Fortuna Düsseldorf Jörg Albertz, der Familienmensch

Düsseldorf · Der ehemalige Profi Jörg Albertz (109 Spiele und 11 Tore für Fortuna) hat nach seinem Karriereende im Jahr 2008 zusammen mit Hans-Georg Dreßen eine mobile Fußballschule eröffnet, um Kindern den Spaß am Fußballspielen zu vermitteln und sie durch ein strukturiertes Training spielerisch weiter zu entwickeln.

 Jörg Albertz hat über 100 Mal das Trikot der Fortuna getragen.

Jörg Albertz hat über 100 Mal das Trikot der Fortuna getragen.

Foto: rpo, Falk Janning

Dabei ist Albertz nicht nur in Schottland eine Legende, auch in Deutschland und in China machte er sich durch seine guten Leistungen einen Namen. In der Jugend spielte er für Borussia Mönchengladbach, unterschrieb jedoch 1990 seinen ersten Profivertrag bei Fortuna. Später ging es für den Rheinländer zum Hamburger SV, wo er schnell zum Publikumsliebling aufstieg. Nachdem er 1996 nach Schottland zu den Glasgow Rangers gewechselt war, mit denen er als Stammspieler drei Meistertitel feierte, kehrte er zum HSV zurück.

Albertz versucht sein Glück in China

Da diese Zeit bei den Hanseaten für ihn nicht besonders erfolgreich war, entschloss er sich nach China zu Shanghai Shenhua zu gehen, wo er auch Fußballer des Jahres wurde. Nach einem kurzen Intermezzo bei der SpVgg Greuther Fürth kam er 2005 noch einmal an den Flinger Broich und spielte sich dort mit guten Leistungen in die Herzen der Fans. Vor allem die Tatsache, dass ein ehemaliger Nationalspieler (drei Länderspiele) in die Regionalliga ging, um die Fortuna zu unterstützen, imponierte den Fans.

Kurz nachdem er seine aktive Karriere beendet hatte, bekam er einen Anruf von Hans-Georg Dreßen. "Schorsch erzählte mir von seiner mobilen Fußballschule und ich war sofort beeindruckt", erinnert sich Albertz, der sich Dreßen anschloss. Von da an organisierten die beiden Ferienfußball-Camps und Fördertraining für Sechs- bis 14-Jährige. "Es macht einfach einen Riesenspaß, mit den Kindern zu trainieren." Im Sommer 2008 bekam Jörg Albertz dann einen Anruf von einem alten Bekannten bei Glasgow Rangers, der mittlerweile beim zweitklassigen Verein Clyde FC, der mitten im Abstiegskampf steckte, arbeitete, ob er nicht aushelfen könne. So entschloss er sich kurzfristig zu einem Comeback und ging noch einmal mit seiner Familie nach Schottland. "Ich spielte sieben Mal für Clyde und wir schafften den Klassenerhalt. Es war ein schönes Erlebnis, aber danach war endgültig Schluss. Ich wollte mich voll auf meine Familie und die Fußballschule konzentrieren."

Zurück in seiner Heimat Mönchengladbach, wo er mit seiner Frau und den zwei Kindern wohnt, hat er sich aus dem Rampenlicht verabschiedet. "Klar liebe ich den Fußball und wenn ich manchmal zu Hause vor dem Fernseher sitze und mir ein Spiel angucke, vermisse ich es manchmal schon. Aber ich muss ganz klar sagen, dass meine Familie ein super Rückhalt ist und ich die Zeit mit meiner Frau und meinen Kindern total genieße."

So ganz weg vom Fußballspielen kriegt man den "Hammer", so sein Spitzname aufgrund seines extrem harten und präzisen Schusses, nicht. "Ich spiele noch für die Hennes-Weisweiler-Elf, die Traditionsmannschaft der Borussia, und auch bei Legenden-Spielen des DFB bin ich noch aktiv am Ball. Aber trotzdem, Priorität hat die Familie."

Seine Zeit bei Fortuna hat der ehemalige Nationalspieler in sehr guter Erinnerung und so verfolgt er die Fortuna, wenn es seine Zeit zulässt, auch weiterhin und hält Kontakt zu Paul Jäger und Andreas Lambertz.

(RP)
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