Fortuna Neues Stadion bewährt sich

Fortuna gewinnt auch in der Ausweich-Arena. Mit dem 3:0-Sieg über Union Berlin verlängerten die Düsseldorfer ihre Serie in der Zweiten Liga: Seit elf Heimspielen sind sie ungeschlagen.

Union-Spiel: Fortunen in der Einzelkritik
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Fortuna gewinnt auch in der Ausweich-Arena. Mit dem 3:0-Sieg über Union Berlin verlängerten die Düsseldorfer ihre Serie in der Zweiten Liga: Seit elf Heimspielen sind sie ungeschlagen.

Eine der kuriosesten Serien des deutschen Fußballs ist gestern Abend um 18.35 Uhr gerissen. In den acht vorangegangenen Duellen hatte das Endergebnis zwischen Fortuna Düsseldorf und Union Berlin immer 1:0 gelautet, sechsmal für Union, zweimal für Fortuna. Am Freitag nun erzielte der Kapitän des Düsseldorfer Zweitligisten in der 36. Minute das 2:0, und nicht einmal das drückte die Überlegenheit der Gastgeber zur Gänze aus. Am Ende hieß es 3:0 - eine runde Sache an einem gelungenen Zweitliga-Abend.

"Ich freue mich, dass wir unseren Fans ein gutes Spiel zeigen konnten", fasste Fortunas Trainer Norbert Meier zusammen. "Jetzt ist die Phase, wo wir ihnen einiges zurückzahlen können für die Unterstützung während unseres ganz schwachen Saisonstarts." Ansatz zur Kritik sah er kaum: "Höchstens, dass wir beim Abschluss nicht ganz konzentriert waren, denn es waren noch mehr Treffer drin."

Ein 20 000-Zuschauer-Stadion für ganze drei Fußballspiele: So etwas gibt es wohl nur in Düsseldorf. Weil Fortunas angestammte Heimat Esprit-Arena Mitte Mai für den Eurovision Song Contest benötigt wird, stellte die Stadt ihrem Klub für knapp drei Millionen Euro ein mobiles Ersatzstadion auf sein Trainingsgelände.

Der frischgebackene Tabellenachte der Zweiten Liga hatte sich vorab sehr auf sein Ausweichquartier mit seinen eng am Spielfeldrand angebrachten Tribünen gefreut. "Das ist ein Highlight für alle", sagte Meier. "Vor allem freut mich aber, dass wir ganz befreit in diese Spiele dort gehen können und aller Abstiegssorgen ledig sind." Genau das merkte man seiner Truppe dann auch an. Fortuna marschierte und kombinierte nach Herzenslust, Union hatten dem nur Härte entgegenzusetzen. Viel Härte: Beinahe jede Aktion, bei der ein Düsseldorfer an einem Berliner vorbeizog, beendeten die Gäste mit einem Foul.

Es war jedoch ein Handspiel, das zum ersten Fortuna-Treffer im mobilen Stadion führte. Der Däne Ken Ilsø versetzte Daniel Göhlert und flankte hinter dem Rücken des Unioners vorbei - wobei dieser allerdings den Arm nach hinten zog und den Ball aufhielt. Strafstoß war da sicher eine harte, aber durchaus regelkonforme Entscheidung. Sascha Rösler verwandelte eiskalt.

Bevor Lambertz - kürzlich zum zweiten Mal Vater geworden - mit seinem Flachschuss die kuriose 1:0-Serie beendete, hätte dies auch Ilsø schon erledigen können. Er lief allein auf Torhüter Marcel Höttecke zu, schoss diesen jedoch an. Spätestens als Maximilian Beister auch noch den Pfosten traf, war klar, dass die überforderten Gäste mit dem Zwischenstand bestens bedient waren.

Nach der Pause nahm Fortuna zwar etwas Dampf heraus, das reichte aber immer noch locker, die harmlosen Köpenicker zu kontrollieren. Der überragende Lambertz legte Ilsø noch den dritten Treffer auf, und das genügte den Gastgebern dann auch. Die Fans feierten das Ergebnis, das Kurzzeit-Stadion, ihre Mannschaft und sich selbst - Fußball-Düsseldorf ist vollauf mit sich im Reinen.

Für die Berliner galt das freilich weniger. "Das war eine absolute Nicht-Leistung meiner Mannschaft. Wir konnten froh sein, dass es nur 3:0 ausging", zischte Trainer Uwe Neuhaus durch die Zähne und schob eine Drohung hinterher: "Meine Mannschaft wird eines merken: Wer am Wochenende die Leistung verweigert, muss in der Woche umso mehr leisten."

Fortuna - Union 3:0 (2:0)

Düsseldorf: Ratajczak - Weber, Tiago, Lukimya-Mulongoti, Schwertfeger - Bodzek, Oliver Fink (72. Costa) - Beister (70. Dum), Lambertz - Ilsö, Rösler (80. Ranisav Jovanovic). - Trainer: Meier

Union: Höttecke - Menz, Madouni, Rauw (69. Thomik), Kohlmann - Peitz, Göhlert - John Jairo Mosquera, Mattuschka, Ede (46. Quiring) - Savran (46. Benyamina). - Trainer: Neuhaus

Schiedsrichter: Christian Fischer (Hemer)

Tore: 1:0 Rösler (17., Handelfmeter), 2:0 Lambertz (36.), 3:0 Ilsö (67.)

Zuschauer: 18.900

Gelbe Karten: Tiago (2), Oliver Fink (7) - Madouni (2), John Jairo Mosquera (5), Peitz (12), Rauw (2), Göhlert (8), Menz (8)

Torschüsse: 21:8

Ecken: 5:2

Fouls: 9:23

(RP)
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