Fortuna Düsseldorf Interimscoach Taskin Aksoy greift durch

Düsseldorf · Der Interimstrainer nimmt die Spieler in die Pflicht und freut sich auf das Spiel beim 1. FC Heidenheim.

Fortunas Trainer seit 1950
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Foto: dpa/Ina Fassbender

Vier Tage lang hatte Taskin Aksoy nach der Beurlaubung von Oliver Reck Zeit, die Mannschaft auf das Spiel beim 1. FC Heidenheim vorzubereiten. Vier Tage, in denen er in spielerischer und taktischer Hinsicht beim Fußball-Zweitligisten Fortuna Düseldorf nur relativ wenig verändern konnte. In dieser kurzen Zeit ging es für den Interimstrainer darum, bei den Spielern "den Spaß am Fußball zu wecken". Taskin Aksoy war er nie abhanden gekommen: "Ich freue mich auf das Spiel in Heidenheim." Das ist deutlich zu sehen und zu spüren. Doch die Gretchenfrage lautet: Kann er das auf die Mannschaft übertragen?

In erster Linie ging es in diesen Tagen darum, neue Reize zu setzen und die Köpfe der Spieler frei zu bekommen. Aber Taskin Aksoy hat natürlich auch fußballerisch mit der Mannschaft gearbeitet. "Ich habe eine Spielidee", sagt er. "Die Mannschaft weiß, wie und wo wir verteidigen wollen, dass wir kompakt stehen und dann schnell nach vorne spielen wollen. Ich mag dieses Ballgeschiebe nach rechts und nach links nicht. Wir wollen die Unordnung des Gegners nach der Balleroberung schnell nutzen. Wir werden sehen, was die Mannschaft am Sonntag davon auf den Platz bringt. Aber wichtiger als die Taktik und die Personalien ist die Einstellung. Leidenschaft, Laufbereitschaft und Siegeswille müssen stimmen."

Doch Aksoy wird auch personelle Veränderungen vornehmen. Im defensiven Mittelfeld hat er die Wahl. Von "zwei aus vier" spricht Aksoy. Neben Sergio Pinto, der gesetzt ist, rangeln Oliver Fink, Adam Bodzek und Andreas Lambertz um den freien Platz auf der Sechser-Position. Aber auch im offensiven Mittelfeld wurden verschiedene Varianten ausprobiert. Hier kämpfen Joel Pohjanpalo, Ben Halloran, Michael Liendl und Tugrul Erat um einen der zwei Plätze neben Axel Bellinghausen.

Fortuna Düsseldorf trainiert vor Spiel beim 1. FC Heidenheim
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Fortuna trainiert vor Heidenheim-Spiel

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Die drei anderen Mannschaftsteile - Torhüter, Abwehr und Angriff - sind gesetzt. Michael Rensing steht zwischen den Pfosten. Daraus macht Aksoy keinen Hehl, auch wenn er den Torhüter nicht namentlich nennt. Anders als sein Vorgänger bevorzugt er eine klare Nummer eins. "Das gibt beiden Torhütern Sicherheit, denn falls ein Torwartwechsel vorgenommen werden muss, weiß er, dass ich genauso zu ihm stehe."

Eine gravierende Änderung gibt es in der Abwehr. Die zuletzt gespielte Dreierkette mit Bodzek ist passé, hier setzt Aksoy auf eine Viererkette mit Julian Schauerte, Bruno Soares, Jonathan Tah und Lukas Schmitz. Wenngleich vieles auf eine Pause für Kapitän Bodzek hindeutet, so gibt es doch eine Streicheleinheit für ihn. "Adam kann beide Positionen ohne großen Qualitätsverlust spielen", sagt Aksoy. Aber auch Standardsituationen ließ der Interimscoach üben und begründete: "Eckbälle sind Torchancen. Wir bestimmen, wo wir den Ball hinspielen, wo wir hinlaufen. Wir haben zumindest mal zwei Varianten einstudiert."

Taskin Aksoy freut sich auf das Spiel in Heidenheim, wenngleich der Aufsteiger ihm aufgrund seiner Laufstärke und des guten Pressings Respekt abnötigt. "Aber ich habe vor einem Jahr im Trainingslager mit der zweiten Mannschaft gegen Heidenheim gespielt", berichtet der Trainer und fügt lächelnd hinzu: "Da haben wir 1:0 gewonnen. Gegen die bin ich also noch ungeschlagen."

Aksoy propagiert den Spaß, die Freude am Fußball, die der Mannschaft und den Fans zuletzt abhanden gekommen war. Ihm nimmt man ab, wenn er sagt: "Fußballer ist der schönste Beruf, Trainer der zweitschönste."

(RP)
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