Konterstärkstes Team der Liga Fortuna vertraut auf Stärke gegen die Spitzenteams

Düsseldorf · Zweitligist Fortuna Düsseldorf ist zuletzt aus der Erfolgsspur geraten. Vor dem Gipfeltreffen mit Spitzenreiter Holstein Kiel macht Fortuna die Tatsache Mut, dass sie sich gegen Teams aus der oberen Tabellenhälfte gewöhnlich viel leichter tut als gegen die Kellerkinder.

Fortuna trainiert vor der Abfahrt nach Kiel
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Foto: Falk Janning

Trotz der Serie von zuletzt vier sieglosen Spielen in Serie hat das Team von Trainer Friedhelm Funkel am Samstag im Zweitliga-Gipfel bei Tabellenführer Holstein Kiel die Chance, sich mit einem Dreier wieder auf Platz eins und in Richtung Herbstmeisterschaft zu schießen. Eine Woche später kommt zum nächsten Spitzenspiel der Tabellendritte 1. FC Nürnberg in die Düsseldorfer Arena. Angst und Bange wird den Rot-Weißen vor den schweren Aufgaben aber nicht. Denn gegen die Spitzenteams sehen sie gewöhnlich besser aus. Und sie haben in dieser Saison erst fünf Punkte gegen sie abgegeben: Durch ein 2:2 gegen den Vorjahres-Dritten Eintracht Braunschweig und durch ein 0:1 gegen den FC Ingolstadt, der zu dem Zeitpunkt Rang fünf belegte.

Gegen Mannschaften unterhalb von Rang neun ließen die Rot-Weißen dagegen schon zehn Zähler liegen: Sie unterlagen dem Vorletzten Greuther Fürth mit 1:3, erreichten gegen den Tabellen-15. VfL Bochum (0:0) und gegen den Tabellen-14. FC Heidenheim (2:2) jeweils nur ein Unentschieden und unterlagen am vergangenen Montag dem Drittletzten Dynamo Dresden mit 1:3.

Keiner macht so viele Kontertore wie Fortuna

Den Düsseldorfern fällt es schwer, sich gegen Mannschaften durchzusetzen, die sich auf ihre Defensive konzentrieren, im eigenen Strafraum verbarrikadieren und den Düsseldorfern keine Möglichkeit zum Kontern bieten. Leichter tun sich die Rot-Weißen dagegen im Duell mit Teams, die nach vorne spielen und zur Unterstützung des Angriffs auch schon mal ihre Abwehr entblößen. Da können die Düsseldorfer dann ihre Konterstärke demonstrieren. Fast jeder dritte Treffer der Rot-Weißen fiel bislang nach einem dieser überfallartig vorgetragenen Spielzüge. Insgesamt sieben Tore sind es, die die Fortunen per schnellem Gegenstoß erzielten. Das ist der Bestwert in der Liga.

Die Düsseldorfer haben mit ihren schnellen Spielern und ihrer Passstärke ideale Voraussetzungen für ein erfolgreiches Konterspiel. Gut zu sehen war das unter anderem beim 2:0-Sieg beim FC Erzgebirge Aue: Der entscheidende zweite Treffer fiel nach einem Konter wie aus dem Lehrbuch. Hennings leitete ihn mit einem Pass auf Ihlas Bebou ein. Über Jerome Kiesewetter kam der Ball zu Marcel Sobottka, der ihn nur noch zum alles entscheidenden zweiten Tor einzuschieben brauchte (48.).

Der erste Treffer beim 2:0-Sieg bei Arminia Bielefeld ist auch ein gutes Beispiel für Fortunas Stärke. Sie presste aggressiv, zwang Bielefeld zu einem Fehler im Spielaufbau und konterte die Arminia aus: Balleroberer Oliver Fink spielte Stürmer Benito Raman an, der nach einem Doppelpass mit Rouwen Hennings und einem Sprint zur 1:0-Führung einnetzte (35.).

Fraglich ist allerdings, ob Kiel der Fortuna am Samstag auch solch einen Treffer gestattet. Denn die Mannschaft um den Ex-Fortunen Markus Anfang auf der Trainerbank steht trotz aller Offensivkraft sicher in der Deckung. Und sie hat bislang - wie der FC St. Pauli - noch keinen einzigen Gegentreffer nach einem Konter zugelassen.

(faja)
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