniger Gegentore in der Liga bekommen", sagte Bormuth. Er befand, dass beide Mannschaften auf dem Feld zwei ordentliche Halbzeiten gezeigt hätten.

Trainer Funkel hatte dagegen zwei sehr unterschiedliche Halbzeiten gesehen."Ich bin sehr, sehr zufrieden mit unserer Leistung", sagte er, meinte damit aber vor allem die ersten 45 Minuten. Nach den zwei Großchancen von Benito Raman hätte Fortuna in Halbzeit eins durchaus in Führung gehen können. Der Trainer wirkte aber nicht, als trauere er dem nach: "Wir haben in der ersten Halbzeit richtig gut gespielt. In der zweiten war bei Dortmund dann eine ganz andere Mannschaft auf dem Feld, da hatten sie viel Übergewicht und haben deshalb auch verdient gewonnen."

Der 64-Jährige weiß natürlich am besten, in welcher körperlichen Verfassung sich sein Team derzeit befindet. Vier Tage mit harten Trainingseinheiten haben die Profis in den Knochen. So hätte wohl niemand erwartet, dass der Zweitligist mit schweren Beinen eine Halbzeit lang mit dem Bundesligisten mithalten könnte. Es war laut Funkel ein Testspiel mit Risiko: "Da kannst du auch mal fünf, sechs Tore kassieren. Aber das wäre mir egal gewesen. Die Ergebnisse hier interessieren mich nicht." Funkel will, dass die Mannschaft in Spanien hart arbeitet und Grundlagen legt. Das betont er immer wieder. "Wenn wir zurück sind, wird wieder anders trainiert, sodass Frische und Schnelligkeit zurückkommen."

Eine Prognose für das zweite Testspiel am Dienstag gegen Standard Lüttich gab er ebenfalls ab: "Gegen Lüttich werden wir auch schwere Beine haben." Für Nachwuchstorwart Tim Wiesner, der sich im Kasten der Fortunen erneut in guter Form präsentiert und keine Fehler produziert hatte, gab es vom Coach kein Sonderlob: "Tim hat das gemacht, was ein Torwart machen muss: den Ball halten. Er hat das ordentlich gemacht, nicht mehr und nicht weniger."

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