Fortuna Düsseldorf Fortuna hat die nötige Geduld

Düsseldorf · Bei der Fortuna versuchen sie es zurzeit mit Galgenhumor. "Wir werden uns gleich erst einmal alle zusammensetzen und beraten", sagte Mittelfeldspieler Axel Bellinghausen nach der 1:2-Heimniederlage gegen den SC Freiburg in einem Fernsehinterview. "Im Moment gehe ich aber davon aus, dass wir am nächsten Wochenende wieder antreten werden."

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Fortuna - SC Freiburg

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Die immer gleichen Fragen nach dem Warum beginnen die Düsseldorfer zu nerven. Mit großen Hoffnungen waren sie in die Saison der 2. Bundesliga gegangen. euphorisch geradezu nach der Verpflichtung des Wunsch-Trainergespanns Frank Kramer und Peter Hermann. Doch selbst der erfahrene Co-Trainer, der mit Jupp Heynckes beim FC Bayern das Triple gewonnen hatte, konnte den Fehlstart nicht verhindern. Bei Fortuna ging alles schief, was schiefgehen konnte.

Der Schuh drückt vor allem im Angriff. In 390 Pflichtspielminuten, davon 120 im DFB-Pokal gegen Viertligist Rot-Weiss Essen, erzielte die Kramer-Truppe ganze drei Treffer. Gegen Freiburg vergab Sercan Sararer einen Foulelfmeter, dazu trafen die Düsseldorfer zweimal die Latte und brachten sich damit um den Lohn für eine starke zweite Spielhälfte. Überhaupt steht der Aufwand, den Fortuna in jedem Spiel betreibt, in keinem Verhältnis zum Ertrag. Die Mannschaft erspielt sich Chance auf Chance, zeigt über weite Strecken sehr ansprechenden Fußball. Doch da vorn die Tore nicht fallen, genügen oft schon kleine Schnitzer in der Defensive, um alles zunichte zu machen.

"Natürlich brauchen auch wir Ergebnisse", sagt der Vorstandsvorsitzende Dirk Kall. "Aber wir sind sicher, dass sich die Erfolge einstellen werden. Da herrscht bei uns absolute Einigkeit. Wir sind tüchtig, und irgendwann werden wir das Glück des Tüchtigen haben." Soll heißen: Niemand in der Führungsetage stellt Trainer Kramer auch nur ansatzweise in Frage. Der weitaus überwiegende Teil der Fans sieht es ganz genauso.

"Wir haben uns ganz bewusst für dieses Trainerteam entschieden, auch ganz bewusst einen Umbruch eingeleitet", erklärt Kall. "Dabei war uns immer klar, dass wir einen Weg eingeschlagen haben, den man nicht schon nach vier Spieltagen bewerten kann und darf." Bei aller Enttäuschung über den Tabellenstand sehen die Verantwortlichen, dass jeweils nur eine Nuance zum Erfolg fehlte: Alle drei Niederlagen, die Fortuna bezog, fielen unglücklich mit einem Treffer Differenz aus. "Wir haben in der zweiten Hälfte gegen Freiburg schon den Fußball gezeigt, den wir sehen wollen", sagt Kall. "Man sieht, hier wird etwas aufgebaut, und das braucht Zeit."

(RP)
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