Fortuna Düsseldorf Zwei Spitzen für die Trendwende

Düsseldorf · Üblicherweise ist Friedhelm Funkel ein fröhlicher Mensch. Erst recht an den Karnevalstagen, denn der gebürtige Neusser hat nie ein Hehl aus seiner Affinität zum rheinischen Brauchtum gemacht. Im Moment ist der Trainer der Düsseldorfer Fortuna allerdings ungewohnt wortkarg, wirkt ein wenig angefressen.

Neuer Trainer des 1. FC Kaierslautern: Das ist Friedhelm Funkel
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Das ist Friedhelm Funkel

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Foto: dpa/Marius Becker

Der schwache Start in die Rückrunde der 2. Bundesliga, der sich nahtlos an den mäßigen Ausklang der Hinserie anschloss, nagt an Funkels Stimmung. Acht Spiele ist sein Team bereits sieglos.

"Mit dem 1. FC Heidenheim und uns treffen zwei Mannschaften aufeinander, die nicht gut aus der Winterpause gekommen sind", sagt Funkel - und das ist dann vor dem heutigen Match in der Düsseldorfer Arena (13 Uhr) auch schon das Ende der Durchsage. Über Personalfragen - wie die, wer den verletzten Adam Bodzek ersetzt - möchte der Coach diesmal nicht sprechen.

Er muss es auch gar nicht, denn dass er es heute mit einer Dreier-Abwehrkette und zwei echten Spitzen probieren wird, ist nach den Eindrücken von der 0:1-Niederlage bei Greuther Fürth sehr wahrscheinlich. "Die Dreierkette hat ihre Sache nach der Pause sehr gut gemacht", hatte Funkel unmittelbar nach der Schlappe in Mittelfranken gesagt. Und dass Fortuna zumindest eine Zeitlang mehr Druck entwickelte, nachdem Ihlas Bebou sich zu Rouwen Hennings in die Angriffsspitze gesellt hatte, war offensichtlich.

"Systemfragen sind aber letztlich scheißegal", stellt Torhüter Michael Rensing klar. "Wenn wir in Fürth weiterhin so aufgetreten wären wie in der ersten Hälfte, dann hätte es auch mit zwei Stürmern nicht besser ausgesehen." Eine Aussage, die nichts an Deutlichkeit vermissen lässt: Der Keeper hat verstanden, dass das Düsseldorfer Publikum schwerlich ein weiteres Mal hinnähme, falls seine Kollegen erneut eine erste Hälfte herschenkten.

Immerhin ist auch der Gegner angeschlagen, denn nach seiner furiosen Hinrunde tritt der FCH nun auf der Stelle, hat von seinen vier Rückrundenpartien ebenso wie Fortuna drei verloren. Respekt ist dennoch geboten, vor allem vor "Mister Heidenheim", Marc Schnatterer. "Er ist einer der besten Zweitligaspieler", lobt Funkel den Kapitän, der in Düsseldorf eine unfassbare Serie verteidigt: Seit dem Aufstieg der Schwaben vor drei Jahren hat der 31-Jährige keines der 89 Zweitligaspiele seines Klubs verpasst und war dabei an 49 Toren beteiligt. Nicht wenige davon resultierten aus Standards. "Deshalb wollen wir solche möglichst vermeiden", erklärt Funkel. Immerhin noch eine der diesmal seltenen Durchsagen.

Aufstellung Rensing - Akpoguma, Madlung, Ayhan - Schauerte, Sobottka, Gartner, Fink, Schmitz - Bebou, Hennings.

(jol)
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