Fortuna Düsseldorf Fortunas Schwachpunkt ist die Abwehr

Düsseldorf · Trotz zweimaliger Führung musste Fortuna Düsseldorf mit dem 2:2 gegen Braunschweig zufrieden sein. Ausbaufähig war dabei vor allen Dingen die durchwachsene Defensivleistung des Zweitligisten.

Fortuna Düsseldorf - Eintracht Braunschweig: die Einzelkritik
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Fortuna - Braunschweig: Einzelkritik

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Für Torsten Lieberknecht gab es einen dicken Kuss von seiner Frau. "Wir sind in dieser Saison direkt angekommen", resümierte Braunschweigs Trainer nach dem 2:2 bei Fortuna Düsseldorf. "Wir haben zwei Rückstände aufgeholt. Wir sind mit dem einen Punkt sehr zufrieden." Das konnte Fortuna auch sein, denn sie hatte nach einer guten ersten Halbzeit stark abgebaut und das Glück, dass der Schiedsrichter in zwei Situationen nicht auf Elfmeter entschied. Es gab Licht und Schatten.

Auch im zehnten Spiel unter Cheftrainer Oliver Reck trafen die Rot-Weißen ins Schwarze. Ihre beiden Treffer waren keine Zufallsprodukte, sondern das eine schöne als das andere. Michael Liendl zirkelte zunächst den Ball aus 24 Metern genau in den Winkel. Der zweite Führungstreffer war ein mustergültiger Spielzug, den Benschop abschloss. Offensiv hat die Fortuna ihren Fans einiges geboten - allerdings nur 45 Minuten lang. "Angesichts der zweiten Halbzeit können wir froh sein, dass wir das Spiel über die Runden gebracht haben", meinte Spielmacher Liendl.

Aytekin verweigert Braunschweig nach Rensing-Foul Elfmeter
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Oliver Reck setzte mit Sergio da Silva Pinto und Joel Pohjanpalo nur zwei von sechs ein. Die beiden boten gute Leistungen. Routinier Pinto spielte auf der Sechser-Position stark. Der von Leverkusen ausgeliehene 19 Jahre alte Finne erwies sich als belebendes Element auf der linken Seite. "Es war erst das vierte Mal, dass ich auf dieser Position gespielt habe. Das hat mir niemand beigebracht", erklärte er. "Im Abwehrverhalten habe ich noch viel Arbeit vor mir." Reck sah das auch: "Die defensiven Laufwege haben ihm weh getan."

Die Abwehr wackelt. Daher bekommt Fortuna große Probleme, wenn sie unter Druck gerät. Dabei waren beide Gegentore vermeidbar. Beim ersten schläft Ben Halloran; beim zweiten landet der schwache Kopfball von Christian Weber ebenso beim Gegner wie der zweite unglückliche Klärungsversuch von Dustin Bomheuer.

Liendl trifft mit sehenswertem Fernschuss
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Liendl trifft mit sehenswertem Fernschuss

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Fortuna kam wie verwandelt aus der Pause. "Wir wollten weiter attackieren und nach vorne spielen. Das ist uns leider nicht gelungen", gestand Liendl. Kapitän Adam Bodzek sah das auch: "Wir hatten keinen Zugriff mehr und haben auf den Ausgleich gewartet." Die Elf konnte sich vom Druck nicht befreien, nur einen einzigen Konter vortragen. Es war kein taktischer Fehler von Trainer Reck, der zur Pause nicht gesagt hatte, die Mannschaft solle sich zurückziehen, aber ein taktisches Fehlverhalten seiner Spieler. So kippte das Spiel.

Fortuna baute stark ab - auch konditionell. "Uns ist die Kraft ausgegangen", sagte Liendl. Reck sah das anders: "Im Gegenteil, wir hätten noch zulegen können." Er hatte mangelnden Willen ausgemacht: "Von der Laufbereitschaft war mehr drin. Eintracht hat in der zweiten Hälfte viel mehr investiert."

Fortuna muss das Spiel machen und den Gegner möglichst weit vom eigenen Strafraum weghalten. Dafür bedarf es intensiver Laufarbeit. Fitness und Taktik müssen die wackelige Abwehr schützen.

(RP)
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