Torschütze beim 3:1-Sieg Haraguchi ein großes Plus für Fortuna

Der Japaner holte den Elfmeter zum Ausgleich beim 1. FC Kaiserslautern heraus und verwandelte ihn auch noch selbst. Die Leistung des Spitzenreiters war in den ersten 60 Minuten sicher nicht überragend – seine Comeback-Qualitäten hingegen überzeugten.

Lautern - Fortuna: Stimmen zum Spiel
Infos

Lautern - Fortuna: Stimmen zum Spiel

Infos
Foto: Falk Janning

Der Japaner holte den Elfmeter zum Ausgleich beim 1. FC Kaiserslautern heraus und verwandelte ihn auch noch selbst. Die Leistung des Spitzenreiters war in den ersten 60 Minuten sicher nicht überragend — seine Comeback-Qualitäten hingegen überzeugten.

Der Sturmlauf der letzten halben Stunde versöhnte, doch er verstellte manchem Betrachter auch ein wenig den Blick auf das, was Fortuna Düsseldorf über weite Strecken der Zweitliga-Partie beim 1. FC Kaiserslautern geboten hatte. "Es mag durchaus sein, dass die erste Hälfte von außen nicht sehr schön anzusehen war", fasste Linksverteidiger Niko Gießelmann nach dem 3:1-Sieg beim Tabellenletzten zusammen. "Aber ich bin ehrlich gesagt total zufrieden mit unserer Leistung. Bis auf den Elfmeter gegen uns, bei dem wir etwas ungeordnet agiert haben, haben wir nichts zugelassen und die taktischen Vorgaben gut umgesetzt."

Auch Trainer Friedhelm Funkel zollte seinem Team großes Lob - verständlich nach neun Punkten aus den ersten drei Rückrundenspielen, doch mit Blick auf die ersten 60 Minuten der Partie am Samstag nicht zu hundert Prozent nachvollziehbar. Sicher, Fortuna nahm den Kampf an, so wies es ihr auch der Trainer attestierte, aber sie ließ sich allzu sehr von der Hektik anstecken, die die Gastgeber und ihre Fans inszenierten. Und als dann noch ein dummes Foul von Benito Raman zu einem Strafstoß gegen die Düsseldorfer und zum 0:1-Rückstand führte (48.) schien die Begegnung vollends den Bach hinunterzugehen.

"Es war aber schön zu sehen, wie die Mitspieler Benito nach dieser Aktion aufrichteten", sagte Funkel. "Und er hat ja mit seinem tollen Tor zum 1:2 dann auch alles wieder gutgemacht." So wie die gesamte Mannschaft: Es war sicher nicht beste Saisonleistung, die Fortuna im Fritz-Walter-Stadion bot, sie erinnerte in der ersten Hälfte sogar mitunter an die Pleite beim damaligen Tabellenletzten Fürth im Herbst — aber im Gegensatz zu damals kam die Mannschaft zurück, zeigte Nehmerqualitäten und sorgte nach dem berechtigten Platzverweis gegen Lauterns Torhüter Marius Müller für die Entscheidung.

Dass Genki Haraguchi Elfmeter und Gelb-Rote Karte herausholte und den Strafstoß auch noch zum richtungweisenden 1:1 verwandelte, war alles andere als Zufall. Als die Kollegen noch ihre Form suchten und zum Glück für den Tabellenführer spät auch noch fanden, war der 26-Jährige schon sehr aktiv, setzte die anfangs wenigen Akzente im Angriff. "Genki ist ein ganz, ganz großer Glücksfall für uns", lobte Funkel. "Er war ja schon fast in Bremen gelandet. Was ihm jetzt noch fehlt, ist Spielpraxis. Und wenn er sich dann noch seine Frische erhalten kann, wird er sehr wertvoll für uns sein."

In Kaiserslautern war es der Japaner bereits. Nach seinem Ausgleich zeigte Fortuna endlich ihr anderes Gesicht, verdiente sich mit ihrem Schlussspurt gegen zunehmend überforderte Pfälzer sogar noch den Sieg. Passend zum gelungenen Ergebnis war, dass der von Funkel nach dem Aue-Spiel noch stark kritisiert Raman und der zuletzt nur noch als Edelreservist aufgebotene Lukas Schmitz die Tore zum 3:1 erzielten. "Benito hat wieder so gespielt, wie ich ihn kenne", lobte der Trainer sogar ein wenig zu stark. "Wir hatten aber auch ein sehr gutes Gespräch und wissen, was wir aneinander haben." Das ist gut zu wissen — und wird die Fortuna-Fans beinahe ebenso zufriedenstellen wie die fünf Punkte Vorsprung auf Platz drei und die sogar zehn Zähler auf Rang vier. Darauf hinzuweisen, dass das Spiel über 60 Minuten dann nicht ganz so rund lief, wie die meisten Spieler es selbst sahen, ist unter diesen Umständen wirklich Meckern auf sehr hohem Niveau.

(jol)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort