Fortuna Düsseldorf Bebou ist gefragt — Lambertz ist frustriert

Düsseldorf · Der 20 Jahre alte Stürmer darf darauf hoffen, am Ostermontag beim FC St. Pauli zu spielen. Gut möglich, dass auch Neuling Robin Urban im Kader steht. Hingegen scheint die Uhr für Routinier Andreas Lambertz abzulaufen.

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Lambertz ist frustriert. Seit fast eineinhalb Jahren ist er bei Fortuna nur noch ein Ergänzungsspieler. Mehr als ein Jahrzehnt lang war der inzwischen 30-Jährige Stammspieler, doch diese Position scheint er nicht mehr zurückerobern zu können. Als ihn der damalige Interimstrainer Oliver Reck auf die Bank setzte, war das noch eine Überraschung. Im vergangenen Sommer hatte der 1. FC Kaiserslautern starkes Interesse an der Verpflichtung von Lambertz, doch er nahm das Angebot der Fortuna an und unterschrieb einen Ein-Jahres-Vertrag. Schon damals hatten ihm viele mangels fehlender Perspektive unter Reck zum Wechsel geraten.

Reck ist weg, doch Lambertz' Perspektive hat sich nicht verbessert. Auch unter Taskin Aksoy ist der Mittelfeldspieler allenfalls zweite Wahl. Nicht eine einzige Minute kam er zum Einsatz. Entsprechend schätzt er seine Chance auf einen Einsatz am Ostermontag beim FC St. Pauli ein: "Es sieht so aus, dass ich da leider nicht ran darf." Und auch eine nochmalige Vertragsverlängerung scheint kein Thema zu sein.

Aksoy favorisiert derweil zwei Talente, die er in der Regionalliga geformt und aufgebaut hat: Ihlas Bebou und Robin Urban. Ihnen traut er zu, dass sie nicht nur den Sprung in die erste Mannschaft schaffen, sondern sich dort gewinnbringend etablieren. Dabei ist der 20 Jahre alte Stürmer Bebou seinem gleichaltrigen Mitspieler aus der Abwehr einen Schritt voraus. Nach 19-monatiger Leidenszeit wegen eines Schädelbruchs, Knorpelschadens und Kapselverletzung stand Bebou nach zwei Kurzeinsätzen gegen Bochum und Leipzig dann gegen Darmstadt beim 2:0-Sieg in der Anfangsformation. "Ich war schon etwas überrascht, dass ich in der Startelf stand, aber ich habe mich natürlich darüber gefreut", sagte der Deutsch-Togolese. "Ich brauchte zwar ein wenig Zeit um reinzukommen, aber mit jedem Ballkontakt lief es besser."

Aksoy war von der Leistung seines Schützlings weniger überrascht. Der Trainer weiß um das Potenzial des 1,83 Meter großen Leichtgewichts. "Ihlas hat Riesenqualitäten", sagt er. "Wäre er nicht mehrfach so schwer verletzt worden, wäre er heute schon viel weiter. Er ist ein Riesentalent." Ein junger Mann mit Perspektive, der beim Garather SV spielte und der bei Fortuna noch einen Vertrag bis 2017 hat.

Das ist bei Robin Urban nicht der Fall. Sein Vertrag läuft im Sommer aus, doch geht es nach Aksoy, so wird der Kontrakt auf jeden Fall verlängert. Er hat den Innenverteidiger soeben in den Kader der ersten Mannschaft befördert, und weil Fortuna auf dieser Position quantitativ und qualitativ nicht gerade stark besetzt ist, sind Urbans Chancen alles andere als schlecht. Aksoy setzt auf Talente. Sie sollen für jenen frischen Wind sorgen, den die Fortuna dringend benötigt.

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