Fortuna Düsseldorf Fortuna macht eine Million Gewinn

Düsseldorf · Paul Jäger muss sich manchmal wie in einem Märchen vorkommen. 25 Jahre ist er bei Fortuna jetzt im Amt, zunächst als Geschäftsführer, jetzt als Finanzvorstand – und die Zeiten haben sich massiv geändert.

Fortuna Düsseldorf: Fortuna macht eine Million Gewinn
Foto: rpo, Falk Janning

Paul Jäger muss sich manchmal wie in einem Märchen vorkommen. 25 Jahre ist er bei Fortuna jetzt im Amt, zunächst als Geschäftsführer, jetzt als Finanzvorstand — und die Zeiten haben sich massiv geändert.

Musste Jäger früher jedes Jahr aufs Neue verheerende Zahlen bekanntgeben, mitunter sogar drohende Untergangs-Szenarien verkünden, so darf er nun von einem kerngesunden Verein berichten.

So auch für das Ende Juni abgelaufene Geschäftsjahr, in dem der Zweitligist 1,07 Millionen Euro Gewinn machte — trotz der Abfindungen, die Fortuna in diesem Zeitraum an die Trainer Norbert Meier, Mike Büskens und Lorenz-Günther Köstner zahlen musste, deren Verträge aufgelöst wurden. Die Einigung mit Büskens gab die Klubführung ganz nebenbei bekannt, die Höhe der Summe blieb jedoch geheim. "Wir haben aber offenbar gut verhandelt", sagte Jäger mit einem Schulterklopfer für den Vorstandsvorsitzenden Dirk Kall, der als Verhandlungsführer aufgetreten war.

Kall gab das Kompliment sogleich zurück. "Es ist wirklich mal ein dickes Lob für unseren Finanzchef Paul Jäger fällig", betonte der Vorsitzende. "Gegenüber unserer Aufstiegssaison 2011/12 haben wir unseren Gewinn um 25 Prozent gesteigert, unseren Umsatz um 21 Prozent und unser Eigenkapital um 147 Prozent. Das spiegelt eine tolle Entwicklung wider." Jäger ist sich darüber im Klaren, dass es auf der Mitgliederversammlung am 30. Oktober im ISS Dome Kritiker geben könnte, die den Vorwurf erheben, der Verein solle lieber in Spieler investieren als Gewinne anzuhäufen. "Es ist immer Geld da, wenn wir die Substanz der ersten Mannschaft stärken wollen und Sportvorstand Helmut Schulte Wünsche äußert", erklärte er. "Aber Aktionismus wird es bei uns nicht geben."

Als größte Leistung der jüngeren Zeit bezeichneten beide die Einigung mit der Sportwelt und die Rückgewinnung der Fernsehrechte. "Wir haben die Lehren aus der Vergangenheit gezogen", sagte Kall. "Der Aufstieg ist unser Ziel, aber nicht im Hauruck-Verfahren."

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