Fortuna Düsseldorf Vorsicht oder Vollgas?

Düsseldorf · Fortuna steht im Abstiegskampf unter Druck. Gegen die Würzburger Kickers muss am Samstag unbedingt ein Heimsieg her (13 Uhr/Live-Ticker). Aber wie fest sollte die Fortuna auf das Gaspedal treten?

 Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel kann gegen Würzburg wieder mit Stürmer Rouwen Hennings planen.

Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel kann gegen Würzburg wieder mit Stürmer Rouwen Hennings planen.

Foto: Falk Janning

Konsequenter Funkel-Fußball zeichnet sich dadurch aus, die Räume eng zu halten. "Kompakt" ist ein Wort, das in Düsseldorf inflationär gebraucht wird. In erster Linie ist es wichtig, gut abzusichern, gut zu verschieben, das Mittelfeld zu kontrollieren. "Stabil" ist noch so ein Wort, das gerne benutzt wird.

Tatsächlich hat Trainer Friedhelm Funkel dafür gesorgt, dass man sich weniger Sorgen machen muss, wenn der Gegner den Ball hat. Das Problem besteht eher darin, dass man selbst nicht so richtig weiß, was man mit dem Ding anfangen soll. In 14 Spielen gelangen seit der Winterpause magere zwölf Tore. Der nächste Gegner, die Würzburger Kickers, schoss übrigens nur acht. Vielleicht nimmt diese Zahl ja ein wenig die Angst vor dem Risiko.

Fortuna müsse jetzt auf dem Platz "Flagge zeigen", sagt Funkel. Aber was bedeutet das? Heißt es, dass jetzt Vollgas-Fußball gefragt ist? Wer Funkel kennt, der weiß: Das heißt es nicht. Der Trainer kritisiert immer wieder, dass seine Mannschaft die Angriffsbemühungen in der Esprit-Arena zu schlecht absichern würde. Das sei der Grund, warum man zu Hause so selten Punkte einfahre. Die Mannschaft spiele vor den eigenen Fans zu euphorisch.

Vorsicht oder Vollgas? Die Antwort auf die Frage wäre wohl diplomatisch. "Situationsabhängig" ist nämlich noch so ein Wort, das vielfach gebraucht wird. Und das ist dann eher eine Umschreibung für Vorsicht. Mal brauche es ein frühes Forechecking, mal sei es besser, sich ein wenig zurückzuziehen.

Folgende Aufstellung zeichnet sich für das Würzburg-Spiel ab: Rensing — Schauerte, Madlung, Bormuth, Schmitz — Bodzek, Sobottka — Gartner, Fink, Bebou — Hennings. Bis auf Bebou und Hennings sind das allesamt Spieler, die von der Pike auf gelernt haben, sich nach hinten zu orientieren. Und sogar Sturmspitze Hennings, der sich von seinem Magengeschwür erholt hat, gilt bei Fortuna als erster Verteidiger.

Ein Hashtag für den Klassenerhalt
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Gegen die Kickers allerdings, das schlechteste Rückrunden-Team der Liga, ist der Mut gefragt, den es schon beim 0:1 gegen wackelige Hannoveraner gebraucht hätte. Erzgebirge Aue, ebenfalls eine Mannschaft mit überschaubarem Offensivpotenzial, hat es gegen Würzburg am vergangenen Sonntag vorgemacht. Nach 18 Minuten war das Spiel gelaufen, es stand 3:0 für die "Veilchen".

Fortuna tut gut daran, sich von etwaigen Fesseln und der defensiven Denke zu befreien, selbstbewusst aufzutreten. Die Floskel "den Schneid abkaufen" trifft es ganz gut. Kompakt und stabil sollte man natürlich trotzdem bleiben.

(jado)
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