Fortuna Düsseldorf "Wir waren die klar bessere Mannschaft"

Düsseldorf · Es ist ein Punkt für die Moral. Einer, der im Endspurt der Zweitligasaison noch ganz wichtig werden kann. In der Nachspielzeit erzielte Özkan Yildirim für Fortuna Düsseldorf das 2:2 gegen Union Berlin – nach einem zwischenzeitlichen 0:2.

Fortuna - Union Berlin: Reaktionen
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Foto: dpa, rwe hak

Es ist ein Punkt für die Moral. Einer, der im Endspurt der Zweitligasaison noch ganz wichtig werden kann. In der Nachspielzeit erzielte Özkan Yildirim für Fortuna Düsseldorf das 2:2 gegen Union Berlin — nach einem zwischenzeitlichen 0:2.

Fortunas Durststrecke ohne Sieg im eigenen Stadion hat sich zwar auf ein halbes Jahr verlängert, doch schwerer wog die Erkenntnis, dass es in der Mannschaft zu hundert Prozent stimmt und dass sie bereit ist, sich im Abstiegskampf auch scheinbar aussichtslosen Situationen entgegenzustemmen. Denn im Abstiegskampf befindet sich die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel definitiv, was sie allerdings mit mehr als der Hälfte der Liga gemeinsam hat.

Der kleinste Fortune trifft per Kopf

"Da stecken alle bis hinauf zu Heidenheim auf Platz sieben mit drin", erklärte Funkel. Wohl wahr: 36 Punkte weisen die Heidenheimer auf, der Drittletzte Bielefeld hat nur sechs Zähler weniger. Die Düsseldorfer liegen mit ihren 34 dazwischen, "und in der Endabrechnung kann jeder Punkt entscheidend sein", sagte Torhüter Michael Rensing. "Deshalb war es superwichtig, dass wir das 2:2 noch gemacht haben."

Wie sie es machten, war mehr als nur eine nette kleine Randgeschichte. Ihlas Bebou setzte sich auf dem linken Flügel durch, flanke präzise nach innen, und Yildirim köpfte unhaltbar in die Ecke. Erst sieben Minuten zuvor war der frühere Bremer eingewechselt worden, was seinen Kollegen Kaan Ayhan offenbar sehr inspirierte: "Als 'Özi' hereinkam, da wusste ich: Jetzt nur noch lange, hohe Bälle reinpumpen, dann macht sie unser Kopfballungeheuer schon rein."

Ein paar Augenblicke gelang es Ayhan sogar, seine unbewegte Miene beizubehalten — dann musste er jedoch losprusten: Mit handvermessenen 1,72 Metern war Yildirim schließlich der kleinste Fortuna-Spieler auf dem Platz. "Macht nichts", sagte Rensing. "Wenn man mit allem, was man hat, in den Ball reingeht, dann macht man auch das Kopfballtor. Dann ist es egal, wie groß man ist."

Bebou gibt einfach nicht auf

Neben Yildirims Entschlossenheit war es aber auch die Bebous, dank der sich die Düsseldorfer doch noch spät belohnten. Der Nationalstürmer Togos gab einfach nicht auf, trotz des 0:2-Rückstands. Der 22-Jährige erlag auch nicht der Versuchung, sich nach mehreren Fouls der Berliner fallen zu lassen. Bebou blieb auf den Beinen und erarbeitete sich so die Flanken zum 1:2, das Damir Kreilach per Eigentor erzielte, und zum 2:2.

"Zu Ihlas sage ich gar nichts mehr", kommentierte Funkel auf Nachfrage, doch die leicht feuchten Augen verrieten seine Gedanken. Es sprach für die Düsseldorfer, dass sie trotz des Happy Ends keine Zufriedenheit ausstrahlten. "Da ist auch ein weinendes Auge dabei", betonte Ayhan. "Wenn du eine Spitzenmannschaft wie Union Berlin über weite Strecken spielerisch dominierst, dann musst du eigentlich auch drei Punkte holen."

Stimmt durchaus, aber das verhinderte zum einen Fortunas Abschlussschwäche bei den Riesenchancen in der ersten Hälfte (zweimal Rouwen Hennings, Oliver Fink und Kevin Akpoguma), zum anderen Akpogumas kapitaler Aussetzer in der 55. Minute, der Unions Kenny Redondo das 0:2 ermöglichte, das zu diesem Zeitpunkt freilich schon sehr glücklich war. "Gott sei Dank sind die Jungs für ihre starke Leistung belohnt worden", sagte Funkel. "Wir waren die klar bessere Mannschaft."

(jol)
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