Fortuna Düsseldorf "Wir sind mit den Gedanken bei Kevin"

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf verliert im Abstiegskampf an Boden. Die Spieler ärgerten sich über die unnötige Niederlage. Die schwere Verletzung von Innenverteidiger Kevin Akpoguma war aber natürlich Thema Nummer eins.

 Für den verletzten Kevin Akpoguma ging es auf direktem Weg ins Krankenhaus.

Für den verletzten Kevin Akpoguma ging es auf direktem Weg ins Krankenhaus.

Foto: Falk Janning

Das Spiel gegen St. Pauli begann mit einer Szene, die alle im Stadion und an den Bildschirmen schockiert haben dürfte, egal welches Trikot sie trugen: Fortunas Kevin Akpoguma prallte nach fünf Minuten bei einer Abwehraktion im Sechzehner mit dem Hamburger Bernd Nehrig zusammen. Beide Kicker mussten sofort ins Krankenhaus. Die Diagnosen: Bruch des ersten Halswirbels bei Akpoguma, Einblutung im Kreuzbein-Darmbein-Gelenk bei Nehrig.

"Wir sind jetzt erst einmal mit den Gedanken bei Kevin Akpoguma und hoffen, dass er keine große Schäden davongetragen hat", sagte Fortunas Vorstandsvorsitzender Robert Schäfer unmittelbar nach dem Schlusspfiff. Nach Informationen unserer Redaktion soll der junge Innenverteidiger glücklicherweise keine neurologischen Ausfallerscheinungen haben. Es ist noch nicht entschieden, ob er operiert werden muss.

"Wir gehen als sehr unglücklicher Verlierer vom Platz"

"Die Diagnose hat uns alle schockiert. Da gerät sogar das Ergebnis in den Hintergrund. Wir hoffen, dass er schnell wieder gesund wird. In dieser Saison wird er definitiv kein Spiel mehr machen", erklärte Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel in den Katakomben der Esprit-Arena. Zum Spiel sagte der 63-Jährige aber natürlich auch etwas: "Ich glaube, dass meine Mannschaft richtig gut gespielt hat, dass wir uns Tormöglichkeiten erarbeitet haben und dass wir als sehr, sehr unglücklicher Verlierer vom Platz gehen."

Als der erste Schreck verdaut war, nahmen die Fortunen das Heft gegen äußerst harmlose Hanseaten in die Hand. Christian Gartner vergab allerdings zwei gute Gelegenheiten zur Führung. Und auch Oliver Fink, der wegen des krankheitsbedingten Ausfalls von Rouwen Hennings weit vorne zu finden war, rutschte das Leder über den Kasten.

Im zweiten Durchgang überschlugen sich dann die Ereignisse. Fortuna-Sechser Adam Bodzek leistete sich nach 66 Minuten eine Dummheit und musste überpünktlich den Platz verlassen. Der Routinier sah nach einem überflüssigen Foul an Cenk Sahin die Gelb-Rote Karte. Doch es spricht für die Moral der Mannschaft, dass trotzdem das 1:0 fiel. André Hoffmann schob nach einer Ecke zu seinem ersten Pflichtspieltor ein (72.). Er rechte sechs Finger in die Luft — eine Geste für den verletzten Akpoguma, der das Trikot mit der Nummer sechs trägt.

Erst das Tor, dann der Platzverweis

Dass es am Ende dennoch nicht zum Sieg reichte, lag dann aber ebenfalls an Hoffmann. Der Abwehrspieler sah nach einer Notbremse an Sahin glatt "Rot" (82.). Christopher Buchtmann versenkte anschließend humorlos den Freistoß. Aziz Bouhaddouz besorgte in der Nachspielzeit den Endstand.

"Wir sind überglücklich, dass wir weitere drei Punkte einfahren konnten. Über weite Strecken hat das jedoch nicht so ausgesehen. Dass es ein schweres Spiel werden würde, war uns vorher klar", resümierte St. Pauli-Trainer Ewald Lienen.

Den Düsseldorfern hatte es natürlich die Laune verhagelt. Die Kiez-Kicker zogen in der Tabelle an der Fortuna vorbei auf Platz elf. "Wir haben verloren, obwohl wir eigentlich nicht schlecht gespielt haben. Ich muss mich im Moment etwas zusammenreißen, es nützt ja nichts, wie ein Vulkan auszubrechen", sagte Marcel Sobottka, der für Akpoguma in die Partie gekommen war.

Das letzte Wort hatte aber Kapitän Fink: "Wir müssen uns große Sorgen machen, denn wir haben wieder nichts auf der Habenseite. Für uns geht es nun darum, zu regenerieren, das Spiel hat richtig Kraft gekostet — und so wie es aussieht auch ein paar Spieler."

(jado)
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