Fortuna Düsseldorf "Lumpi" nutzt seine Chance nicht

Düsseldorf · Es ist kein einfaches Jahr für Andreas "Lumpi" Lambertz. Der Ex-Kapitän von Fortuna Düsseldorf muss um eine Verlängerung seines Einjahresvertrags kämpfen, zahlreiche Verletzungen haben ihn das bisher erschwert. Bei seinem zweiten Startelf-Einsatz der Saison gegen Fürth zeigte er zu allem Überfluss eine schwache Leistung.

Fortuna Düsseldorf: Das sind die Fortunen mit den besten Zweikampfwerten
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Das sind die Fortunen mit den besten Zweikampfwerten

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Es hätte das perfekte Comeback werden können: Nach exakt dreizehn Minuten scheiterte die kriselnde Fortuna-Ikone nach einer feinen Flanke von Mannschaftskollege Michael Liendl per Dropkick an der Latte. Eine furiose Anfangsviertelstunde seiner Startelf-Premiere fand damit ein jähes Ende, die Partie gegen 1860 München vor rund drei Wochen wurde danach zum Kampfspiel.

Lambertz tat dabei das, was man von ihm erwartet: er kämpfte, schmiss sich in die Zweikämpfe. "Er fällt nicht mit filigranen Pässen auf, sondern investiert viel in die Mannschaft. Er kämpft", erklärte Trainer Oliver Reck nach dem hart erkämpften Auswärtserfolg. Der Coach belohnte ihn mit einem weiteren Einsatz von Beginn an.

Zweikampfquote schwach

Gegen Greuther Fürth verließ "Lumpi" aber eben jene Fähigkeit. Sowohl in der Zweikampfquantität als auch -qualität konnte er nicht an seine üblichen Leistungen ansetzen. Im Vergleich zu seinen Kollegen absolvierte er bis zu seiner Auswechslung in der 60. Minute die wenigsten Zweikämpfe, Lambertz kam auf 14 — "Sechser"-Partner Avevor (23) hatte zu dieser Zeit einen deutlich besseren Wert aufzuweisen.

Noch enttäuschender liest sich seine Zweikampf-Quote. Lediglich 14,3 Prozent seiner Duelle gewann der 30-Jährige, Avevor kam auf glatte 60 Prozent. Auch das restliche Team hatte bessere Werte, ausgerechnet in seiner Paradedisziplin war "Lumpi" der Schwachpunkt.

Schwächelnde linke Seite

Bisher endeten Recks Formations- und Personalwechsel fast immer positiv, gegen Fürth konnte man im Nachhinein wohlwollend nur von einem Teilerfolg sprechen. Ausgerechnet die erfahrene linke Seite mit Lambertz und Axel Bellinghausen in dem neuen 4-3-1-2-System schwächelte, das musste auch der Coach nach der Partie offen zugeben.

"Zum Schluss muss ich sagen, dass die linke Seite unsere schwächere war. Wir bekommen am Ende auch noch mal das entscheidene Tor darüber", so der Coach, der damit Lambertz wenigstens ein wenig aus der Schusslinie nimmt — "Lumpi" war da nicht mehr auf dem Platz.

Gartner nun mit besseren Chancen

Der Nutznießer von Lambertz' schwachem Auftritt könnte Christian Gartner sein. Der Youngster bildete mit Lambertz und Avevor die "Sechser"-Dreierkette gegen München, gegen Fürth rückte für ihn Kapitän Adam Bodzek in das Team, "Lumpi" bekam den Vorzug vor dem Österreicher.

Nach seiner Einwechslung nach der Halbzeit zeigte der 20-Jährige aber eine gute Leistung, spielte den wichtigen Pass in die Spitze zu Joel Pohjanpalo, der den Elfmeter zum 3:2 einleitete. Im Spiel gegen Aalen (Samstag, 13 Uhr, Live-Ticker) dürfte es somit mit einem Startelf-Einsatz für "Lumpi" eng werden.

Dabei sind seine Bewährungschancen in dieser Saison begrenzt. Wenn erst wieder der verletzte Leistungsträger Sergio da Silva Pinto zur Rückrunde ins Team rückt, werden die Einsätze von Lambertz wohl noch seltener.

(cfk)
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