"Niederlage wirft uns nicht zurück" Stolze Fortunen schauen nach vorn

Düsseldorf · Ein Sieg im Pokalderby gegen Borussia Mönchengladbach wäre für die Fortuna die Krönung einer bislang perfekten Saison gewesen. Doch Düsseldorf unterlag mit 0:1 (0:0). Cheftrainer Friedhelm Funkel und seine Spieler fanden tröstliche Worte.

Fortuna Düsseldorf - Borussia Mönchengladbach: die Fortunen in der Einzelkritik
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Foto: rtr, sasw

Die Atmosphäre in der Esprit-Arena lud zum Träumen ein. Rund 52.500 Zuschauer waren angereist und sorgten dafür, dass das Düsseldorfer Stadion erstmals in dieser Saison ausverkauft war. Die Fans hofften auf das Weiterkommen im Pokal und sahen in der ersten Halbzeit viele Torchancen und Engagement beider Teams. Thorgan Hazard brachte die Borussia in Führung (52.). Und es folgte ein großer Kampf der Fortunen, für den sie sich nicht belohnten.

Funkel haderte mit dem Spielverlauf. "Ich bin stolz, wie wir uns gegen einen gestandenen Bundesligisten präsentiert haben", sagte der 63-Jährige, der gegen Gladbach sein 60. DFB-Pokalspiel als Trainer erlebte. "Ich finde die Niederlage etwas unglücklich wegen des verschossenen Elfmeters. Aber diese Niederlage wirft uns nicht zurück, das ist kein Beinbruch." Der erfahrene Coach war gleich bemüht, den Blick nach vorne zu richten. Seine Spieler haderten hingegen, auch Pechvogel Niko Gießelmann.

"Verdient hätten wir den Ausgleich schon gehabt, auch durch meinen Elfmeter", sagte der Verteidiger nach dem Spiel. Er hatte in der 73. Minute einen Angriff über den rechten Flügel initiiert. Zunächst ließ Gießelmann Gladbachs Verteidiger Tony Jantschke mit einem Haken stehen und zog in den Strafraum ein. Anschließend foulte ihn Jantschke und Referee Manuel Gräfe gab zu Recht einen Elfmeter für die Fortuna. Den allerdings nagelte Gießelmann an den Pfosten. "Jetzt sind wir natürlich traurig, aber in ein, zwei Tagen werden wir stolz auf uns sein. Ich selbst werde wohl ein, zwei Stunden weniger Schlaf haben in dieser Nacht, aber ich denke, die Mannschaft wird mir nicht böse sein wegen des Elfmeters — das haben sie auch schon gesagt", sagte Gießelmann.

"Wir können uns von Gladbach was abgucken"

Dabei hatte die Fortuna vor allem in der zweiten Halbzeit einige Chancen, den Ausgleich zu erzielen. Flügelflitzer Jean Zimmer, Leihgabe des VfB Stuttgart, machte mächtig Druck über die rechte Seite. Zweimal schoss er auf das Gladbacher Tor, bereitete zudem zwei Torschüsse vor. "Wir haben über 90 Minuten ein sehr gutes Spiel gemacht haben, hatten auch die Chancen, um zumindest das Unentschieden zu holen", sagte Zimmer. "Aber es hätte bei uns alles optimal laufen müssen, leider war die Effizienz bei uns nicht da." Zimmer hob hervor, wie stark die Gäste aus Gladbach waren: "Zum Beispiel im One-Touch-Spiel, da kann man sich etwas abgucken."

Raphael Wolf blieb nach dem Abpfiff vor allem das einzige Tor des Abends im Kopf: "Der Ball beim 0:1 war abgefälscht, geht mir auch noch an das rechte Bein und geht dann ins Tor", sagte der Keeper, der den verletzten Stammtorwart Michael Rensing ersetzte.

Dass die Mannschaft bis zur letzten Sekunde alles gegeben, alles investiert hat, honorierten auch die Fans im Stadion. Es gab kein Pfeifkonzert, und nur wenige haben das Stadion vorzeitig verlassen. Statt enttäuscht zu sein, feierten die Zuschauer ihr Team als "Spitzenreiter, Spitzenreiter" der 2. Bundesliga. "Wir müssen uns bei unseren Fans für die überragende Kulisse bedanken, das hat super viel Spaß gemacht zu spielen", sagte Innenverteidiger Robin Bormuth nach dem Spiel. Nun gilt die volle Konzentration auf die 2. Liga — und einen möglichen Aufstieg.

(ball)
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