Fortuna Düsseldorf Fortuna möchte gegen Aalen ein Zeichen für die Fans setzen
Düsseldorf · Am Sonntag (13.30 Uhr/Live-Ticker) soll die Scharte aus dem Hinspiel ausgewetzt werden - ein Teamvergleich.
Wer geht mit welchen Zielen in das Spiel? Die beiden Mannschaften belegen mit je 37 Punkten die Plätze zehn und zwölf in der Tabelle. Lediglich vier Tore machen den Unterschied zwischen den Konkurrenten aus. Beide können mit einem Sieg die 40-Punkte-Grenze knacken, die zum Klassenerhalt reichen sollte. Fortunas Vertretungs-Trainer Oliver Reck denkt über die Partie hinaus: "Es geht noch um sehr, sehr viel: Wir wollen ein Zeichen setzen, dass es sich lohnt, für die nächste Saison eine Dauerkarte zu kaufen."
Wer verspürt den größeren Druck? Sicher die Düsseldorfer. Aalens Trainer Stefan Ruthenbeck hat den Klassenerhalt mit seiner Mannschaft so gut wie in der Tasche. Das haben dem VfR nur ganz wenige zugetraut. Die punktgleichen Düsseldorfer sind mit dieser Bilanz nicht zufrieden und wollen sich nicht mit dem bloßen Klassenerhalt begnügen. "Wir wollen mit einem guten Schlussspurt eine verkorkste Saison noch so gut wie möglich retten", versichert Reck.
Wer hat die bessere Tendenz? Auch hier liegen die Teams gleichauf: Fortuna und Aalen haben aus den jüngsten sechs Partien jeweils mit einem Sieg, drei Remis und zwei Niederlagen lediglich sechs Punkte geholt (nur Dresden und Bielefeld sind schlechter).
Wer hat die größeren personellen Sorgen? Fortuna fehlt immer noch mehr als eine halbe Mannschaft. Aalen muss lediglich auf Mittelfeldspieler Enrico Valentini wegen einer Sehnenverletzung im Oberschenkel verzichten. Das ist allerdings eine gravierende Schwächung: Der offensive Mittelfeldspieler ist gemeinsam mit dem früheren Drittliga-Torschützenkönig Robert Lechleiter mit fünf Treffern erfolgreichster Schütze. Bei Fortuna musste Mathis Bolly, Nationalspieler der Elfenbeinküste, gestern einen ersten Trainingsversuch mit erneuten Oberschenkel-Beschwerden abbrechen.
Welchen Fortuna-Spieler bringen Düsseldorfs Fans mit dem VfR Aalen in Verbindung? Stürmer Deniz Kadah. Neben dem legendären Spiel gegen Werder Bremen II steht auch eine Partie gegen die Schwaben von der Ostalb für den Düsseldorfer Aufstieg in die 2. Liga im Jahre 2009. Am vorletzten Spieltag der Drittliga-Saison mussten die Fortunen in Aalen gewinnen, um eine Woche später im Heimspiel gegen den SV Werder II den Aufstieg in Liga zwei klarmachen zu können. Fortuna setzte sich mit 2:1 durch. Gefeierter Held war Deniz Kadah, der 18 Minuten vor Schluss den entscheidenden Treffer erzielte.
Für wen spricht der direkte Vergleich? Die Bilanz ist vor der Partie am Sonntag absolut ausgeglichen. Das Hinspiel der aktuellen Saison verlor Fortuna nach ganz schwacher Leistung mit 0:1. Außerdem gab es in der gemeinsamen Saison 2008/09 in der 3. Liga ein Remis (1:1) und einen Sieg (2:1).
Wer hat die bessere Offensive? Beide Angriffsreihen gehören mit 28 und 29 Treffern zu den schlechtesten der Liga. Lediglich Bochum (25) und Sandhausen (26) haben noch weniger Treffer erzielt. Aalens Stürmer Robert Lechleiter traf beim jüngsten 2:1-Sieg über den FSV Frankfurt zum ersten Mal seit dem 13. Spieltag, Torschütze Marcel Reichwein hatte sogar seit dem dritten Spieltag auf seinen zweiten Treffer gewartet.
Fazit: Fortuna ist auf eigenem Platz favorisiert.
Besonderes am Rande: Der schmerzlich vermisste Aalener Angreifer Enrico (25) ist nicht der einzige Prominente in der Familie Valentini. Seine sieben Jahre ältere Schwester Roberta ist eine bekannte Musical-Darstellerin. Unter anderem sang die gebürtige Nürnbergerin im Oberhausener Erfolgs-Musical "Wicked" die Hauptrolle der Hexe Elphaba.
