0:0 in Würzburg Fortuna verpasst den Auswärtsrekord

Fortuna Düsseldorf ist bei Aufsteiger Würzburger Kickers nicht über ein glückliches 0:0 hinausgekommen. Die Flingerner ließen damit nach drei Auswärtsspielen ohne Punktverlust erstmals wieder Zähler liegen. Zweimal hatten die Fortunen Alu-Glück.

Würzburger Kickers - Fortuna Düsseldorf: Einzelkritik
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Würzburg - Fortuna: Einzelkritik

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Foto: dpa, dka hak

Die Auswärtsserie der Fortuna ist gerissen, am Ende kam sie aber noch einmal mit einem blauen Auge davon. Nach drei Siegen in fremden Stadien in Folge holte die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel bei Aufsteiger Würzburger Kickers, der die klar besseren Torchancen hatte, einen Punkt. "Wir hatten sehr, sehr viel Glück", musste Funkel auf der Pressekonferenz eingestehen.

Das triste 0:0 hatte zumindest aus Düsseldorfer Sicht nicht mehr als die spärliche Kulisse von 10.207 Zuschauern verdient. Für Funkel war es eine Hiobsbotschaft: Adam Bodzek hatte sich eine Magen-Darm-Grippe eingefangen und musste passen. Damit war sein Plan durchkreuzt, den verletzungsbedingten Ausfall von Kapitän Oliver Fink eins-zu-eins zu ersetzen: Bodzek, nach seiner Gelbsperre zurückgekehrt, sollte den Defensivverbund im zentralen Mittelfeld organisieren. Stattdessen griff der Coach aus der Not heraus zu einer offensiveren Variante und nahm Arianit Ferati in die Startelf.

Fortuna Düsseldorf: Tor oder kein Tor?
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Tor oder kein Tor?

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Foto: dpa, dka

Eine halbe Stunde lang wurden lange Bälle nach vorn geschlagen

Auf dem bretthart gefrorenen Boden des Würzburger Stadions erhofften sich die Düsseldorfer einen physischen Vorteil für den kleinen, wendigen 19-Jährigen. Im Spiel war dann von Vorteilen für eine der beiden Mannschaften allerdings nichts zu sehen. Würzburger wie Düsseldorfer mühten sich mit den widrigen Verhältnissen ab, doch die allein konnten das schwache Niveau der Partie auch nicht entschuldigen.

Eine halbe Stunde lang wurden fast ausschließlich lange Bälle nach vorn geschlagen, Kombinationen kamen überhaupt nicht zustande. In der Schlussphase der ersten Hälfte entschlossen sich dann die Gastgeber, ein wenig mehr zu investieren und wurden mit drei Riesenchancen belohnt. Zunächst traf Peter Kurzweg nach einem kapitalen Missverständnis zwischen Julian Koch und Marcel Sobottka den Innenpfosten, sechs Minuten später setzte Junior Diaz einen Freistoß auf die Latte.

Fortuna übersteht kritische Situationen

Richtig kritisch wurde es dann drei Minuten vor der Pause, als Tobias Schröck den Ball per Hackentrick Richtung Fortuna-Tor bugsierte. Ob Torhüter Michael Rensing ihn auf oder oder erst hinter der Linie erwischte, war Gegenstand heftiger Diskussionen. Am Ende entschied Schiedsrichter Florian Heft nach intensiver Rücksprache mit seinem Assistenten Tim Skorczyk auf Freistoß für Fortuna.

Nach dem Wechsel ging es im gleichen Stil weiter. Die Gäste fanden einfach nichts ins Spiel, produzierten Stockfehler in Serie und ließen hinten zu viele Chancen der Kickers zu. In der 48. Minute parierte Rensing einen Kopfball von Elia Soriano glänzend, kurz darauf musste sich der Keeper dem allein durchgelaufenen Felix Müller entgegenstürzen. "Wir haben in der zweiten Hälfte unsere Linie verloren, uns einschüchtern lassen", sagte Innenverteidiger Kevin Akpoguma.

Der Aufsteiger wurde immer mutiger, Fortuna immer wackliger. Allein der überragende Rensing bewahrte sie in ihrem wahrscheinlich schwächsten Saisonspiel vor einem deutlichen Rückstand und letztlich vor einer Niederlage. Dabei war kurz vor Schluss sogar noch ein — allerdings unverdienter — Sieg möglich: Axel Bellinghausen rutschte jedoch an einer Hereingabe von Kaan Ayhan vorbei.

(jol)
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