Fortuna Düsseldorf Kramer freut sich auf Sararer und wünscht sich Manager

Düsseldorf · Der 25 Jahre alte Mittelfeldspieler, der schon unter Trainer Frank Kramer spielte, kommt vom VfB Stuttgart. Derweil geht die Suche nach einem Manager weiter. Weitere Kandidaten sind Christoph Metzelder und Michael Zeyer.

Sercan Sararer: Frank Kramers Entdeckung
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Das ist Sercan Sararer

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Foto: Christof Wolff

Nachdem die Fortuna ihre Saisonziele in beeindruckender Manier verfehlt hat, ist die Vereinsführung um Schadensbegrenzung bemüht. Sportlich ist das nicht mehr möglich, da die Saison beendet ist und die sich gehen lassende Diva in der Rückrunde nicht nur die meisten Gegentreffer kassiert, sondern sich auch den letzten Platz in der Tabelle gesichert hat. Das schlägt natürlich finanziell zu Buche. So wird der Verein in der nächsten Saison über eine Million Euro weniger aus den Fernsehgeldern erhalten als bislang, und sollte der Hamburger SV noch absteigen, werden es aufgrund des Rankings noch einmal rund 500.000 Euro weniger sein.

Ein weiterer Millionenverlust droht, falls der Dauerkartenverkauf einbricht. Bereits im vergangenen Sommer war der Verkauf von 23.500 auf 21.150 gesunken. Ob noch einmal die Marke von 20.000 Karten geknackt werden kann, ist ungewiss. Deshalb will der Verein mit der Verpflichtung neuer Spieler positive Signale aussenden und den Appetit der Fans anregen.

Gestern wurde in Sercan Sararer der dritte Neue präsentiert. Der 25 Jahre alte Mittelfeldspieler kommt vom VfB Stuttgart und erhielt einen Drei-Jahres-Vertrag. Obwohl er an die Schwaben eigentlich noch bis 2017 gebunden ist, muss Fortuna nach Informationen unserer Redaktion keine Ablösesumme zahlen, da Sararer sich beim VfB nicht durchsetzen konnte. Bei einem Weiterkauf oder beim Aufstieg in die Bundesliga soll jedoch eine Zahlung fällig werden. Zuvor hatte die Fortuna bereits Christian Strohdiek (SC Paderborn) und Kevin Akpoguma (Hoffenheim II) verpflichtet.

Sararer, der in der Rückrunde nur einmal zum Einsatz kam, erregte im April auf andere Weise große Aufmerksamkeit: Bei Tempo 282 fotografierte er den Tacho seines Sportwagens. Auch musste er schon einmal mehrere Wochen mit einer Gesichtsmaske trainieren, nachdem er bei einer Schlägerei einen Nasenbeinbruch erlitten hatte.

All diese Episoden kennt Trainer Frank Kramer, doch sie schrecken ihn nicht. "Ich kenne Sercan aus gemeinsamer Zeit in Fürth und schätze ihn fußballerisch sehr", sagt der Coach. "Mit seiner Schnelligkeit und seinen technischen Fähigkeiten wird er unsere Qualität im Kader erhöhen. Er kann den Unterschied ausmachen."

Dass Fortuna den Blick in die Zukunft lenken will, ist verständlich, doch wäre es geradezu fahrlässig, nach dieser desaströsen Rückrunde einfach zur Tagesordnung überzugehen. Die Gefahr ist durchaus gegeben, da die wichtigste Position in der sportlichen Führung neben der des Trainers unbesetzt ist. Nach der Trennung von Helmut Schulte fehlt ein Manager - auch Kramer, der einen kompetenten Gedankenaustausch wünscht und sicherlich als hilfreich empfindet.

Dass der Aufsichtsrat den Vorstand aufgefordert hat, "die Suche mit Hochdruck voranzutreiben", entbehrt dabei nicht einer gewissen Pikanterie. Denn, dass sich der Vorstand seinen neuen Kollegen aussucht, ist ungewöhnlich und entspricht nicht mehr den professionellen Gepflogenheiten im Fußball. So ist zu befürchten, dass ein gestandener Manager wie zum Beispiel Andreas Rettig zu stark für das Gremium wäre und daher nicht ernsthaft umworben wird.

Es gibt noch zwei weitere Kandidaten, mit denen eine Kontaktaufnahme durchaus sinnvoll erscheint. Zum einen Christoph Metzelder, der als Experte für Sky und eine Sportmarketingagentur tätig ist. Dem gut vernetzten Ex-Nationalspieler ist der Sprung ins Management durchaus zuzutrauen. Zum anderen Michael Zeyer, der beim Drittligisten Stuttgarter Kickers erfolgreich arbeitet. Der Ex-Fortune betreibt aber auch ein Restaurant.

(RP)
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