Fortuna Düsseldorf Kapitän Fink rettet Fortuna einen Punkt

Düsseldorf · Düsseldorf und Fürth trennen sich in einer enttäuschenden Zweitliga-Partie gerechtermaßen 1:1. "Es war ein komisches Spiel", findet nicht nur Adam Bodzek.

Fortuna - Fürth: Reaktionen
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Foto: Falk Janning

Mit wenigen Worten fasste Adam Bodzek perfekt zusammen, was 25.866 Zuschauer in der Düsseldorfer Arena zuvor erlebt hatten. "Es war ein komisches Spiel", sagte Fortuna Düsseldorfs Vizekapitän nach dem 1:1 gegen die Spielvereinigung Greuther Fürth. "Ganz sicher nicht auf höchstem Niveau, mit wenigen Chancen auf beiden Seiten, dafür vielen kleinen Fehlern." Stimmt. Ebenso aber auch das, was der 31-Jährige noch anfügte: "Wir haben zum wiederholten Male bewiesen, dass uns Rückstände nicht umwerfen. Die Mannschaft hat eine bemerkenswerte Moral."

Die war diesmal allerdings auch notwendig, um die spielerischen Defizite in einer enttäuschenden Zweitliga-Partie zu kompensieren. Nur jeweils eine echte Torgelegenheit für jede Mannschaft in 90 Minuten — diese magere Bilanz spiegelte das Geschehen auf dem (übrigens außerordentlich schlechten) Rasen sehr zutreffend wider. Fortuna fand einfach nicht hinein in die Partie, brachte sich durch eine Unzahl von Fehlpässen selbst aus dem Rhythmus. "Fürth hat die Räume zwar gut zugestellt", analysierte Fortunas Trainer Friedhelm Funkel, "aber wir haben dennoch zu viele Fehler gemacht. Und mit jedem Pass, der misslingt, steigt die Nervosität."

"Einiges an Aufbaupotential"

Bodzek ging noch mehr ins Detail. "Uns sind unbedrängt eine Menge Abspielfehler passiert", erklärte der Mittelfeld-Abräumer. "Dann kam der letzte Pass in die Spitze regelmäßig zu lang oder zu kurz, so dass er dann in der Abwehr hängenblieb." Das hatte auch Angreifer Rouwen Hennings ausgemacht. "Sagen wir mal, auf beiden Seiten gab es im Spiel nach vorn einiges an Aufbaupotential", meinte die Leihgabe des FC Burnley schmunzelnd.

Hennings rieb sich mit großer Laufarbeit in der Spitze auf, verlor aber wie seine Kollegen nie den Glauben. Das machte sich eine Viertelstunde vor dem Ende bezahlt, als der frühere Karlsruher auf der linken Seite mit einem schönen Pass des eingewechselten Arianit Ferati davonzog, zwei Fürther abhängte und den Ball präzise in die Mitte spielte. Dort nahm Kapitän Oliver Fink Hennings' Zuspiel dankend auf und schoss zum 1:1 ein. "Das musste ich aber auch schon machen, denn zuvor ist mir nicht wirklich viel gelungen", sagte Fink.

Da nun einmal der Moment der Selbstkritik gekommen war, wollte Hennings nicht nachstehen und nahm den Treffer zum 0:1 auf seine Kappe: "Das hätte ich besser verteidigen können. Ich dachte, Khaled Narey rennt nach außen. Stattdessen zieht er nach innen und bringt mit seinem schwachen Fuß einen ekelhaften Effet in den Schuss."

Diesem Treffer rannten die Düsseldorfer lange hinterher, und sie taten das auf nicht sehr ansehnliche Weise. Aber sie steckten nicht auf, und so punkteten sie noch in einer Partie, die sie in den vergangenen, so frustrierenden Jahren seit dem Bundesliga-Abstieg sicherlich verloren hätten. "In dieser Hinsicht ist ein Fortschritt gegenüber der Vorsaison absolut erkennbar", sagte Funkel. "Die Mannschaft glaubt an sich, lässt sich durch einen Gegentreffer nicht umwerfen. So schlecht ein Spiel auch laufen mag, es ergibt sich immer eine Chance. Und wir waren heute geduldig genug, darauf zu warten."

Fürths Coach Stefan Ruthenbeck sah das ganz ähnlich. "Ich fahre mit einem Gefühl nach Hause, dass irgendwie mehr drin war", berichtete der gebürtige Kölner. "Aber es ist am Ende ein verdienter Punkt für Fortuna, auch wenn wir dem Sieg ein bisschen näher waren." So machten nach diesem komischen Spiel alle ihren Frieden mit dem Ergebnis. Auch Friedhelm Funkel: "Wichtig ist, auch in weniger guten Spielen zu punkten." Kein Widerspruch.

(jol)
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