Fortuna Düsseldorf Kramers Balanceakt ist Finks Chance

Düsseldorf · Bei Fortuna Düsseldorfs misslungenem Start in die Saison war ein Profi außen vor: Oliver Fink stand bislang bei keiner Begegnung im Kader. Der Routinier spielt eben jene Position, die Trainer Frank Kramer derzeit Sorgen bereitet.

Oliver Fink – der konstante Bayer im Fortuna-Mittelfeld
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Das ist Oliver Fink

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Foto: dpa/Marius Becker

Viel wurde in den vergangenen Tagen über die schwächelnde Offensive der Fortuna gesprochen. Darüber, dass es in der Sturmspitze eklatante Schwächen gibt, die es zu beheben gilt. Neue Stürmer wie Didier Ya Konan und Mike van Duinen seien ineffektiv, alte Fortunen wie Joel Pohjanpalo würden schon wieder das Gesicht der Rückrunde zeigen. Vier Pflichtspiele sind absolviert und Coach Kramer sagt: "Wir müssen da vorne auch einfach mal zubeißen".

55 Torschüsse hat Fortuna in den ersten vier Pflichtspielen abgegeben, dem gegenüber steht die katastrophale Ausbeute von zwei Treffern. Allerdings zeigte sich im Spiel gegen Heidenheim eine gegensätzliche Entwicklung, die keineswegs positiv zu deuten ist: Den Düsseldorfern fehlte es dort nicht an Effizienz, sondern an gelungenen Kombination in die Gefahrenzone. Mit acht Torversuchen lagen sie deutlich unter dem bisherigen Schnitt. Das Fazit: Das Tor-Problem ist nicht nur ein Versagen der Stürmer.

Mit Adam Bodzek in der Startelf, dafür ohne Pohjanpalo, hatte Kramer die Partie gegen Heidenheim begonnen. Der Fokus lag damit auf der Defensive — der Plan ging nicht auf: Fortuna kassierte ein spätes Gegentor, in der Offensive blieb sie äußerst harmlos. Es zeigte, dass Kramer weiterhin auf der Suche nach der Balance und nach dem passenden Sechser für seine Spielphilosophie ist. Mit Bodzek auf der Sechs war es zu defensiv, mit Michael Liendl neben Julian Koch im Zentrum brannte es in den Spielen davor zu häufig lichterloh im Fortuna-Sechzehner.

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Kramer trainiert die Offensive

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Das Interesse an Mehdi Abeid zeigt, dass auf der Position im zentralen Mittelfeld weiterhin Handlungsbedarf besteht. <u>Der Algerier wechselt aber aller Voraussicht nach zu Panathinaikos Athen</u>, englischen Medienberichte zufolge ist der Transfer bereits fix. Es könnte die Chance für Fink sein.

Der 33-Jährige war zu Beginn der Saison noch nicht einmal im Kader zu finden. Offiziell ließ Kramer verkünden, dass die Verletzung in der Vorbereitung der Grund dafür sei: "Diese Phase war ohnehin sehr kurz, und er hat noch die Hälfte davon verpasst. Wir müssen ihn erst noch in die körperliche Verfassung bringen, die er für sein Spiel braucht." Nun dürfte Fink wieder in den Fokus des Trainers gerückt sein — ohne eine einzige Minute auf dem Platz gestanden zu haben.

Denn er bringt eben jene Fähigkeiten mit, die Kramer im derzeitigen Fortuna-Kader in einem Spieler nicht gefunden hat. Der Routinier ist zweikampfstark und kann die schnellen Gegenstöße des Teams miteinleiten. Zudem kann er das Spiel geschickt verlagern, um die schnellen Flügelspieler in Position zu bringen. Kramers Bedenken sind dennoch nachvollziehbar: Die fehlende Explosivität Finks könnte bei Kontern des Gegners für Probleme sorgen.

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Foto: Falk Janning/Transfermarkt.de

Wenn man Kramer aber hört, wie er über seinen Schützling spricht, dürfte die Stunde des Routiniers bald geschlagen haben: "Olli ist ein fantastischer Typ. Ein Supersportler, obendrein ausgesprochen geerdet und selbstkritisch. Das sind Eigenschaften, die ich außerordentlich schätze."

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(cfk)
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