Fortuna Düsseldorf Aufgedrehte Fortuna zieht "Löwen" früh den Zahn

Fortuna Düsseldorf schlägt 1860 München mit 3:1 (3:0) und poliert ihre Auswärtsbilanz auf. Ein frühes Tor von Rouwen Hennings bringt die Gäste auf die Siegerstraße.

TSV 1860 München - Fortuna Düsseldorf: Einzelkritik
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Foto: dpa, shp

Fortuna ist durch den souveränen Sieg in die obere Tabellenhälfte der 2. Bundesliga vorgerückt. Die Tore für die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel erzielten Rouwen Hennings (6.), Ihlas Bebou per Foulelfmeter (25.) und Marcel Sobottka (35.). Ärgerlich war in der zweiten Halbzeit schließlich weniger der vom Ex-Düsseldorfer Michael Liendl verwandelte Foulelfmeter als die Gelb-Rote Karte gegen Kevin Akpoguma nach einem harmlosen Rempler.

Der Sieg gegen die über weite Strecken schwachen Löwen war verdient, weil die Düsseldorfer die in fast allen Bereichen bessere Mannschaft waren. "Das war ein wichtiger Auswärtssieg. Ich war mir sicher, dass ich den Elfmeter verwandeln werde. Und das zweite Tor war wichtig, es hat unser Selbstvertrauen weiter gestärkt", sagte Bebou. Die Fortunen wurden bereits zum Aufwärmen mit Pfiffen in der Allianz-Arena empfangen. Die Gäste durften dies getrost als Zeichen des großen Respekts vor ihnen einstufen, zumal die Gastgeber enorm unter Druck standen.

Rouwen Hennings sorgt für die frühe Führung

Nach den hohen Investitionen im Sommer — Stefan Aigner, Sascha Mölders, Ribamar und Sebastian Boenisch waren etwa geholt worden — hatten sich Geldgeber Hasan Ismaik und die treuen Anhänger deutlich mehr erhofft als acht Punkte aus acht Spielen. Und auch vor heimischem Publikum hatten die Sechziger enttäuscht. Niederlagen gegen Berlin (1:2) und Hannover (0:2) stand lediglich ein Dreier gegen Abstiegskandidat Arminia Bielefeld (1:0) gegenüber.

Fortunas Trainer Friedhelm Funkel hatte die Mannschaft erwartungsgemäß auf drei Positionen verändert. Für den gesperrten Alexander Madlung kam Robin Bormuth in die Innenverteidigung, für den verletzten Julian Koch (Zehenbruch) kehrte Julian Schauerte nach überstandenem Muskelfaserriss wieder auf die rechte Position der Viererkette zurück. Und für Arianit Ferati kam Axel Bellinghausen wieder im Mittelfeld zum Einsatz.

Nach 45 Sekunden hätte Fortuna bereits in Führung gehen müssen. Nach einem Zuspiel von Ihlas Bebou stand Rouwen Hennings allein vor dem Münchner Keeper Jan Zimmermann, doch war der Torjäger noch nicht auf Betriebstemperatur, zögerte einen Moment, so dass sein Schuss geblockt wurde. Fünf Minuten später machte es Hennings besser. Nach einem Flankenlauf und einer präzisen Hereingabe von Axel Bellinghausen, der zwei Minuten zuvor nach einem Foul an Marnon Busch verwarnt worden war, war Hennings zur Stelle und markierte die frühe Führung.

Kevin Akpoguma fliegt in der Schlussphase vom Platz

Fortan zog sich die Fortuna etwas zurück, kontrollierte aber das Spiel und störte den Münchner Spielaufbau, was von den nun unruhiger werdenden Löwen-Fans bereits mit Pfiffen quittiert wurde. 20 Minuten mussten sie auf die erste Chance warten, die Fortunas Torhüter Michael Rensing gegen Sascha Mölders zunichte machte. In der 24. Minute stellte Fortuna die Weichen zum Sieg auf die nächste Stufe. Nachdem Bormuth beim Schussversuch im Strafraum von Karim Matmour am Trikot gezogen worden war, zeigte der Unparteiische auf den Punkt. Ihlas Bebou verwandelte den Elfmeter.

Doch es kam noch besser, denn zehn Minuten vor der Pause erhöhte Marcel Sobottka mit einem schönen Linksschuss aus 14 Metern in den Winkel auf 3:0. Die Fortuna-Fans waren aus dem Häuschen. Natürlich kamen die Gastgeber nach dem Wechsel noch einmal mit Schwung aus der Kabine. Doch Fortuna überstand diese etwas hektischere Viertelstunde und bekam die Partie wieder besser in den Griff.

Als Akpoguma in der 80. Minute Mölders bei einem Laufduell touchierte, pfiff der Schiedsrichter nicht nur Elfmeter, sondern zeigte dem Innenverteidiger auch die Ampelkarte. Diese Doppelbestrafung ist weitaus bitterer als das Ehrentor durch den ehemaligen Düsseldorfer Michael Liendl. "Die erste Halbzeit war gut, die zweite nicht mehr so. Wir haben nicht überragend gespielt, sondern durchschnittlich", resümierte Sobottka.

(ths)
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