Fortuna Düsseldorf "Wir müssen klaglos hinnehmen, was von den Fans kommt"

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf hat im DFB-Pokalspiel gegen den 1. FC Nürnberg eine gnadenlos peinliche Vorstellung abgeliefert. 1:5 (0:4) verlor die Mannschaft, nach der Partie fand vor allem Trainer Frank Kramer deutliche Worte.

1. FC Nürnberg - Fortuna: Reaktionen
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Foto: dpa, dka hak

Nach 17 Minuten hatten die meisten Fortuna-Anhänger schon den Kaffee auf. Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel der Fortuna in der 2. Runde des Pokals nämlich quasi vorentschieden. Die schwachen Düsseldorfer wurden von den Gastgebern an die Wand gespielt, der 0:2-Rückstand war nur eine logische Konsequenz. Alle Fans, die da schon bereits mit Schaum vor dem Mund die Partie verfolgten, bekamen in der Folgezeit aber tatsächlich noch mehr Gründe für ein verständnisloses Kopfschütteln: Vier Tore fingen sich die Fortunen bis zur Halbzeit, die ihrerseits verzweifelt versuchten, mal in die gegnerische Hälfte zu kommen.

"Unsere Fans nehmen sich Urlaub und an einem Dienstagabend diese weite Strecke auf sich. Und was machen wir in der ersten Halbzeit? Wir zeigen gar nichts. Kein Kampf, keine Leidenschaft — das darf uns nicht passieren. Wir hatten im ersten Durchgang überhaupt keinen Zugriff, haben gefühlt jeden Zweikampf verloren", sagte Julian Schauerte nach dem peinlichen Auftritt. Oliver Fink konnte sich den Aussagen seines Teamkollegen nur anschließen: "Das war von uns viel zu wenig. Dass man mit einer solchen Leistung nicht weiterkommen kann, ist vollkommen klar. Es hat einfach überhaupt nichts gepasst. Unsere Fehlerquote war viel zu hoch. Dann haben wir auch noch den Fehler gemacht, nicht erst einmal Ruhe ins Spiel zu bringen, und so kassieren wir einen Gegentreffer nach dem anderen."

1. FC Nürnberg - Fortuna: Einzelkritik
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Immerhin vermieden es die Düsseldorfer, die ausgeglichenere zweite Halbzeit anzusprechen, in der die Gastgeber das Ergebnis nur noch verwalteten. "Es gibt keine Entschuldigung, so dürfen wir uns nicht präsentieren, so dürfen wir kein zweites Mal auftreten", sagte Sportdirektor Rachid Azzouzi: "Es hat an allem gefehlt, eine Sitzung zur Analyse der Fehler würde fünf Stunden dauern."

Die Stimmung auf der Pressekonferenz hätte somit nicht unterschiedlicher sein können. Während Nürnberg-Coach Rene Weiler von einem Sieg sprach, der "dem Verein und uns allen finanziell und sportliche sehr guttut", war Kramer hingegen sichtlich angeschlagen: "Das war von uns ein katastrophaler Auftritt, von vorne bis hinten eine desolate Vorstellung. Was wir heute abgeliefert haben, war beschämend. Wir haben keine Zweikämpfe geführt und die Tür hinten sperrangelweit aufgemacht. Wir können uns für einen solche Vorstellung nur bei unseren Fans entschuldigen. Wir müssen klaglos und demütig hinnehmen, was auch immer von den Fans kommt. Eigentlich müssten alle nach Hause laufen, wir haben es noch viel zu bequem."

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Schützling Schauerte formulierte derweil so etwas wie einen Lösungsvorschlag für das kommende Spiel gegen Greuther Fürth in der Liga: "Bis Freitag müssen wir uns zusammenraufen und uns dann von der ersten Minute an in jeden Zweikampf werfen. Nur so geht es jetzt." Das wäre immerhin ein Anfang.

(cfk)
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