Fortuna Düsseldorf Überharte Strafe des DFB

Meinung | Düsseldorf · Mit der Sperre von Fortunas Kerem Demirbay wollte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) offensichtlich ein Exempel statuieren. Mit dem hohen Strafmaß schießt der DFB allerdings völlig über das Ziel hinaus.

Fortunas Kerem Demirbay beleidigt Schiedsrichterin: User-Reaktionen
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Foto: dpa, mb lof fg htf

Aufrichtige Reue interessiert den DFB nicht. Das ist der Schluss, den man aus dem knüppelharten Urteil des Sportgerichts gegen Fortunas Mittelfeldspieler Kerem Demirbay ziehen muss.

Zwar heißt es in der Urteilsbegründung, die schnelle Entschuldigung des 22-Jährigen bei Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus (die diese ausdrücklich als aufrichtig bezeichnete) sei strafmildernd angerechnet worden — aber wie lange, bitteschön, hätte der DFB ihn denn ansonsten sperren wollen? Bis zum Saisonende?

Wohlgemerkt: Dass Demirbay trotz seiner Entschuldigung gesperrt wird, ist richtig. Profis haben eine Vorbildfunktion. Wenn er ohne weitere Strafe aus der Sache herausgekommen wäre, hätte das womöglich Jugendliche dazu ermuntert, einer Schiedsrichterin das Recht am Mitwirken im Fußball abzusprechen und sich anschließend nett zu entschuldigen. Was hier nicht stimmt, ist das überhöhte Strafmaß.

Es wäre weitaus passender gewesen, Demirbay für ein Spiel, zusätzlich zu seiner Gelb-Rot-Pause, zu sperren und vier weitere Partien auf Bewährung zu verhängen. Falls er rückfällig würde, was sehr unwahrscheinlich ist, würde er dann zu Recht lang aus dem Verkehr gezogen. Der DFB jedoch wollte ein Exempel statuieren. Das ist billig.

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