Fortuna Düsseldorf Leverkusen verpflichtet Robbie Kruse

Düsseldorf · Bundesligist Fortuna Düsseldorf muss in der kommenden Saison ohne Robbie Kruse planen. Nach Informationen unserer Redaktion wird der australische Nationalstürmer in den nächsten Tagen einen Vertrag beim Ligakonkurrenten Bayer Leverkusen unterschreiben.

Das ist Robbie Kruse
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Foto: KS Medianet

Die Rede ist von einem Drei-Jahres-Kontrakt. Obwohl der 24-Jährige noch bis Juni 2014 an die Düsseldorfer gebunden gewesen wäre, muss die Werkself nur 1,5 Millionen Euro für den Transfer anlegen. Diese Summe hatte sich Kruse bei seinem Wechsel vom australischen Klub Melbourne Victory FC an den Rhein vertraglich festschreiben lassen.

Eine Verpflichtung von Kruse macht für Leverkusen umso mehr Sinn, weil der Transfer Mario Götze zu Bayern München in der vergangenen Woche den gesamten Transfermarkt durcheinander gewirbelt hat. Der fast schon sicher geglaubte Ring-Tausch von Bayers Andre Schürrle und Chelseas Kevin de Bruyne könnte insofern noch einmal ins Wanken geraten, als dem Belgier ein unterschriftsreifer Fünf-Jahres-Vertrag vom BVB vorliegen soll.

Bayer 04 müsste also gegebenenfalls einen anderen Ersatz für Schürrle finden und hätte im schnellen Australier unabhängig vom Ausgang des Pokers mit den Londonern zumindest schon mal seine Hausaufgaben auf dem Flügel gemacht.

Herber Verlust für Fortuna

In Kruse verliert Fortuna einen vielseitigen Angreifer, der nach dem Aufstieg des Klubs in die Bundesliga förmlich eine Leistungsexplosion erlebte. Sein erstes Jahr in Düsseldorf hatte der Australier überwiegend auf der Ersatzbank, mitunter sogar auf der Tribüne verbracht. Nur elf Spiele machte er in der Zweiten Liga, ganze zwei von Beginn an, erzielte dabei keinen einzigen Treffer. "Es ist eben gar nicht so leicht, wenn man auf einem fremden Kontinent plötzlich aus dem Känguruh-Beutel fällt und sich allein zurechtfinden muss", erklärte Fortunas Trainer Norbert Meier.

Kruse war mit zahlreichen Vorschusslorbeeren gekommen — als Referenz brachte er unter anderem einen eindrucksvollen Kurzeinsatz im Länderspiel gegen Deutschland mit, das die Australier in Mönchengladbach 2:1 gewannen. In seiner Anfangszeit konnte er das jedoch nie bestätigen, galt bereits als Fehleinkauf, und auch Trainer Meier spielte bereits mit dem Gedanken, Kruse nach nur einem Jahr wieder abzugeben.

Die Düsseldorfer entschieden sich anders, auch dank der Fürsprache von Sportvorstand Wolf Werner, und wurden belohnt. Nach dem Aufstieg in die Erste Liga blühte der technisch starke und pfeilschnelle Australier auf. Beim 1:2 gegen Borussia Dortmund am Samstagabend machte er sein 27. Saisonspiel, dabei verbuchte er insgesamt vier eigene Treffer und sechs Torvorbereitungen. Bis zu einer Verletzungspause wegen Knieproblemen war der 24-Jährige in der Rangliste der am meisten gefoulten Bundesligaprofis die Nummer zwei hinter dem Wolfsburger Star Diego.

Geht auch Giefer?

Unabhängig von der Frage, ob Fortuna der Klassenerhalt gelingt, droht dem Aufsteiger möglicherweise der Verlust eines weiteren Stammspielers, Torhüter Fabian Giefer. In seinem Fall ist die Wechselhürde jedoch um einiges höher. Der 22-Jährige, der zu Saisonbeginn von Kruses neuem Klub Bayer Leverkusen kam, hat in seinem bis Juni 2014 laufenden Vertrag keine Ausstiegsklausel festschreiben lassen.

Fortunas Vorstandsmitglieder Thomas Allofs und Paul Jäger haben bereits verlauten lassen, dass der Klub erst ab mindestens fünf Millionen Euro Ablösesumme gesprächsbereit sei. Für Interessent Schalke 04 könnte das zu viel sein, sofern die Königsblauen sich nicht für einen europäischen Wettbewerb qualifizieren.

(jan/seeg/can/are)
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