Fortuna Düsseldorf Fortuna mit Frust und Personalsorgen

Düsseldorf · Wenn es am Dienstag (17.30 Uhr/ Live-Ticker) bei Arminia Bielefeld in der Zweiten Liga weitergeht, fehlen Fortunas Trainer Friedhelm Funkel der gesperrte Kapitän Oliver Fink und wahrscheinlich auch Innenverteidiger Robin Bormuth.

 Die Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel (re.) und Peter Hermann.

Die Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel (re.) und Peter Hermann.

Foto: Falk Janning

Wenn es am Dienstag (17.30 Uhr/Live-Ticker) bei Arminia Bielefeld in der Zweiten Liga weitergeht, fehlen Fortunas Trainer Friedhelm Funkel der gesperrte Kapitän Oliver Fink und wahrscheinlich auch Innenverteidiger Robin Bormuth.

Das ganze Ausmaß von Robin Bormuths Blessur offenbart sich erst heute, wenn der Abwehrspieler von einer MRT-Untersuchung zurückkommt. Fortunas Mannschaftsarzt Ulf Blecker ist jedoch skeptisch. "Wir haben am Samstag festgestellt, dass im Sprunggelenk auf jeden Fall eine Kapsel- und Bandverletzung mit Einblutung vorliegt", erklärt der Mediziner. "Das Blut lässt darauf schließen, dass das Band zumindest angerissen ist." Das wiederum brächte mit sich, dass der Innenverteidiger bei Fortunas nächstem Liga-Auftritt morgen in Bielefeld (Anstoß 17.30 Uhr) fehlt.

Für Trainer Friedhelm Funkel und seinen Assistenten Peter Hermann wäre der 21-Jährige bereits der zweite Profi aus der Startformation vom Freitagabend, der im Gastspiel bei der Arminia ersetzt werden müsste. Sicher nicht dabei ist Oliver Fink, dem Schiedsrichter Manuel Gräfe bei der 0:1-Heimniederlage gegen den TSV 1860 München die fünfte Gelbe Karte zeigte. Vollkommen zu Recht übrigens, denn nachdem sich der Kapitän in der Anfangsphase noch mit einem seiner berühmten Tacklings mit langem Bein erfolgreich den Ball geangelt hatte, kam er bei einem weiteren Versuch dieser Art gegen Marlon Busch deutlich zu spät und säbelte den Münchner deftig um.

Nun stellt sich die Frage, wie Funkel mit der neuen Personalsituation umgeht. In Bormuths Fall ist das vergleichsweise einfach: Winterzugang André Hoffmann wäre die erste Wahl, Alexander Madlung — der nach seiner späten Einwechslung als Zusatzstürmer fast noch den Ausgleich gegen die Sechziger geköpft hätte — eine Alternative. Womöglich käme auch in Frage, Kaan Ayhan aus dem Mittelfeld zurückzuziehen und dessen Position Christian Gartner übernehmen zu lassen.

Finks Sperre bringt grundsätzlichere Taktikfragen ins Spiel. Zwar hatte der 34-Jährige gegen 1860 einen gebrauchten Tag erwischt, was er unter anderem mit seinem Duett-Partner auf der linken Seite, Lukas Schmitz, gemeinsam hatte. Dennoch wird es Funkel nicht gefallen, gerade in einem wahrscheinlich hitzigen Auswärtsspiel, in dem Gastgeber Arminia unbedingt seine Chance im Abstiegskampf suchen muss, auf die Erfahrung seines Kapitäns verzichten zu müssen. Gut möglich, dass der Trainerfuchs nun zum Gegenentwurf zu Finks Routine greift: Mit einem engagierten Auftritt nach seiner Einwechslung hat der 19-jährige Emmanuel Iyoha Werbung dafür gemacht, ihn in Bielefeld auf der linken Seite stürmen zu lassen. Falls Axel Bellinghausen seine Magen-Darm-Grippe, die ihn am Freitag zum Pausieren zwang, überwunden hat, wäre auch er ein Kandidat.

Es geht morgen allerdings nicht nur um Personalien. Noch wichtiger ist, dass die Fortunen nicht die Augen vor einer Entwicklung verschließen, die in fast jeder Saison zu beobachten ist: Im Endspurt beginnen die abstiegsgefährdeten Mannschaften stets damit, überraschende Punkte einzufahren. So etwas kann ein Polster von acht Punkten, wie es die Düsseldorfer derzeit auf Platz 16 haben, rasch dünner werden lassen. "Gefährlich ist unsere Lage noch nicht", sagt Stürmer Rouwen Hennings dazu. "Sie ist aber auch nicht so, dass wir uns schon mit dem Sommerurlaub beschäftigen sollten." Recht hat der Mann.

(jol)
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