Fortuna Fortunas Stürmer-Roulette

Fortuna-Trainer Norbert Meier hat in der Offensive die Qual der Wahl. Vor dem Heimspiel gegen den FC Ingolstadt (Freitag, 18 Uhr) drängt sich der Verdacht auf, dass Thomas Bröker beginnen wird.

 Stürmertausch: Thomas Bröker (rechts) geht, Adriano Grimaldi kommt. Co-Trainer Uwe Klein (links) und Trainer Norbert Meier haben derzeit - wie hier in Kassel - die Qual der Wahl.

Stürmertausch: Thomas Bröker (rechts) geht, Adriano Grimaldi kommt. Co-Trainer Uwe Klein (links) und Trainer Norbert Meier haben derzeit - wie hier in Kassel - die Qual der Wahl.

Foto: rpo, Falk Janning

Während ihre Kollegen längst auf dem Weg nach Hause waren, legten Ken Ilsø und Robbie Kruse noch eine Extraschicht ein. Sie übten Dribblings und Torschüsse, blieben eine halbe Stunde länger draußen als der Rest des Teams. "Wir machen das häufiger", sagt Ilsø. "Wir wollen uns weiter verbessern." Noch nie scheint der Däne die Einheiten so sehr gebraucht zu haben wie jetzt. Beim DFB-Pokalspiel in Kassel ließ Trainer Norbert Meier den 24-Jährigen erstmals seit seiner Verpflichtung im Januar 90 Minuten auf der Bank - wenn auch aus taktischen Gründen, da er auf Thomas Bröker setzte. "Das war neu für mich und ich bin enttäuscht, wenn ich nicht spiele", sagt Ilsø. "Aber der Trainer trifft eine Entscheidung, die für das Team am besten ist."

Dass Meier mit dieser alles richtig gemacht hat, belegt Brökers Arbeitsprotokoll. Neben Sascha Rösler war er der beste Spieler auf dem Platz und ebnete mit der Führung den Weg in die zweite Pokalrunde. Wie schon bei seinem Kurzeinsatz gegen den VfL Bochum, als er in neun Spielminuten das Tor zum 2:0-Endstand markierte, sammelte der 26-Jährige gute Argumente für weitere Berücksichtigungen in der Startelf. Öffentlich meldet er aber keine Ansprüche an. "Ich gebe im Training Vollgas und biete mich an", sagt er. "Ist doch klar, dass wir alle von Anfang an ran wollen."

Alle, das sind derzeit eine ganze Menge Offensivpieler in Fortunas Stürmer-Roulette. Gegen Bochum begann Adriano Grimaldi, der beim SC Paderborn durch Ilsø ersetzt wurde, sodass Rösler in die Spitze rückte. Gegen Kassel war es Bröker, der von Beginn an spielte und später Platz für Grimaldi machte, während Ilsø draußen blieb. Als Ausbootung, die es ohnehin nicht ist, will der Blondschopf seine Nichtberücksichtigung auch nicht verstanden wissen. "Es ist doch großartig, so viele gute Angreifer zu haben", sagt er. "Ich will auch im Training so viel Wettbewerb wie möglich. Nur so wird man besser."

Während Ranisav Jovanovic und Sandor Torghelle kaum noch berücksichtigt werden, gehören auch die Außen Maximilian Beister, der aufgrund seines Alters (20) vor dem Tor noch etwas zu hektisch ist, und Robbie Kruse, der körperlich noch zulegen muss, zur Offensivauswahl. Kruse wurde bislang zweimal eingewechselt, hat aber das Potenzial, bald zum Stammspieler aufzusteigen. Gegen den FC Ingolstadt (Freitag, 18 Uhr, Esprit-Arena) wird er aber wohl noch nicht erste Wahl sein. Thomas Bröker hingegen schon, da er die beste Formkurve hat. "Wir haben mehre Variationsmöglichkeiten", sagt Meier, der im Vorfeld ungerne über exakte Aufstellungen fachsimpelt. Ohnehin muss er sich damit derzeit nicht stressen. Im Sturm hat er die Qual der Wahl.

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