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Fortuna Düsseldorf Kramer: "So können alle im Rhythmus bleiben"

Düsseldorf · Auf der kleinen Kampfbahn neben der Arena besiegt Fortuna den Oberligisten KFC Uerdingen standesgemäß mit 8:1. Joel Pohjanpalo erzielt drei Tore und der geschonte Kerim Demirbay erklärt am Rande die neue Ausrichtung des Teams.

Kleinteiliges Kombinationsspiel? Nicht mehr gefragt bei der Fortuna. Schnörkel im Spiel? Müssen nicht sein. "Unser Weg führt geradeaus", sagt Kerem Demirbay. Dabei gilt der Mittelfeldspieler durchaus als fußballerischer Feingeist, der Teil eines attraktiv spielenden und kombinationssicheren Teams sein könnte. Genau das ist aber in der aktuellen Situation des Drittletzten der 2. Bundesliga nicht gefragt, das ist auch Demirbay klar geworden: "Wir müssen uns immer wieder aufs Neue reinhauen, überall reinschmeißen. Dann werden wir auch belohnt." Dass die Fortuna mit "dreckigem" Spiel auch erfolgreich sein kann, habe das Team mit dem 1:0 gegen Greuther Fürth zuletzt gezeigt. "Nur das kann jetzt der Weg sein."

Auf dieser noch langen Strecke zum möglichen Klassenerhalt war der KFC Uerdingen am Dienstag eine Zwischenstation. Die Fortuna besiegte den Oberligisten im Trainingsspiel auf der kleinen Kampfbahn an der Arena standesgemäß mit 8:1 (3:1). Als Stammspieler der vergangenen Wochen indes durfte sich Demirbay das Geschehen auf dem Rasen von außen anschauen, drehte zum Anpfiff mit Sercan Sararer seine Runden auf der Laufbahn, ohne sich groß Sorgen um eine Nichtberücksichtigung in den nächsten Pflichtspielen machen zu müssen. Das Offensivduo beobachtete nicht nur die Bewerbungen der aktuellen Ergänzungsspieler für einen Startelf-Platz, sondern auch den ersten Spieleinsatz von Christopher Avevor nach knapp elf Monaten. "Dafür haben wir so ein Spiel angesetzt, denn eine Mannschaft besteht aus mehr als elf bis 13 Spielern. So können alle im Rhythmus bleiben", sagte Trainer Frank Kramer und war mit den Darbietungen nach einigen anfänglichen Holprigkeiten recht zufrieden.

Für Kerem Demirbay und seine Mannschaftskollegen war das Gastspiel der Uerdinger jedenfalls eine willkommene Abwechslung in der zehntägigen Pause zwischen Fürth und dem Auswärtsspiel beim FC St. Pauli am Montag, auch wenn "nur" die zweite Reihe ran durfte. Und jetzt wartet am Millerntor, dem Sinnbild für schnörkellosen Fußball, die nächste Bewährungsprobe auf die Fortunen. "St. Pauli ist gut drauf. Da werden wir nichts mit Schönspielen holen, sondern müssen konstant dagegen halten", sagt Demirbay, der seine Rolle als Torvorbereiter (zwei Vorlagen in den vergangenen zwei Spielen) in den nächsten Pflichtpartien gerne fortsetzen würde.

Denn dank Demirbay war die Fortuna bei Standardsituationen lange nicht so gefährlich wie zuletzt. Zwei Tore und drei Vorlagen stehen in den zehn Spielen seit seiner Ausleihe vom Hamburger SV zu Buche. Im Spiel beim Karlsruher SC (1:1) hatte er einen Freistoß direkt verwandelt, bei RB Leipzig (1:2) den Anschlusstreffer ebenso per Eckball vorbereitet wie das entscheidende 1:0 gegen Fürth. Das waren keine Zufälle, sondern zielgerichtete Aktionen, weil er mit seinem starken linken Fuß den ruhenden Ball schnell und präzise bewegen kann. Seine wuchtig geschossenen Eckstöße zerschneiden präzise die Strafraum-Luft. "Natürlich fällt mir da auch eine Last ab, wenn dadurch endlich mal ein Tor fällt", sagt Demirbay, "in dieser Saison habe ich schon einige gefährliche Standards reingeschlagen, aus denen nichts geworden ist."

(RP)
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