Fortuna Düsseldorf Fortuna stürmt spektakulär nach oben
Düsseldorf · Ein Doppelpack von Charlie Benschop und ein Joker-Treffer von Joel Pohjanpalos sorgen für den verdienten 3:2-Erfolg über den starken Aufsteiger Heidenheim. Jetzt gibt es Donnerstag in Bochum ein echtes Spitzenspiel.
Fortuna - Heidenheim: Einzelkritik
Es war die Sorte Spiel, die Trainer wahnsinnig macht und die Fans begeistert. Die Zweitligisten Fortuna Düsseldorf und 1. FC Heidenheim entfachten 90 Minuten lang ein Feuerwerk, das weder den aktiv Beteiligten noch den Zuschauern eine Atempause gönnte. Aus Düsseldorfer Sicht stimmte am Ende auch das Ergebnis: Die Mannschaft von Trainer Oliver Reck siegte 3:2 und schaffte damit den Anschluss an die Topteams der Liga. So kommt es am Donnerstag um 20.15 Uhr zu einem echten Spitzenspiel, wenn die fünftplatzierten Düsseldorfer beim nur einen Zähler besser gestellten Tabellenführer VfL Bochum gastieren.
Nach dem Spektakel in der Esprit-Arena musste auch der alte Fahrensmann Reck erst einmal durchschnaufen. "Es ist immer gut, wenn man nach Siegen den Finger in die Wunde legen kann", sagte der 49-Jährige, "und genau das werden wir in den nächsten Tagen tun." Er spielte dabei auf die beiden unnötigen Gegentreffer an - doch allzu hart wollte er mit seinen Schützlingen nicht ins Gericht gehen. "Es macht Spaß, mit dieser Mannschaft zusammenzuarbeiten", versicherte er. "Die beiden herrlichen Torvorlagen von Michael Liendl - das sind Momente, in denen ich mich freue, Trainer geworden zu sein."
Ein Schuss Pathos also seitens des Coachs, doch das konnte ihm nach dem nervenaufreibenden Spiel niemand übel nehmen. Fünf Treffer bekamen die 27 681 Zuschauer zu sehen, doch es hätten ebenso gut doppelt so viele werden können. So vergab Doppel-Torschütze Charlie Benschop ebenso eine weitere Großchance wie Jimmy Hoffer und Liendl. Die Düsseldorfer profitierten bei den gefährlichen Kontern der Württemberger mehrfach von der starken Abwehrarbeit des Startelf-Debütanten Jonathan Tah.
Der größte Trumpf der Gastgeber war dennoch Benschop, der sich seine Treffer durch unermüdlichen Einsatz verdiente und hinterher zuerst an einen Kollegen dachte: "Natürlich freue ich mich über meine Tore, aber ganz ehrlich: Noch mehr freue ich mich für Joel Pohjanpalo." Acht Tage nach seinem 20. Geburtstag beschenkte sich der finnische Nationalstürmer mit dem Siegtreffer, per Kopf erzielt nach einer der von Reck angesprochenen Liendl-Aktionen. Das erste Pflichtspieltor der Leverkusener Leihgabe für Fortuna bescherte seinem Team den ersten Heimsieg der Saison.
Fortuna - Heidenheim 3:2
Des Trainers Sonderlob verdienten sich allerdings zwei andere Akteure. "Lukas Schmitz und Axel Bellinghausen möchte ich herausstellen", sagte Reck, "weil sie uns auf der linken Seite viel Stabilität gegeben haben. Ich bin vor allem froh für Axel, dass er nach seiner schweren Knieverletzung auf diese Weise zurückgekommen ist." Bellinghausen und Schmitz bereiteten Benschops 1:0 vor, knüpften nahtlos an die starke Partie beim 2:0 in Nürnberg an und bescherten dem Trainer damit ein Luxusproblem: Die Nationalspieler Heinrich Schmidtgal (Kasachstan), Mathis Bolly (Elfenbeinküste) und Ben Halloran (Australien) stehen auf der linken Seite erst einmal im zweiten Glied.
