Fortuna Düsseldorf Kauczinski lässt offensiv spielen

Düsseldorf · Fortunas Gast aus Karlsruhe ist taktisch variabel. Schwierig wird es für ihn gegen kampfstarke Gegner. Der Düsseldorfer Gegner im Check.

Fortuna-Fans wollen nach Pokal-Aus Platz stürmen
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DAS SPIEL

Wenn Fortuna am Samstag (13 Uhr, Live-Ticker) auf den Karlsruher SC trifft, können die Voraussetzungen wohl kaum unterschiedlicher sein. Fortuna ist nach drei Pflichtspielen in dieser Saison noch sieglos (2:2 gegen Braunschweig, 1:1 bei Union Berlin, 2:3 bei den Würzburger Kickers) und steht in der Partie schon gehörig unter Druck. Eine weitere Niederlage oder noch ein Remis können sich die Düsseldorfer jedenfalls nicht erlauben. Der Vorjahres-Fünfte aus dem Badischen ist dagegen noch ungeschlagen (0:0 gegen Union Berlin, 3:2 beim FSV Frankfurt, 3:1 beim 1. FC Neubrandenburg) und kann befreit aufspielen.

DIE AKTUELLE FORM

Die Kauczinski-Elf überzeugte in den beiden ersten Partien vor allem in der Offensive. In der Defensive agierte der KSC besonders im DFB-Pokalspiel gegen Neubrandenburg sehr uninspiriert. Immer wieder wurde Torjäger Ilijan Micanski mit hohen und langen Bällen gesucht, und häufig liefen entweder der Angreifer oder ein Teamkollege in die Abseitsfalle. So plätscherte die Partie weitgehend ereignislos vor sich hin, weil den Badenern im Vorwärtsgang trotz 80 Prozent Ballbesitz nichts einfallen wollte. Lediglich fünf Torschüsse waren in der Statistik zu vermerken.

Ansonsten schaukelte der KSC die Partie ohne größere Mühe nach Hause, wirkte bei seinem Erfolg aber nicht sonderlich überzeugend gegen einen tapferen Oberligisten, der sich mehr verdient gehabt hätte.

DIE PERSONELLE LAGE

Der KSC hat nach Abschluss der vergangenen Saison keinen Stammspieler verloren und seinen Kader personell verstärkt. Er holte sechs neue Spieler, die vor allem die Breite des Kaders merklich verbessert haben. Die Blau-Weißen haben nun jede Position mindestens doppelt besetzt und so den Konkurrenzkampf angeheizt. Vor dem Spiel in Düsseldorf hat der Trainer alle Mann an Bord. Torgefährlichster Stürmer ist aktuell der Bulgare Micanski: Der 28-jährige Nationalspieler erzielte beim 3:2-Sieg in Frankfurt alle drei Tore und traf auch beim Pokalsieg in Neubrandenburg.

STÄRKEN UND SCHWÄCHEN

Der KSC gilt als intelligentes Team, das taktisch sehr variabel agieren kann. Schwierigkeiten hat es mit kampfstarken Gegnern. In den ersten drei Partien präsentierte sich der KSC sehr launisch. Seine beste Leistung zeigte er in der Partie beim FSV Frankfurt (3:2), bei dem er die Gegenspieler extrem früh attackierte und die Bälle bereits von den Verteidigern eroberte. Trainer Markus Kauczinski wird auch in Düsseldorf an dieser offensiven Ausrichtung festhalten. Die Säulen im Team sind der nach einer Hodenkrebs-Operation wiedergenesene Torwart und Kapitän Dirk Orlishausen sowie der Sechser Dominic Peitz, der gegen Frankfurt der laufstärkste (11,68 Kilometer) und zweikampfstärkste (73,5 Prozent) Spieler war.

DER TRAINER

Markus Kauczinski (44) arbeitet seit März 2012 als Nachfolger von Jørn Andersen als Trainer bei den Badenern und führte den Aufsteiger in der vergangenen Saison auf einen sensationellen fünften Tabellenplatz. Der gebürtige Gelsenkirchener hatte bis dahin bei Schalke 04 und beim KSC lediglich mit der Jugend gearbeitet.

DER DIREKTE VERGLEICH

Fortuna hat vier von zehn Partien gegen den KSC in der 2. Liga gewonnen. Je drei Spiele gingen verloren oder endeten remis. Das jüngste Heimspiel verloren die Fortunen mit 0:2. Es besiegelte die Entlassung von Trainer Mike Büskens.

BESONDERES

Torwart-Trainer Simon Jentzsch spielte während seiner aktiven Zeit fünf Jahre für den KSC.

(jan)
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