Fortuna Düsseldorf "Wir haben sicherlich nicht verdient, hier zu gewinnen"

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf hat gegen RB Leipzig die siebte Saison-Niederlage hinnehmen müssen. Die Gastgeber spielten dominant und zeigten den Düsseldorfern deren Grenzen auf. Auch Karim Haggui und Co. gaben offen zu, dass ein Sieg sehr schmeichelhaft gewesen wäre.

Fortuna Düsseldorf verliert gegen RB Leipzig: Deutliche Worte von Karim Haggui
Foto: dpa, hsc soe

Es gibt Siege, die genießen die Fans eines Fußballvereins besonders. Ein Erfolgserlebnis der Fortuna in Leipzig wäre zu 100 Prozent in diese Kategorie gefallen. Der Verein aus Sachsen, der von "Red Bull" gegründet wurde, ist für eine Vielzahl der Fußball-Fans ein Dorn im Auge. Allerdings mussten die Fortuna-Anhänger bereits früh am Freitagabend feststellen: Wenn die Fortuna etwas aus dem früheren Zentralstadion, das im Juni 2010 in "Red Bull Arena" umbenannt wurde, mitnehmen dürfte, dann nur mit einer großen Portion Glück.

Denn die Gastgeber spielten so dominant und aggressiv wie es der Düsseldorfer Cheftrainer Frank Kramer bereits vor dem Spiel prophezeit hatte. Leipzig spiele das beste Pressing der Liga, hatte Kramer gesagt — die Sachsen ließen seinen Worten Taten folgen. Fortuna agierte nur selten, vielmehr reagierte sie in der ersten Halbzeit. Immerhin: Ein Tor wollte den Gastgebern zunächst nicht gelingen. "Spielerisch war es natürlich nicht einfach, gegen die zu spielen. Wir haben es nicht geschafft, sie durch Offensivaktionen nervös zu machen", analysierte Karim Haggui nach der Partie treffend.

Unzufrieden waren Kramers Schützlinge mit der Leistung in der ersten Hälfte aber eigentlich nicht. "Lange Phasen der ersten Halbzeit waren wir eigentlich ganz gut im Spiel", sagte Oliver Fink nach der Partie und gab damit die einhellige Meinung seiner Kollegen wieder. Allerdings fügte er auch an: "Wir haben aber das dumme Gegentor kassiert, was in der Entstehung ganz unglücklich war." Am Treffer in der 45. Minute war Kerem Demirbay maßgeblich beteiligt, der nach der Ecke nicht schnell genug aus der Gefahrenzone rannte. Dadurch stand Emil Forsberg nach einem missglückten Torschuss nicht im Abseits — das Tor war dann nur noch Formsache.

Das größte Problem sahen fast alle Fortunen in der schwachen Verarbeitung der Balleroberungen. "Bei unseren Balleroberungen waren wir einfach zu fehlerhaft, zu unsauber. Da waren viele gute Aktionen, die noch besser hätten sein können und zum Abschluss hätten führen können, die wir einfach zu unsauber gespielt haben", sagte Sportdirektor Rachid Azzouzi. Sie hätten versucht, erklärte derweil Demirbay, ihr Spiel aufzuziehen: "Leider ist es uns nicht gelungen, aus Balleroberungen heraus zu kontern."

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Das Fazit viel entsprechend nüchtern aus. "Wenn man ehrlich ist, haben die Leipziger dieses Spiel dominiert", war Demirbays Erkenntnis. Noch deutlichere Worte fand Haggui, der sagte: "Wir haben sicherlich nicht verdient, hier in Leipzig zu gewinnen, aber ein paar mehr und bessere Konter hätten wir schon fahren können, auch wenn es schwer für unsere Stürmer ist." Ralf Rangnicks Schlusssatz in der Pressekonferenz brachte es letztlich am besten auf den Punkt. "Am Ende zählen nur die drei Punkte und die haben wir eingefahren."

(cfk)
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