Fortunas Marlon Ritter "Bisher ist es für mich gar nicht gut gelaufen"

Düsseldorf · Es sind schwere Zeiten, die Marlon Ritter durchlebt. Seit seinem Wechsel zur Fortuna kommt das Offensivtalent nicht in Schwung. Im Sommer blieb Ritter bei einem Testspiel in Willich im Rasen hängen und verletzte sich schwer. Jetzt wartet er auf sein Comeback.

 Fortunas Marlon Ritter will in der Rückrunde endlich durchstarten.

Fortunas Marlon Ritter will in der Rückrunde endlich durchstarten.

Foto: Falk Janning

Kostproben seiner Kunst hat Standardspezialist Ritter noch nicht geben können, seit er im Sommer von Regionalligist Borussia Mönchengladbach II nach Düsseldorf wechselte und dabei gleich eine Liga übersprang. Der Offensivmann kam mit einem ganzen Rucksack voller Empfehlungen: In 92 Begegnungen für die Gladbacher Reserve erzielte er in den vergangenen drei Jahren 44 Tore und bereitete 17 Treffer vor.

"Wir sind uns sicher, dass sich seine tolle Entwicklung der letzten Jahre bei der Fortuna fortsetzen wird", sagte Trainer Friedhelm Funkel nach der Verpflichtung erwartungsfroh. Für Ritter, der einen strammen Schuss hat und Pässe aus der höheren Geometrie spielen kann, war es der größte Schritt in seiner Karriere. Der gebürtige Essener, dem man in Mönchengladbach den Sprung zu den Profis nicht mehr zutraute, wollte den Kampf annehmen, sich im Geschäft etablieren und nicht sein Talent verschludern, um in den unteren Klassen zu verschwinden.

Am 23. August bremste ihn der niederrheinische Rasen

Aber ausgerechnet bei seiner Rückkehr in alte Gefilde, genauer gesagt zu einem Testspiel nach Willich, bremste ihn am 23. August der niederrheinische Rasen: doppelter Muskelfaserriss im Adduktorenbereich, lange Pause. Ritter musste sich mit Trippelschritten begnügen. 27 Pflichtspielminuten, 21 in Sandhausen (2:2) und sechs im DFB-Pokal in Rostock (3:0) hatte er zum Zeitpunkt seiner Verletzung auf dem Konto. Mittlerweile ist es Dezember — und keine einzige Zweitliga-Minute kam dazu. "Bisher ist es für mich gar nicht gut gelaufen", sagt Ritter. Das trifft es ganz gut. Entmutigen lässt er sich aber nicht.

Immerhin kommt er auf sieben Spiele und 594 Minuten für das Regionalliga-Team. Dreimal war er zuletzt im Profi-Kader — gegen Hannover (2:2), Würzburg (0:0) und Nürnberg (0:2). Doch Funkel brachte ihn nicht, obwohl er dringend Tore brauchte. Der Konkurrenzdruck ist hoch: Arianit Ferati, Jerome Kiesewetter oder Özkan Yildirim stehen als Einwechselspieler vor ihm.

"Wenn er sich weiter so aktiv zeigt, wird er seine Chancen bekommen"

"Ich bin wieder voll da. Die ersten Spiele mit dem Regionalliga-Team waren nicht so gut, die letzten besser. Jetzt wäre es natürlich schön, einen Einsatz bei den Profis zu bekommen", sagt Ritter. Ob er ein paar geschenkte Minuten in Aue annehmen würde? "Klar, Geschenke soll man ja nicht ablehnen." Es sei schön gewesen, in der 2. Bundesliga und im Pokal aufzulaufen. Am liebsten hätte er so ein Gefühl dauernd. Und Trainer Funkel macht ihm Hoffnung: "Wenn er sich weiter so aktiv zeigt, wird er seine Chancen bekommen und dem Team mit seinem Spiel helfen können."

Vom 4. Januar bis 11. Januar geht's für die Mannschaft ins Trainingslager nach Malta. Bis dahin wird Ritter weiter hart an sich arbeiten, auch dann, wenn andere Ferien machen. Das verspricht er zumindest: "Ich werde mit dem Fitness-Coach trainieren." Die Form, die er sich zurückgeholt hat, will er nicht einfach aufgeben. Auch Funkels Assistenztrainer Peter Hermann hat angeboten, sich gegen Jahresende im Arena-Sportpark mit ihm zu treffen. "Da werden dann die jüngeren Spieler wie Taylan Duman oder Kemal Rüzgar dabei sein", kündigt Ritter an: "Weihnachten kann man zwar ruhig mal freimachen, aber zwischen den Feiertagen geht's rund."

(jado)
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