Fortuna Düsseldorf Kramer macht Druck

Maria Alm · Fortunas Chefcoach Frank Kramer kennt im Glutofen von Maria Alm keine Gnade. Dabei bleibt er aber locker, freundlich und aufgeschlossen. Beim Teambuilding setzt er nicht auf Freizeitvergnügen, sondern auf Trainingsarbeit.

Kramer besucht Fortunas Fußballschule in Maria Alm
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Kramer besucht Fortunas Fußballschule in Maria Alm

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Die Trainingslager von Felix Magath sind legendär. Der Altmeister triezte in diesen Tagen seine Spieler auf spaßfreie Weise und verdiente sich so den Spitznamen "Quälix". Frank Kramer gehört mit seinen 43 Jahren einer jüngeren Generation an. Seine Trainingsmethoden und seine Umgangsformen sind andere, doch in puncto Intensität und Professionalität gibt es erstaunlich viele Gemeinsamkeiten.

An der letzten Trainingsübung nimmt Kramer aktiv teil. Die Liegestütze führt er vorbildlich aus, viel sauberer als die meisten Spieler. Nach dem Training führt er auf dem Platz noch ein 15 Minuten langes Einzelgespräch mit Adam Bodzek. Dann joggt der Fußballlehrer zum Hotel, während die geschlauchten Spieler mit dem Bus dort hin gefahren werden.

Fortuna Düsseldorf im Trainingslager in Maria Alm: Tag zwei
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Fortuna Düsseldorf im Trainingslager in Maria Alm: Tag zwei

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"Ja, ich bin noch ganz gut in Schuss für mein Alter", sagt er lachend. "Dieser Lauf tut mir gut. Ich kann da etwas runter kommen und habe Zeit, mir Dinge durch den Kopf gehen zu lassen, was gut war und was nicht. Aber das ist doch in jedem Beruf so."

Und weil er Fußball als normalen Beruf ansieht, gibt es auch ebenso wenig wie in anderen Berufen bei Hitze ein abgespecktes Programm oder gar hitzefrei. "Klar ist es heiß", sagt er. "Aber das ist es im Sommer nun mal. Da muss man eben über seinen Schatten springen und über den Punkt hinaus gehen, aber da gewöhnt man sich dran. Fußballer müssen sich abgewöhnen, die äußeren Bedingungen zu wichtig zu nehmen. Wir haben die Möglichkeit, uns durch Pausen oder entsprechende Nahrung darauf einzustellen."

Keine Chance für Jammerlappen

Jammerlappen finden bei ihm kein Gehör, für wehleidige Spieler gibt es keinen Platz. "Wir sind Hochleistungssportler", sagt er selbstbewusst und formuliert auch das Ziel seiner Trainingsarbeit klar: "Die Spieler sollen robuster werden und lernen, bei hohem Tempo und unter Druck wenig Fehler zu machen und die richtigen Entscheidungen zu treffen."

Fortunen kühlen sich in Eistonne ab
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Fortunen kühlen sich in Eistonne ab

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Eine Entscheidung in Sachen Teambuilding hat er getroffen. Es gibt weder einen freien Tag, noch eine Wildwasserfahrt oder eine Kletteraktion — so wie in den vergangenen Jahren. "Wir sind hier im Trainingslager, da wollen wir die Zeit nutzen und arbeiten. Frei hatten die Spieler doch erst im Urlaub und am Sonntag."

Besondere Aktionen seien mal möglich, aber nicht geplant. "Das beste Teambuilding findet doch auf dem Platz und im Hotel statt", sagt Kramer. "Was hilft es mir, wenn ich mich beim Klettern auf einen anderen verlasse? Das ist okay, aber unsere Situation ist eine andere. Ich muss mich auf dem Platz auf meinen Mitspieler verlassen können, ihm vertrauen und ihm helfen. Also ist es das beste, diese Erfahrung auch auf dem Platz zu sammeln. Und hier wächst die neue Mannschaft auch am besten zusammen."

In der Sache ist er Magath nahe, doch praktiziert er es spielerisch, freundlich, besser bekömmlich.

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(RP)
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