Fortuna Düsseldorf Liendls Gruß an den Ex-Verein

Düsseldorf · Michael Liendl war der Matchwinner beim Spiel des 1860 München am Samstag. Der ehemalige Spieler von Fortuna Düsseldorf entschied mit seinem souveränen Elfmetertor in der Schlussphase die Partie. Ausgerechnet Liendl.

Fortuna Düsseldorf: Michael Liendl erzielt entscheidendes Tor
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Liendl erzielt entscheidendes Tor gegen Fortuna

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Foto: dpa, mum htf

Die klassischen Spielmacher haben es im Profifußball nicht leicht. Sie punkten nicht mit Kampf oder großer Leidenschaft, ihre meist filigrane Spielweise lässt sie im schlimmsten Fall lethargisch oder gar phlegmatisch wirken — Tore erzielen sie auch nicht viele. Bei unauffälligen Spielen sind ihre Qualitäten von den Rängen aus nicht nachzuvollziehen und die Fans fragen sich: "Warum steht der überhaupt auf dem Feld?" Bei Fortuna war Liendl anderthalb Jahre der personifizierte Spielmacher.

Der Österreicher wechselte zum 1. Januar 2014 vom Wolfsberger AC an den Rhein. Mit großen Erwartungen wurde der Regisseur in Düsseldorf empfangen, der Boulevard taufte ihn schnell "Alpen-Maradona" — <u>54 Pflichtspiele, elf Tore und 13 Assists später ging es aber schon wieder weiter gen München</u>. Keine schlechten Werte hatte er in seiner Zeit bei den Fortunen gesammelt, dem Österreicher trauerten aber nur ganz wenige nach. "Gut so. Zu selten hat er überzeugt, zu oft lustlos gespielt", war nur einer von zahlreichen ähnlichen Kommentaren nach der Bekanntgabe seines Transfers. Im Spiel seiner "Löwen" gegen die Düsseldorfer am Samstag revanchierte er sich dafür.

Er war der spielbestimmende Profi auf dem Feld, er leitete zahlreiche Angriffe über den rechten Flügel ein und sammelte trotz seiner Auswechslung kurz vor Schluss nur fünf Ballkontakte weniger als 1860-Spitzenreiter Gary Kagelmacher. Das Tor in der 81. Minute war schließlich das Tüpfelchen auf dem "i". Entgegen anderer Profis, die gegen ihre Ex-Vereine auflaufen, bejubelte er den Treffer auch — ein weiteres Indiz dafür, dass Liendl seine Zeit in Düsseldorf nicht in bester Erinnerung hat.

"Wir haben gar nicht mehr gewusst, wie jubeln geht. Ich habe vorher schon gesagt, dass es für mich ein besonderes Spiel ist", erklärte Liendl nach der Partie und fügte dann noch an: "Dass es zum Schluss so ausging, mit dem Siegestor, ist für mich umso schöner. Aber viel, viel wichtiger ist es, dass wir die drei Punkte gemacht haben. Es ist sehr, sehr schön und wichtig."

Alles klappte aber auch nicht beim Österreicher an diesem Tag. Ein Doppelpack blieb ihm in der Partie verwehrt, bei seinem Kopfball kurz vor Schluss war zwar Keeper Michael Rensing geschlagen, der Ball ging aber an die Latte. Es wäre sein erster Doppelpack im Trikot der Münchner gewesen — bei der Fortuna klappte das schon bei seinem zwölften Einsatz.

Doch Liendls Gegenwart heißt München. Und die Zukunft des Österreichers sieht nach der erfolgreichen Vergangenheitsbewältigung am Samstag wieder freundlicher aus. 1860 zog in der Tabelle durch das 3:2 am SC Paderborn vorbei und kletterte auf Relegationsplatz 16. Die "Löwen" trennen nur noch sechs Punkte von Rang 15 und Liendls Ex-Klub Düsseldorf.

(cfk)
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