Fortuna Düsseldorf "Von Verunsicherung war nichts zu spüren"

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf hat gegen den 1. FC Kaiserslautern ein ordentliches Spiel abgeliefert. Das 1:1 (0:0) entledigte den Zweitligisten nicht aller Sorgen, machte aber Mut. Trainer Friedhelm Funkel war jedenfalls mehr als zufrieden.

 Fortunas Trainer Friedhelm Funkel lobte den leidenschaftlichen Auftritt seiner Spieler.

Fortunas Trainer Friedhelm Funkel lobte den leidenschaftlichen Auftritt seiner Spieler.

Foto: dpa, rwe cul

Zuletzt hatte man das Gefühl, die Fortunen würden sich im gegnerischen Sechzehner so fremd fühlen, dass sie ihn lieber nicht betreten. Im Angriffsspiel der Rheinländer regierte der Zufall. Doch wer gegen Kaiserslautern mit dem Hoffnungsschimmer in die Esprit-Arena gekommen war, dass zeitnah alles besser werden würde, wurde in seinem Glauben bestärkt: Fortuna erspielte sich Chancen — und traf nach fünf torlosen Partien endlich wieder ins Netz.

Es war ein richtiges hässliches Tor zum 1:1, mit dem Marcel Sobottka nach 59 Minuten den Bann brach. Adam Bodzek zog ab, der Ball wurde abgefälscht und landete vor den Füßen des Mittelfeldspielers, der gegen Lautern-Torwart Julian Pollersbeck die Nerven behielt. "Dass mir der Ball so vor die Füße springt, das passiert einmal in 100 Jahren. Mir ist das in meiner Karriere jedenfalls noch nicht passiert", sagte Sobottka in den Katakomben.

Die Leistung ist gut für das Selbstvertrauen

Doch nicht nur der 22-Jährige wirkte zufrieden. Auch die Teamkollegen konnten mit dem 1:1 leben. Dabei hatte die Fortuna Pech, traf zweimal Aluminium, hätte drei Zähler also durchaus verdient gehabt. Doch es ging an diesem Freitagabend mal nicht nur um Punkte. Die Leistung, auch wenn sie nicht mit einem Sieg belohnt wurde, war nach zwei miserablen Spielen wichtig fürs Selbstvertrauen.

Darum lobte Trainer Friedhelm Funkel auf der Pressekonferenz, statt nach Fehlern zu suchen: "Ich bin hochzufrieden mit der leidenschaftlichen Leistung, die meine Mannschaft über 90 Minuten abgeliefert hat. Von einer Krise oder Verunsicherung war nichts zu spüren, wir haben genauso gespielt, wie wir es uns vorgenommen hatten", erklärte der 63-Jährige: "Leider haben wir die eine oder andere Möglichkeit nicht genutzt, die Latte oder den Pfosten getroffen und wirklich Pech gehabt, aber das ist im Fußball manchmal so."

Hennings spielt gegen Lautern extrem mannschaftsdienlich

Gegen Kaiserslautern sollte alles anders werden. Das beschworen Fortuna-Boss Robert Schäfer, Trainer Funkel und die Spieler unter der Woche. Und tatsächlich durften sich die Fans über eine engagierte Mannschaft freuen, die dieses Mal nicht bolzte, sondern richtig Fußball spielte. Vor allem Rückkehrer Sobottka, der unaufgeregt die Strippen zog, tat dem Team gut. Angreifer Rouwen Hennings spielte extrem mannschaftsdienlich.

"Vorne müssen wir effektiver sein"

Tatsächlich haperte es gegen schwache Lauterer nur an der mangelhaften Chancenverwertung. "Ich denke, wir haben ein gutes Spiel gemacht und uns belohnt. Das ist zwar der richtige Weg, aber vorne müssen wir effektiver sein — eindeutig", sagte Linksverteidiger Lukas Schmitz. "Es wäre in jedem Fall mehr drin gewesen", meinte auch Torschütze Sobottka. Trotzdem: Ein Anfang ist gemacht.

Am Ende gab es kein wirklich enttäuschtes Gesicht. Auch nicht beim Gegner. "Wir können und müssen mit dem Punkt leben. Man hat der Fortuna angemerkt, dass sie den Bock umstoßen wollte. Sie haben aggressiv nach vorne gespielt, waren auch im Chancenverhältnis überlegen", gab Gästetrainer Norbert Meier zu.

(jado)
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