Fortuna Düsseldorf Fortuna will Revanche am Millerntor

Düsseldorf · Nach zwei 0:4-Pleiten in Folge möchte der Zweitligist am Sonntag (13.30 Uhr/Live-Ticker) seine schwarze Serie beim FC St. Pauli beenden.

Das Spiel Für den FC St. Pauli und Trainer Ewald Lienen ist das Duell mit Fortuna immens wichtig. Das Schlusslicht, das bislang nur sechs Punkte aus zwölf Spielen holte, muss dringend punkten, wenn es den Anschluss nicht verlieren will. Für Fortuna geht es darum, das 0:3 gegen Dresden vergessen zu machen und sich für die beiden 0:4-Packungen am Millerntor zu revanchieren, die es dort in den jüngsten beiden Spielzeiten gegeben hatte.

Die aktuelle Form St. Pauli wartet schon seit neun Pflichtspielen auf einen Sieg und hat aus den vergangenen sechs Ligapartien bei 2:11 Treffern nur einen Zähler geholt. Fortuna hat im gleichen Zeitraum zehn Punkte eingefahren (drei Sie-ge, ein Remis, zwei Niederlagen).

Die personelle Lage Die Gastgeber haben ihren besten Stürmer Aziz Bouhaddouz wieder im Kader, der zuletzt vier Wochen lang verletzt war. Jeremy Dudziak, Ryo Miyaichi und Waldemar Sobota, die in Würzburg noch krankheitsbedingt fehlten, sind nun ebenfalls wieder einsatzbereit. Das gleiche gilt für Bernd Nehrig, der seine Gelbsperre abgesessen hat. Dagegen fehlen die Rekonvaleszenten Philipp Ziereis und Jan-Philipp Kalla. Fortuna muss auf Taylan Duman verzichten, der an einer Unterschenkelprellung laboriert. Auch Christian Gartner ist nach seiner Verletzung noch nicht soweit. Ein Fragezeichen steht hinter Alexander Madlung (Rückenprobleme). Zurückkehren werden die zuletzt gesperrten Axel Bellinghausen und Kaan Ayhan sowie Kapitän Oliver Fink und Marcel Sobottka.

Stärken und Schwächen Die Paulianer haben in allen Mannschaftsteilen Probleme, aber besonders gravierend ist ihre Angriffsschwäche: In zwölf Partien haben sie erst acht Tore erzielt - so schlecht sind sie noch nie in eine Zweitliga-Saison gestartet. Beim jüngsten 0:1 in Würzburg war das Dilemma offensichtlich: Die Statistiker verzeichneten nur fünf Torschüsse und einen Eckball während der 90 Minuten. Die aktuelle Krise hat bei den Gastgebern viel damit zu tun, dass die Sommerabgänge von Spielern wie Marc Rzatkowski bislang nicht kompensiert werden konnten.

Der Trainer Noch nie habe ein Trainer so gut zu einem Verein gepasst wie Ewald Lienen zum FC St. Pauli - so hieß es beim Amtsantritt des 62Jährigen im Dezember 2014. Lienen entspreche in seiner Weltanschauung perfekt der des Kiezklubs. Daran hat nach Ansicht des Vorstandes auch der aktuelle Negativlauf des Teams nichts geändert. Während andere Vereine den Trainer bei so einer miesen Punkteausbeute längst entlassen hätten, hat der Klub dem Coach während der Länderspielpause noch einmal demonstrativ den Rücken gestärkt. Der Verein hat schon personelle Maßnahmen getroffen, um die Wende herbeizuführen, nur den Trainer noch nicht entlassen: Er hat Sportchef Thomas Meggle beurlaubt und ihn durch Geschäftsführer Andreas Rettig ersetzt, zudem dem Cheftrainer in Olaf Janßen einen Assistenten zur Seite gestellt.

Der direkte Vergleich Die Duelle zwischen Fortuna und St. Pauli hat beinahe immer das gastgebende Team gewonnen: Fortuna setzte sich in zwölf von 20 Heimpartien durch, der FC St. Pauli in 13 von 19. Im Stadion am Millerntor gab es für die Rot-Weißen 13 Niederlagen, vier Remis und erst zwei Siege: Im April 1991 gewann Fortuna als Bundesligist durch Treffer von Antoine Hey, Anthony Baffoe und Thomas Allofs mit 3:2. Und im Oktober 2011 trafen Andreas Lambertz (2) und Maximilian Beister zum 3:1-Erfolg für den Zweitligisten. Es war der bislang letzte Düsseldorfer Erfolg bei den Braun-Weißen. Es folgten für Fortuna ein Remis und zwei 0:4-Pleiten.

Besonderes Für Rouwen Hennings ist es ein ganz besonderes Spiel: Der Stürmer kickte vier Jahre lang am Millerntor, stieg 2010 mit den Braun-Weißen für ein Jahr in die Bundesliga auf und spielt nun zum ersten Mal im Düsseldorfer Trikot am Heiligengeistfeld. In Julian Koch steht ein weiterer Ex-Paulianer in den Reihen der Fortuna.

(RP)
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