Fortuna Düsseldorf "Wir haben zu wenig Fußball gespielt"

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf hat sich in Bielefeld um Kopf und Kragen gespielt. In Angriff und Abwehr regierte beim miserablen 1:2 (1:1) der Zufall. Die Kicker gingen selbstkritisch mit ihrer Leistung um. Der Blick richtet sich weiterhin nach unten.

Fortuna Düsseldorf: Marcel Sobottka verursacht entscheidenden Elfmeter
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Sobottka verursacht entscheidenden Elfmeter

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Foto: dpa, frg kde

Nicht nur die Profis von Fortuna Düsseldorf, auch die Fans der Flingerner dürften in den Anfangsminuten schon einen Puls von 180 gehabt haben. An den Gästen lief das Spiel vorbei. Nach vorne ging kaum etwas. Die neu formierte Abwehr um Kevin Akpoguma und Alexander Madlung wirkte auf der Alm orientierungslos.

Fortuna war der Hase, Arminia der Igel, der immer zuerst zur Stelle war. Und nach elf Minuten guckte der Hase ganz schön blöd aus der Wäsche: Julian Börner hatte gerade das 1:0 für die Hausherren erzielt. Natürlich — wie so oft in dieser Saison — fiel das Gegentor nach einer Standardsituation. Tom Schütz brachte einen Freistoß von der linken Seite herein, Börner berührte den Ball maximal mit der Fußsohle. Torhüter Michael Rensing war chancenlos.

"Mein erstes Tor bedeutet mir sehr viel"

"Wie sollte es auch anders sein, das Tor für Bielefeld ist schon wieder nach einer Standardsituation gefallen", bemerkte auch Kaan Ayhan, der noch zu den besseren Fortunen gehörte. Nach 40 Minuten gelang dem türkischen Nationalspieler immerhin der glückliche Ausgleich, den Ihlas Bebou von der rechten Seite vorbereitet hatte.

"Man hat beim Torjubel vielleicht gesehen, dass mir mein erstes Tor sehr viel bedeutet. Letztlich steht das Team aber mit null Punkten da, da hätte ich mir das Tor lieber für einen anderen Zeitpunkt aufgespart. Das kann man sich aber nicht aussuchen — und ich freue mich trotzdem", erklärte Ayhan nach dem Schlusspfiff in den Arena-Katakomben.

Auch das zweite Tor fällt nach einer Standardsituation

Ayhan dürfte der einzige Düsseldorfer sein, der dem Spiel noch etwas Positives abgewinnen konnte. "Wir haben in der ersten Hälfte kein gutes Spiel gezeigt. Da war uns die Arminia überlegen", sagte Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel. In der zweiten Halbzeit wurde es ein wenig besser, das stimmt. Aber es wurde definitiv kein gutes Spiel mehr.

Arminia Bielefeld - Fortuna Düsseldorf: Einzelkritik
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Bielefeld - Fortuna: Einzelkritik

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Foto: Falk Janning

Die Partie plätscherte vor sich hin. Es sah so aus, als seien beide Mannschaften mit dem Punkt zufrieden. "Bielefeld hat gefühlt fast jeden Luftkampf gewonnen, sodass wir nicht zu den zweiten Bällen kommen konnten", bemängelte Ayhan. Die Arminia hatte mehr Ballbesitz und gewann die Mehrzahl der Zweikämpfe.

Nach 83 Minuten herrschte dann wieder Unordnung im Strafraum der Gäste — natürlich wieder nach einer Standardsituation. Das Ende vom Lied: Marcel Sobottka griff zum Trikot von Börner, der legte sich hin, Elfmeterpfiff, 1:2 durch den eingewechselten Fabian Klos. Dazu gab's "Gelb-Rot" für den Sünder. Am Sonntag gegen Union Berlin muss er zusehen.

"Ich habe selten einen klareren Elfer gesehen"

"Was wir geboten haben, war spielerisch stark enttäuschend", betonte Angreifer Rouwen Hennings: "Ich habe selten einen klareren Elfmeter gesehen", schob er hinterher. Und Interimskapitän Adam Bodzek ergänzte: "Wir haben zu wenig Fußball gespielt."

Fortuna ist nun mit 33 Punkten Zehnter, sieben Zähler vor dem FC St. Pauli auf dem Relegationsplatz. "Wir haben über die gesamte Saison immer den Blick nach unten gerichtet. Am Ende werden wir unser Ziel erreichen", versicherte Funkel auf der Pressekonferenz.

Nun kommt Spitzenteam Union Berlin in die Esprit-Arena, in der sich Fortuna seit acht Spielen vergeblich darum bemüht, drei Zähler einzufahren. "Wir müssen gucken, dass wir Leistung auf dem Platz bringen und Punkte einfahren", sagte Bodzek. Das hört sich einfach an, ist es aber anscheinend nicht.

(jado)
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