Fortuna Düsseldorf Kramers mutige Entscheidung

Düsseldorf · Sekunden vor der Halbzeit scheidet Julian Koch mit einer Sprunggelenkverletzung aus. Adam Bodzek zeigt eine schwache Leistung. Nach dem Wechsel stehen in Lukas Schmitz und Marcel Sobottka zwei neue Sechser auf dem Feld.

Fortuna Düsseldorf: Didier Ya Konan trifft aus elf Metern nur die Latte
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Ya Konan trifft aus elf Metern nur die Latte

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Es ist nun wirklich nicht der Tag von Adam Bodzek. Der defensive Mittelfeldspieler, der im Vorjahr noch Kapitän war und in den beiden ersten Punktspielen in Berlin und gegen Paderborn nur auf der Bank saß, kann seine Chance gegen Freiburg nicht nutzen. Bereits in den ersten elf Minuten leistet er sich drei Fehlpässe. Weitaus schlimmer, dass er den Freiburger Konter, der zum 0:1 führt, nicht rechtzeitig unterbindet. Die Auswechslung zur Pause ist somit folgerichtig, aber alles andere als selbstverständlich.

Eine Minute vor der Pause hat nämlich Julian Koch mit einer Sprunggelenkverletzung das Feld verlassen. Da sorgte Trainer Frank Kramer für die erste Überraschung, indem er nicht etwa Routinier Oliver Fink brachte, sondern den 21 Jahre alten Marcel Sobottka. Dass es im Kader stimmt, zeigte sich in der Situation: Fink, der eigentlich mit seiner Einwechslung gerechnet hatte und schon halb auf dem Weg war, gab Sobottka einen freundschaftlichen Klaps und wünschte ihm Glück.

Frank Kramer überzeugt nicht nur fachlich, sondern auch durch Geradlinigkeit und Klarheit. Er bringt zur Halbzeit den Mut auf, mit gleich zwei neuen Sechsern zu agieren und die Mannschaft umzubauen. Lukas Schmitz rückt neben Sobottka vor, Axel Bellinghausen wird zurückgezogen, Didier Ya Konan nimmt dessen Position ein. Das Ergebnis ist eindrucksvoll. Sobottka und Schmitz schlagen ein und stabilisieren die Mannschaft, die dann einen beeindruckenden Sturmlauf serviert. Die Schwächen, die Bellinghausen in der vergangenen Saison als linker Verteidiger offenbarte, bleiben durch den Offensivdruck der Fortuna verborgen.

Dass der beste Düsseldorfer zugleich derjenige war, der den möglichen Ausgleich geradezu leichtfertig vergab, ist schade. Sercan Sararer war erneut ein ständiger Unruheherd für die Freiburger Abwehr. Entsprechend selbstbewusst schnappte er sich den Ball zum Elfmeter, nachdem er zuvor gefoult worden war. Sein Strafstoß, der im Erfolgsfall das 2:2 gewesen wäre, glich jedoch einer harmlosen Rückgabe zum Torhüter.

Kramers Ärger darüber hielt sich jedoch in Grenzen: "Sercan hat ein gutes Spiel gemacht. Wenn er dann den Ball nimmt und sich gut fühlt, ist das okay." Eine starre Regelung bezüglich der Elfmeter oder eine Rangfolge gibt es demnach nicht, doch hatten Karim Haggui und vor allem Christian Strohdiek beim Elfmeterschießen in Essen besonders sicher verwandelt.

Manager Rachid Azzouzi sah einige Sachen, "die wir klar verbessern müssen. Aber Art und Einstellung waren okay. Wir haben mehr richtig als falsch gemacht, doch was wir falsch gemacht haben war entscheidend. Es wird ein langer, beschwerlicher Weg, nichtsdestotrotz müssen wir Ergebnisse produzieren."

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(ths)
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