Fortuna Fortuna will Rockenbach

Fortuna hat dem brasilianischen Offensivspieler Rockenbach Da Silva vom Drittligisten Rot-Weiß Erfurt ein Angebot gemacht. Im Kampf um den Aufstieg mischt plötzlich wieder der MSV Duisburg mit.

 Rockenbach (rechts) im Spiel gegen Fortuna. Im Sommer wechselt er die Seite.

Rockenbach (rechts) im Spiel gegen Fortuna. Im Sommer wechselt er die Seite.

Foto: rpo, Falk Janning

Rechnen tut Fortuna nicht gut - das haben die vergangenen Wochen in der Zweiten Fußball-Bundesliga bewiesen. Denn immer, wenn die Düsseldorfer ihren Rückstand auf die Aufstiegsränge hätten verkürzen können und allseits die Rechenschieber herausgeholt wurden, passierten auf dem Platz die größten Enttäuschungen. In Koblenz, in Frankfurt, in Cottbus.

Außerhalb des Platzes aber steht Fortuna vor einem ersten großen Erfolg. Auf dem Transfermarkt, genauer gesagt, denn die Verhandlungen mit Thiago Rockenbach Da Silva stehen offenbar kurz vor dem Abschluss. "Es stimmt, ich habe bereits seit drei Monaten Kontakt zu ihm", sagt Fortunas Manager Wolf Werner. "Wir haben ihm ein konkretes Angebot unterbreitet, und der Spieler will sich zeitnah dazu äußern." Noch ist das zwar nicht geschehen, aber der Brasilianer - dessen Vertrag beim Drittligisten Rot-Weiß Erfurt zum Saisonende ausläuft - sprach bereits öffentlich über das Fortuna-Interesse an ihm. Mit sehr positiver Tendenz.

Der 25-Jährige passt exakt ins Düsseldorfer Jagdschema. Wolf Werner selbst holte Rockenbach vor acht Jahren aus Brasilien in die Nachwuchsabteilung von Werder Bremen. Anschließend konnte der Angreifer, im Sturm wie im offensiven Mittelfeld einsetzbar, auch in Partien gegen Fortuna etliche Male überzeugen.

Im Gegensatz zu diesem aussichtsreichen Kontakt wird es wohl nichts mit einer Verpflichtung des Aachener Stürmers Benjamin Auer, der sich ebenfalls schon positiv über die Düsseldorfer geäußert hatte. "Sportlich wäre Auer natürlich interessant", meint Wolf Werner. "Aber angesichts der finanziellen Vorstellungen seines Beraters ist das für uns nicht zu stemmen."

Falls es wider Erwarten doch noch mit dem Sprung in die Erste Liga klappen sollte, verbesserte sich freilich auch die wirtschaftliche Lage Fortunas. Doch für all jene, die den Rechenschieber nicht bereits bis zur nächsten Saison in den Keller verbannt haben: Das Restprogramm bietet dem Aufsteiger kaum noch Möglichkeiten für einen Durchmarsch.

Fast schon zwingend für den Fortbestand auch der letzten Träume wäre eine Heimniederlage des Drittplatzierten FC Augsburg am Freitag gegen den MSV Duisburg. Dann könnte Fortuna zwar den Rückstand auf den FCA mit einem Sieg gegen 1860München auf nur noch zwei Punkte verringern - aber auch der MSV läge so nur noch zwei Zähler hinter Rang drei. Und die "Zebras" hätten dann mit den Spielen gegen die jenseits von Gut und Böse platzierten Mittelfeldteams Paderborn, Karlsruhe und Aachen (siehe Infokasten) den mit Abstand leichtesten Endspurt.

Sicher wäre auch die Mannschaft von Trainer Norbert Meier angesichts des Restprogramms der schwächelnden Augsburger noch im Rennen - aber ist das bei ihren notorischen Auswärtsproblemen wirklich realistisch? Das Beste ist, Fortuna schmeißt den Rechenschieber endgültig weg. Vielleicht geht gerade dann noch was.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort