Fortuna Fortuna verpasst perfekten Saisonstart

Paderborn · Jens Langeneke ist einer der ganz erfahrenen Spieler von Fortuna Düsseldorf. Mit seinen 34 Jahren ist er der Älteste im Kader von Trainer Norbert Meier, und mit seinen 210 Spielen in der 2. Bundesliga hat er sich in den vergangenen Jahren einen gewissen Erfahrungsschatz aufgebaut. Darum weiß der Abwehrchef des Traditionsklubs, dass "es im Fußball eben manchmal so ist: Da wartet man darauf, dass man einen kassiert".

SC Paderborn - Fortuna 1:1
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SC Paderborn - Fortuna 1:1

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Genau das ist den Düsseldorfern am zweiten Spieltag beim SC Paderborn passiert. Nachdem Langeneke mit einem Foulelfmeter für die Führung der Gäste gesorgt hatte, erzielte der eingewechselte Matthew Taylor in der Schlussphase den Ausgleich — zu einer Zeit, in der Fortuna regelrecht um einen Gegentreffer bettelte. "In der zweiten Halbzeit sind wir unter Druck geraten", erkannte auch Abwehrchef Langeneke. "Wir haben zu wenig gemacht, darum hat sich Paderborn den Punkt verdient."

So war der Punktverlust unnötig. Maximilian Beister, der den Strafstoß herausgeholt hatte, scheiterte nach dem Seitenwechsel und einem Alleingang an Torhüter Lukas Kruse. Bei der anschließenden Ecke vergab per Kopf auch Innenverteidiger Assani Lukimya. Erneut war es der starke Schlussmann, der die Vorentscheidung verhinderte. "Unser Torwart hat uns in dieser Phase im Spiel gehalten", bemerkte Paderborns Trainer Roger Schmidt. Für den Dienst des Keepers bedankte sich wenig später Taylor, der die Zögerlichkeit der Düsseldorfer Defensivspieler Johannes van den Bergh, Langeneke und Christian Weber ausnutzte.

In der Folge hatten beide Mannschaften zwar noch Chancen auf den Siegtreffer, sie schienen mit einem Unentschieden aber gut leben zu können. Mit vier Punkten aus zwei Spielen stehen beide Teams zum Start im oberen Drittel der Zweitliga-Tabelle. "Das ist sicherlich ein anderer Beginn als im vergangenen Jahr", sagte Norbert Meier. Da setzte es für die Düsseldorfer mit sechs Pleiten aus sechs Spielen einen Katastrophen-Start. Dementsprechend war der Trainer mit dem einen Zähler trotz der verpassten Chancen nicht unzufrieden. "Heute müssen wir sehen, dass wir vier Punkte haben", sagte er. "Damals hatten wir zum gleichen Zeitpunkt null. Der psychologische Effekt ist ein ganz anderer, als wenn du einen Negativlauf mit sechs Niederlagen hast."

Zudem arbeitet seine Mannschaft endlich auch daran, auswärts konstant zu spielen. In der vergangenen Spielzeit gelangen lediglich drei Siege in der Fremde — allesamt bei den drei späteren Absteigern VfL Osnabrück, Arminia Bielefeld und Rot-Weiß Oberhausen. Auch wenn es in Paderborn noch nicht zu einem dreifachen Punkterfolg langte, so sind die Düsseldorfer saisonübergreifend seit vier Auswärtsspielen ungeschlagen. Zuletzt gelang ihnen das in einer der beiden höchsten deutschen Spielklassen vor mehr als zwölfeinhalb Jahren. Zudem kommt das Unentschieden bei einem der vermeintlichen Abstiegskandidaten nicht ungelegen, war nach dem 2:0 gegen Aufstiegsfavorit VfL Bochum doch schon Euphorie spürbar. Die Fans — die knapp die Hälfte der 11.014 Zuschauer in Paderborn stellten — sehnen sich nach der Bundesliga. Gut, dass sie gesehen haben, dass es kein Selbstläufer wird.

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Statistik

Paderborn: Lukas Kruse - Jens Wemmer, Gonther, Mohr, Wissing (46. Bertels) - Krösche, Alushi - Meha (46. Taylor), Kara, Brückner - Proschwitz. - Trainer: Schmidt

Düsseldorf: Ratajczak - Weber, Lukimya-Mulongoti, Langeneke, van den Bergh - Oliver Fink, Bodzek - Beister (72. Bröker), Ilsö (87. Juanan), Dum (77. Kruse) - Rösler. - Trainer: Meier

Schiedsrichter: Jochen Drees (Münster-Sarmsheim)

Tore: 0:1 Langeneke (42., Foulelfmeter), 1:1 Taylor (74.)

Zuschauer: 11.014

Gelbe Karten: Krösche, Kara, Brückner, Wissing - Bodzek, Beister

Torschüsse: 21:10
Ecken: 7:2
Ballbesitz: 55:45 Prozent
Fouls: 16:17

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