Fortuna Düsseldorf Fortuna ist gerüstet für den Gipfel

Die Düsseldorfer Zuschauer werden in der Spitzenpartie der 2. Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt eine wichtige Rolle spielen. Nach Armin Vehs Verbalattacken zählt nur noch das Sportliche.

Fortuna - Eintracht: Der Mann-gegen-Mann-Vergleich
24 Bilder

Fortuna - Eintracht: Der Mann-gegen-Mann-Vergleich

24 Bilder

Als es Fortuna Düsseldorf besonders schlecht ging, der Klub in den Niederungen der Viertklassigkeit und noch dazu am Rande der Insolvenz herumkrebste, kam es zum Schulterschluss zwischen Fans, Mannschaft und Vereinsführung. Gemeinsam zogen sie die Karre aus dem Dreck, die Anhänger waren sogar durch Entwurf und Umsetzung einer neuen Satzung maßgeblich an der Neustrukturierung Fortunas beteiligt.

Inzwischen sieht die Lage komplett anders aus. Passend zum heutigen Topspiel der 2. Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt (20.15 Uhr, Live-Ticker) melden die Düsseldorfer mit 16.500 verkauften Dauerkarten einen neuen Vereinsrekord. Der Klub ist schuldenfrei, hat beste Chancen im Aufstiegskampf zur Ersten Liga — und hat seine Fans nicht vergessen. Gratis stellt er ihnen in der Arena dauerhaft ein großes Stück teure Werbebande zur Verfügung, auf denen sie mit dem Spruch "F95-Fans gegen Rassismus und Diskriminierung" eindeutig Stellung beziehen.

Die Zuschauer stehen heute jedoch nicht nur deswegen im Blickpunkt. Indem Frankfurts Trainer Armin Veh mit provokanten — wenn auch per Video leicht widerlegbaren — Sprüchen die angeblich so vielen unberechtigten Elfmeter der Düsseldorfer kritisierte, setzte er nicht nur Schiedsrichter Felix Brych unter Druck, sondern heizte auch die Atmosphäre an.

Inwieweit sich Brych — der gerade den Mediensturm um das von ihm geleitete Pokalspiel Hertha gegen Gladbach mit de Camargos Sturzeinlage verkraften musste — beeinflussen lässt, ist offen. Vehs Gegenüber Norbert Meier jedenfalls lässt sich zu keinem Konter locken: "Ich belaste mich nicht damit und schaue nur aufs Sportliche. Das besagt, dass wir mit Frankfurt auf einen der großen Favoriten treffen."

Das wenigstens ist unbestritten. Mit einem Sieg in Düsseldorf könnte Eintracht die Tabellenführung übernehmen und damit die Rolle, die ihr rein zahlenmäßig ohnehin gebührt. 19 Millionen Euro beträgt der Jahresetat der Hessen, Fortuna steht bei 7,5 Millionen. Den weitaus teureren Spielern aus Frankfurt steht die größere mannschaftliche Geschlossenheit der Düsseldorfer gegenüber — ein hochinteressanter Vergleich, der mit den erwarteten 44.000 Zuschauern einen passenden Rahmen haben wird.

Meier hofft, dass sein Team ruhiger auftritt als beim 1:1 in Ingolstadt, als sich zu viel Hektik einschlich. Dass Fortuna in der Rückrunde noch ohne Sieg ist, stört den Coach überhaupt nicht. "Nehmen wir unser 1:1 in Bochum", erinnert er. "Zuerst wurde es als Fortsetzung unserer großen Serie gefeiert, jetzt heißt es plötzlich: Wieder nicht gewonnen. Mich interessieren keine Serien, sondern nur Punkte." Heute drei davon wären ein gewaltiger Schritt nach vorn.

(seeg/csi)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort