Fortuna Düsseldorf Zehn Verletzte bei Chaos am Stadion-Eingang

Duisburg · Am Gästeeingang haben sich kurz nach dem Anpfiff der Partie zwischen Fortuna Düsseldorf und dem MSV Duisburg chaotische Szenen abgespielt. Etwa 500 Anhänger der Düsseldorfer sollen der Polizei zufolge Druck auf die Absperrgitter an der Schauinsland-Arena aufgebaut haben, um Einlasskontrollen zu umgehen. Dabei wurden acht Fortuna-Anhänger, ein Polizist und eine Ordnerin verletzt.

Fortuna-Fans brennen in Duisburg Pyrotechnik ab
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Fortuna-Fans brennen in Duisburg Pyrotechnik ab

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Foto: Falk Janning

Die Fortuna-Fans sollten einzeln in einer Schleuse kontrolliert werden. Das sorgte für Chaos. Die dort positionierten Ordner seien um 18.50 Uhr überrannt worden, teilte die Polizei auf Anfrage mit, die von einem "bewussten Massenansturm" sprach. Zu diesem Zeitpunkt lief die Partie schon seit 20 Minuten, obwohl viele Fans noch draußen standen.

Etwa 2000 Anhänger seien gezielt erst um 17.50 Uhr geschlossen vom S-Bahnhof Schlenk zum Stadion aufgebrochen, sagte die Polizei. Sie hätten so massiven Druck auf die Kontrollstelle am Gästeeingang ausgeübt, obwohl die Polizei nach ihren Angaben mit Lautsprecherdurchsagen frühzeitig davor gewarnt hatte, dass es bei einer so großen Gruppe zu erheblichen Verzögerungen kommen werde. Die Polizei entschied sich schließlich wegen des hohen Drucks, die Absperrungen zu öffnen. Zahlreiche Gästezuschauer beschwerten sich indes via Twitter über den Einsatz von Pfefferspray und Schlagstöcken seitens der Ordnungskräfte.

Auch im Stadion gab es einen Vorfall: Fortuna-Fans zündeten kurz nach Wiederanpfiff Leuchtkörper im Gästeblock. Schiedsrichter Benjamin Brand hielt die Begegnung für einige Minuten an. Der Unparteiische machte klar, dass er das Spiel wieder unterbrechen werde, wenn erneut Bengalos abgebrannt würden. Dann müssten die Teams in die Kabine.

Schon in Halbzeit eins und vor der Partie hatten Düsseldorfer Anhänger Bengalos gezündet. An der Haltestelle Schlenk brannten vor dem "Straßenbahn-Derby" zwei Leuchtkörper. Verletzt wurde aber niemand. Um 17 Uhr zündeten die Fans dort nach Ankunft der S1 die Pyrotechnik, teilte die Polizei mit, die den Vorfall filmte. Insgesamt 500 Düsseldorfer Fans, darunter 150 Anhänger der Ultraszene, hatten zuvor nach Angaben der Polizei mit der S-Bahn den Haltepunkt erreicht.

Im Vorfeld des Spiels hatte die Polizei erklärt, dass, sollte ein Fan mit Pyrotechnik erwischt werden, sie das entsprechende Material beschlagnahmen würde und sich vorbehalte, einen Platzverweis oder einen Fahrtausschluss auszusprechen. Außerdem werde eine Strafe in Höhe von 100 Euro fällig.

Auch bei der Abreise gab es einen Zwischenfall. Am Bahnhof Schlenk setzten die Einsatzkräfte Wasserwerfer ein. Fortuna-Fans hätten eine Polizeiabsperrung durchbrechen wollen, hieß es. Außerdem sollen sie die Polizisten mit Flaschen beworfen haben. Insgesamt wurden 24 Strafverfahren eingeleitet.

Für einen weiteren Aufreger hatte eine technische Panne vor dem Spiel gesorgt: Eine Bahn, die Hunderte Düsseldorfer Anhänger zum Stadion bringen sollte, hatte einen Defekt. Keiner von ihnen erreichte seinen Platz rechtzeitig.

(jado)
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