Fortuna Düsseldorf "Mit dem 1:3 waren wir noch gut bedient"

Düsseldorf/Leipzig · Fortuna Düsseldorf hat gegen RB Leipzig am Montagabend auf ganzer Linie enttäuscht und vollkommen verdient 1:3 (0:2) verloren. Michael Rensing war der Meinung, dass Fortuna mit dem Ergebnis sogar noch gut bedient war. Sportvorstand Helmut Schulte vermutete sogar die Einnahme eines Schlafmittels.

Fortuna Düsseldorf: Die Einzelkritik zum Spiel gegen RB Leipzig
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Leipzig - Fortuna: Einzelkritik

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Es ist schon ein paar Wochen her, dass die Laune bei den Beteiligten von Fortuna Düsseldorf so schlecht war wie am Montagabend. Das Team hatte in eben jener Zwischenzeit einen Trainerwechsel durchgemacht, danach zwei zeitweise überdurchschnittliche Leistungen abgeliefert — aber ausgerechnet gegen den von den Fans so ungeliebten Konkurrenten RB Leipzig ging das Team dann unter.

1:3 hieß das letztlich für die Düsseldorfer sogar noch schmeichelhafte Ergebnis, vor allen Dingen in der ersten Halbzeit wurden die Fortunen von den Gastgebern schlichtweg an die Wand gespielt. "Natürlich hat es Leipzig mit dem Gegenpressing gut gemacht, aber wir haben es auch im Kollektiv versäumt, besser Fußball zu spielen. Mit einem solchen Auftritt kann man keine Punkte mitnehmen. Wir haben die ersten Halbzeit total verschlafen, es war ein gebrauchter Tag", sagte Kapitän Oliver Fink nach der Partie, sein Teamkollege Michael Rensing würzte seine Ausagen dann etwas kräftiger: "Mit dem 1:3 waren wir ja noch gut bedient. Die erste Halbzeit war unterirdisch. Beim ersten Treffer passen wir wieder nicht nach einer Standardsituation auf."

Deutliche Kritik an der Mannschaft

Die Aussagen des Keepers gingen dabei klar in Richtung seines eigenen Teams. "Auf unsere Marschroute will ich ehrlich gesagt gar nicht so eingehen", sagte Rensing: "Wir waren auf jeden Fall gut eingestellt, aber vielleicht haben wir uns am Anfang beeindrucken lassen." Einen taktischen Fehler von Interimstrainer Taskin Aksoy schloss der Torhüter kategorisch aus.

So vogelwild die Fortunen in der Rückwärtsbewegung und in der Defensive im Allgemeinen agierten, hätte man eben das zumindest vermuten können. Immer wieder konnten die Leipziger gefährliche Chancen kreieren, immer wieder fehlte bei den Düsselorfern der Zugriff. Ein Offensivspiel der überforderten Gäste fand in den ersten 45 Minuten eigentlich gar nicht statt.

Schulte: "Als wären wir auf Valium gewesen"

Auch Sportvorstand Helmut Schulte fand deshalb auch deutliche Worte: "Wir waren in der ersten Halbzeit in der allseits bekannten Tiefschlafphase. Wir haben agiert, als ob wir auf Valium gewesen wären. Es war ein hochverdienter Sieg für Leipzig."

Coach Aksoy hielt sich ebenfalls nicht zurück und wählte scharfe Worte. "Die erste Halbzeit war für uns der Knackpunkt — da haben wir das Spiel verloren. Wir haben zu keinem Zeitpunkt stattgefunden und waren nie konkurrenzfähig. Wir hatten keine Aggressivität, keine gute Zweikampfführung und nach vorne wollten zu wenige Leute den Ball haben."

Die klare Aussage aller Beteiligten: So gewinnen wir in der 2. Bundesliga nur ganz wenige Spiele. Einzig Rensing vermochte für die restlichen Spiele der Saison noch ein wenig Hoffnung zu machen. "In dieser Mannschaft steckt mehr, als wir heute gezeigt haben", sagte der Keeper. Genau das muss sie beweisen.

(cfk)
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