Fortuna Düsseldorf Demirbay schießt Fortuna zum Krimi-Sieg

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf kann im Abstiegskampf aufatmen. Das Team von Trainer Friedhelm Funkel hat am 33. Spieltag der 2. Bundesliga den FSV Frankfurt mit 1:0 besiegt und liegt vor dem letzten Spieltag drei Punkte und sechs Tore vor dem Relegationsplatz.

Fortuna Düsseldorf: Kerem Demirbay erzielt das erlösende 1:0
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Demirbay erzielt das erlösende 1:0

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Foto: Falk Janning

Nach dem Schlusspfiff waren die Tristesse und der Nerven-Horror der vergangenen Wochen vergessen. Die Fortunen ballten die Fäuste, schrien ihre Freude über den Sieg im Abstiegsgipfel heraus. Es war ein Moment, der sich bei blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein wie Urlaub vom Abstiegskampf anfühlen musste. Endlich mal wieder gewonnen. Endlich dem Druck standgehalten.

Gingen die Hausherren in Hälfte eins noch sträflich mit ihren Chancen um, sorgte Kerem Demirbay kurz nach dem Wechsel für das goldene Tor (49.). Da Duisburg in Sandhausen nur remis spielte (2:2) und 1860 München den SC Paderborn (1:0) schlug, hat Düsseldorf nun gute Karten, den Klassenerhalt zu schaffen.

Vorschusslorbeeren gab es für die Fortunen viele: Ex-Trainer Peter Neururer tippte auf ein 2:0, die Prominenz der Landeshauptstadt sprach der Mannschaft ihr Vertrauen aus, die ganze Stadt offenbarte Herz und Leidenschaft für ihren Verein. Sie zeigte Flagge: an Fenstern, Türen und Masten. Trainer Friedhelm Funkel appellierte pathetisch an die Ehre und den Stolz seiner Spieler, die alles in die Waagschale werfen müssten, um das "Endspiel" gegen Frankfurt zu gewinnen.

"Die Jungs wissen, worum es geht", betonte Funkel immer wieder, bis man es ihm trotz der ernüchternden Vorstellung beim 1:2 in Duisburg glaubte. Fortuna musste gegen den FSV alles anders machen. Und tatsächlich gab die Mannschaft in der heimischen Arena ein besseres Bild ab. Sie nahm den Kampf nicht nur an, sie gewann ihn und erarbeitete sich drei verdiente Punkte.

Vor der Schlüsselpartie im Abstiegskampf vor 32.267 Zuschauern in der Esprit-Arena veränderte Funkel seine Startaufstellung auf vier Positionen: Julian Koch verteidigte für den grippekranken Julian Schauerte, Charis Mavrias löste auf der rechten Angriffsseite Ihlas Bebou ab, Oliver Fink begann hinter dem stürmenden Kerem Demirbay und Christian Gartner verdrängte als Sechser Marcel Sobottka auf die Bank. Stürmer Didier Ya Konan stand erneut nicht im Kader.

Die Gäste erwischten den besseren Start: Zlatko Dedic schoss ein Zuspiel von Sturmkollege Edmond Kapllani nach sechs Minuten technisch anspruchsvoll aufs Fortuna-Tor von Michael Rensing, der Ball zischte rechts vorbei. Doch die Düsseldorfer steckten nicht auf, fanden schnell in die Spur und gewannen an Selbstvertrauen. Funkel forderte Herz, Kampf und Leidenschaft. Und seine Schützlinge lieferten. Sie erspielten sich in der Anfangsphase viele Standardsituationen. Was fehlte, war ein Quäntchen Glück im Abschluss.

Ein Kopfball von Kevin Akpoguma strich über den gegnerischen Kasten (9.). Kurz darauf stand Lukas Schmitz frei vor dem Frankfurter Tor, scheiterte aber mit einem mittigen Flachschuss an FSV-Schlussmann André Weis (17.). Die Fans peitschten die Fortuna nach vorne. Düsseldorf blieb tonangebend, weil Frankfurt den Zugriff verweigerte, ließ aber beste Chancen aus. Axel Bellinghausen brachte eine Direktabnahme nicht im Tor unter (38.), Gartner knallte den Ball eine Minute später über die Querlatte. Die Gäste konnten das 0:0 in die Pause retten.

Kurz nach dem Wechsel erlöste Demirbay die Fortuna: Schmitz und Bellinghausen kombinierten sich über die linke Seite, der Ball erreichte Fink und dann Demirbay, der sein achtes Saisontor per Linksschuss erzielte (49.). Und die Gastgeber blieben gefährlich. Sie verpassten durch Demirbay, Mavrias und den eingewechselten Mathis Bolly, der reihenweise Großchancen leichtfertig vergab, den zweiten Treffer. Das war aber nicht weiter dramatisch, weil Frankfurt den Offensiv-Plan anscheinend im Trainingslager vergessen hatte und sich am Ende geschlagen geben musste.

2. Liga:

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