Die Tränen von Andreas "Lumpi" Lambertz sind längst getrocknet, die Saison ist abgeschlossen, das Fortuna-Trainingsgelände an der Arena verwaist. Bezeichnenderweise beendeten die Profis des Fußball-Zweitligisten noch nach dem Heimspiel am Sonntag in der Kabine die gemeinsame Saison. Für eine anschließende Partynacht gab es angesichts des enttäuschenden Abschneidens keinen Anlass - von der traditionellen Abschlusstour nach Mallorca war keine Rede.

Während sich die Spieler am Pfingstmontag in alle Winde verstreuten und der Verein nun fast schon flehentlich zum Kauf neuer Dauerkarten ab dem 2. Juni aufruft, hat für die Verantwortlichen rund um den neuen Trainer Frank Kramer die heiße Zeit der Saisonplanung begonnen. Damit zum Start der 2. Liga am 24. Juli ein konkurrenzfähiger Kader beisammen ist, dürften auf Kramers "Einkaufszettel" einige Positionen stehen:

Wegen der laufenden Verträge von Michael Rensing und Lars Unnerstall (bis 2017) ist keine Eile geboten. Allerdings wird es spannend, ob und wie sich einer der beiden mit Stammspieler-Potenzial in die Rolle als "Nummer zwei" fügen wird. Da die Saison deutlich vor dem Transferschluss Ende August bereits startet, könnte noch ein (bezahlter) Vereinswechsel eines der beiden drohen.

Die größte Baustelle besteht in der Innenverteidigung, auch wenn Adam Bodzek möglicherweise dort weiter "aushilft". Die Verpflichtung von Christian Strohdiek (SC Paderborn) und Kevin Akpoguma (Hoffenheim II) kann nur der Anfang gewesen sein. Die Außenbahnen sind mit Lukas Schmitz (links) und Julian Schauerte (rechts) durchaus tauglich besetzt. Aber dahinter fehlt jeweils die Alternative, die Leistungsdruck erzeugt. Laut "Reviersport" könnte Schmitz dieser durch Linksverteidiger Fabian Holthaus gemacht werden, der vom VfL Bochum kommen soll. Viel Erfahrung brächte zum Beispiel Marcel Ndjeng (32, Vertrag bei Hertha BSC läuft aus) als Rechtsverteidiger bei einer Rückkehr zur Fortuna mit, ebenso wie Alexander Madlung (32, Vertragsende bei Eintracht Frankfurt).

Das defensive Mittelfeld scheint mit Oliver Fink, Sergio Pinto, Christian Gartner und Christopher Avevor ausreichend besetzt zu sein. Offensiv bräuchte es mindestens einen weiteren kreativen Kopf, der Michael Liendl entweder Druck macht oder die zentrale Verantwortung abnimmt. Ob es ein eher preiswert zu habender Reinhold Yabo (Vertrag endet in Karlsruhe) oder ein Marco Stiepermann (Vertrag bis 2017) ist, den Kramer jüngst zu Fürth lotste und der eine Ablösesumme kosten würde. Die Außenbahnen dürfen allerdings auch nicht außer Acht gelassen werden. Wirklich nachhaltig überzeugt hat im linken und rechten Mittelfeld in der Saison kein Fortune.

Alles wird noch schlimmer, wenn Charlison Benschop die Fortuna vorzeitig verlässt. Aber ohnehin dürfte es nicht schaden, neben Benschop, Ihlas Bebou und Joel Pohjanpalo (geht 2016 zurück nach Leverkusen) einen starken Angreifer mit Perspektive zu verpflichten. Möglicherweise kostet das aber einiges, wenn einer wie der gebürtige Düsseldorfer Sami Allagui (Hertha, zuletzt an Mainz ausgeliehen) oder der von Kramer nach Fürth geholte Robert Zulj verpflichtet werden.

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