Früherer Spieler und Funktionär Ein Fortuna-Urgestein ist jetzt 75

Düsseldorf · Benno Beiroth kam 1970 als aktiver Fußballer zum Verein. Noch bedeutender als seine Arbeit auf dem Platz war aber sein vielfältiges Engagement als Funktionär.

 Benno Beiroth (ganz rechts) mit den Vorstandsmitgliedern (v. li.) Werner Faßbender, Kurt Schneider und Hans-Georg Noack mit dem DFB-Pokal 1979.

Benno Beiroth (ganz rechts) mit den Vorstandsmitgliedern (v. li.) Werner Faßbender, Kurt Schneider und Hans-Georg Noack mit dem DFB-Pokal 1979.

Foto: homü

In zahlreichen Funktionen war Benno Beiroth bei der Fortuna tätig. Zunächst schnürte er als Spieler für die Rot-Weißen die Fußballschuhe, danach fungierte er jahrelang als Leiter der Amateur-Abteilung, mit der er 1977 die deutsche Meisterschaft gewann. Darauf wurde er Ligaobmann und damit zum Chef der Lizenzspieler. Im Dezember 1980 war er für ein Spiel Interimstrainer in der Bundesliga. Am Sonntag wurde Beiroth 75 Jahre alt.

Geboren in Heide (Schleswig-Holstein), spielte er in seiner Fußballerlaufbahn zunächst in seiner Heimatstadt beim Heider SV, bevor es ihn zu Holstein Kiel und nach Lübeck zog. Zur Saison 1970/71 wechselte er an den Flinger Broich. In den folgenden drei Jahren bestritt Beiroth als Abwehr- und Mittelfeldspieler zehn Pflichtspiele - in der Regionalliga West (der damals zweithöchsten Spielklasse), der Aufstiegsrunde zur Bundesliga und danach auch im Fußball-Oberhaus sowie im DFB- und Ligapokal.

Daneben war er unzählige Male bei den Amateuren im Einsatz. Seine wohl bedeutendste Partie als Aktiver erlebte er am 20. Juni 1971, als er in der Startelf beim entscheidenden Spiel um den Aufstieg in die Bundesliga stand, bei dem die Fortuna durch einen 3:0-Erfolg gegen Wacker 04 Berlin nach vier Jahren Abwesenheit die Rückkehr ins deutsche Fußball-Oberhaus perfekt machte. Seine beiden einzigen Bundesligapartien absolvierte Beiroth jeweils auswärts - 1971 bei Borussia Dortmund (0:1) und im Jahr darauf bei Werder Bremen (3:1).

Noch bedeutender als seine Spielerkarriere bei Fortuna war jedoch seine Arbeit als Funktionär im Verein. Ab 1976 war er Leiter der Amateur-Abteilung und maßgeblich am Gewinn der deutschen Amateurmeisterschaft im Jahr darauf beteiligt. Ab 1978 wurde Beiroth Ligaobmann, also der Chef der Lizenzspieler bei den Rot-Weißen. In seine Amtszeit fielen das Europapokalfinale 1979 gegen den FC Barcelona in Basel (3:4 n.V.) sowie drei DFB-Finals, nach denen die Fortuna zweimal als Sieger vom Platz ging - 1979 in Hannover gegen Hertha BSC (1:0 n. V.) und 1980 in Gelsenkirchen gegen den 1. FC Köln (2:1).

Was folgte, waren noch mehrere Jahre Mitgliedschaft im Präsidium, gemeinsam mit Hans-Georg Noack, Matthes Mauritz und Herbert Kreidt. Wie sehr sich Beiroth für seinen Verein einsetzte, konnte man in der Saison 1980/81 sehen: Da übernahm er nach der Entlassung des damaligen Cheftrainers Otto Rehhagel am 5. Dezember als Interimscoach für ein Spiel die Betreuung der Mannschaft. Im rheinischen Derby gegen den 1. FC Köln gab es ein 0:0. Auch nach seinem Abgang als Funktionär hielt er dem Verein stets die Treue. Nachdem er sich wieder stärker seinen beruflichen Aufgaben widmete, war Beiroth jahrelang im "Montagsclub", in dem sich ehemalige Aktive zum Fußballspiel trafen. Aktuell kickt er noch für die Traditionsmannschaft. Darüber hinaus ist er regelmäßiger und gerngesehener Gast bei den Treffen der Aufstiegsmannschaft "Fortuna 70" und bei den Spielen der Profis.

Fortunas Zweitligaspiel gegen den 1. FC Nürnberg war beim Druck dieser Ausgabe nicht beendet. Spielberichte und Fotos finden Sie im Internet unter www.rp-online.de/fortuna

(RP)
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