Fortuna Düsseldorf Wenigstens fehlt Burgstaller

Düsseldorf · Wenn Fortuna Düsseldorf am Sonntag in Nürnberg gegen den Abstieg kämpft (15.30 Uhr/Live-Ticker), fehlt den "Clubberern" der Knipser aus der Hinrunde. Guido Burgstaller geht mittlerweile für Schalke 04 auf Torejagd.

 Der Nürnberger Guido Burgstaller überwindet Fortuna-Torwart Michael Rensing im Hinspiel.

Der Nürnberger Guido Burgstaller überwindet Fortuna-Torwart Michael Rensing im Hinspiel.

Foto: Falk Janning

Burgstaller brauchte in Düsseldorf sechs Minuten, um die Lücke in der Abwehr zu finden. Der Österreicher nutzte die Schlafmützigkeit von Julian Koch, lief auf Torwart Michael Rensing zu und drückte den Ball im zweiten Versuch über die Linie. Das 2:0 von Tim Matavz bereitete er vor. Fortuna musste sich geschlagen geben, weil man nur zehn gegnerische Spieler im Griff hatte, aber nicht den Stürmer mit der kalten Schnauze.

Ein Grund weniger, sich Sorgen zu machen

Eine Woche später, nur Sekunden vor der Winterpause, traf Burgstaller schließlich noch gegen Kaiserslautern zum 2:1-Sieg, schnürte in der 90. Minute sein Abschiedsgeschenk. Dann klingelte beim Klub das Telefon. Nürnberg verlor seinen besten Spieler. Fortuna hat also im Rückspiel zumindest einen Grund weniger, sich Sorgen zu machen.

Mittlerweile prallen die Abwehrkanten der Bundesliga an dem Sturmtank ab. Burgstaller schießt schnörkellose Tore für Schalke 04 — und zwar in schöner Regelmäßigkeit, nämlich bislang acht in 16 Spielen. Kein Wunder, dass der Malocher beim Malocherklub in kürzester Zeit zur Identifikationsfigur geworden ist.

Fortuna hat auch einen Brecher

Mit 14 Treffern aus 16 Partien steht Burgstaller in der 2. Bundesliga immer noch auf Platz fünf der Torjägerliste — weit vor den Düsseldorfern Rouwen Hennings (8) oder Ihlas Bebou (5). Ihm fehlen noch zwei Tore, dann hätte er als erster Stürmer überhaupt innerhalb von einer Saison in beiden Ligen zweistellig getroffen.

Der 28-Jährige hat die Fähigkeit, Bälle über die Linie zu würgen. Burgstaller stirbt nicht in Schönheit, er staubt gekonnt ab. So wie Simon Terodde in Stuttgart, der mit 23 Treffern die Torjägerliste anführt. Mehr muss ein Strafraumstürmer in einer Klopperliga nicht können.

Eigentlich hat Fortuna auch so einen Brecher. Der heißt Hennings und war 2015 mit 17 Treffern Torschützenkönig. Hennings ist Fußballarbeiter, wurde beim 1:1 gegen Würzburg aber nur halbtags beschäftigt. Das Spiel lief 45 Minuten lang an ihm vorbei. Zum einen fehlte es aufgrund von Magenproblemen an der Spritzigkeit, zum anderen an den Zuspielen der Kollegen. Am Mittwoch ist er ins Training eingestiegen. Er versucht alles, um mitmischen zu können.

Möhwald dominiert im Mittelfeld

Die Düsseldorfer stehen unter Druck. Sie müssen punkten, um im Abstiegskampf nicht an Boden zu verlieren. Angriff ist bekanntlich die beste Verteidigung. Natürlich sollte das Team von Trainer Friedhelm Funkel trotzdem auf der Hut sein, denn in Nürnberg lief die Angriffsmaschine ohne Burgstaller weiter. Matavz, Cedric Teuchert oder Abdelhamid Sabiri sind für Tore gut. Kevin Möhwald zählt mit elf Vorlagen und drei Treffern zu den Top-Scorern der Liga — Bundesligisten sind angeblich an dem 23-Jährigen interessiert.

Mut sollte es trotzdem machen, dass sich Burgstaller für höhere Aufgaben empfohlen hat. Zumindest steht damit am Sonntag kein Fußballer auf dem Platz, der Spiele im Alleingang entscheiden kann.

(jado)
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