Fortuna Düsseldorf Ohne Kapitän Lambertz geht es nicht

Düsseldorf · Trainer Lorenz-Günther Köstner schätzt den Spielführer, weil er die Tugenden verkörpert, die den Klassenerhalt bringen.

Andreas Lambertz: "Lumpi", der ewige Fortune
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Das ist Andreas Lambertz

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Foto: Christof Wolff/Wolff, Christof

"Lumpi" ist Fortune. Das zeigt auch ein Blick auf sein Nummernschild am Auto: LU 1895. Aber auch ein Blick in seine Vita. Seit zwölf Jahren spielt Andreas Lambertz, so sein bürgerlicher Name, bei den Rot-Weißen, mit denen er Bundesliga-Geschichte geschrieben hat. Als erster Spieler schaffte er mit einem Verein den Aufstieg von der vierten in die erste Liga.

Der Abstieg aus der Bundesliga hinterließ auch bei dem langjährigen Kapitän Spuren. Nicht ganz zu Unrecht wurden seine hinlänglich bekannten, limitierten technischen Fähigkeiten thematisiert. Und Interimstrainer Oliver Reck wagte es gar, das Düsseldorfer Urgestein in Cottbus und gegen Köln auf die Bank zu setzen. Im Derby blieb der Mittelfeldspieler sogar ohne Einsatz.

Lumpis Leidenszeit ist jedoch vorbei, seitdem Lorenz-Günther Köstner das Sagen hat. Kaum in Düsseldorf angekommen, stellte der erfahrene Trainer klar, dass er auf den kleinen Mann mit dem großen Kämpferherz setzt. "Lumpi hat mir gut gefallen", sagte der Coach nach der Vorbereitung. Er sei kämpferisch ein Vorbild und habe der Mannschaft Stabilität verliehen.

Die Folge: Lambertz stand in den ersten fünf Spielen nach der Winterpause in der Startformation, keine einzige Begegnung wurde verloren, Fortuna kassierte nur drei Gegentore und arbeitete sich ins Mittelfeld vor. Gegen den FC St. Pauli fehlte Lambertz wegen der fünften gelben Karte, prompt setzte es die erste Niederlage (0:2). Am Samstag beim FSV Frankfurt steht Lambertz wieder zur Verfügung, und natürlich wird Köstner seinen Kapitän wieder von Beginn an bringen. Dabei sieht der Fußballlehrer natürlich die spielerischen Defizite, doch sind ihm Lambertz' Stärken in der derzeitigen Situation viel wichtiger. "Lumpi" ist sets ein Vorbild in puncto Laufbereitschaft, Kampfkraft und Einsatzfreude. Und gerade diese Tugenden sind notwendig, um ein Abrutschen in den Abstiegssog zu verhindern.

Köstners Konzept ging mit "Lumpi" in den ersten fünf Spielen auf. Mit Hilfe der richtigen Einstellung wurden Fehler sowie die Zahl der Gegentore reduziert und Punkte gesammelt. Das soll reichen, um den Klassenerhalt zu sichern. Dabei ist ein Spielertyp wie Lambertz von großer Bedeutung. Und darauf wird es auch bei den beiden anstehenden Auswärtsspielen am Samstag in Frankfurt und am Dienstag in Fürth entscheidend ankommen.

Köstners Blick muss und wird aber über das Saisonende hinaus gehen. Um mehr zu erreichen als den Klassenerhalt in der zweiten Liga, bedarf es auch spielerischer Qualitäten. Die sind in dem Kader, der anscheinend ganz auf Laufbereitschaft und Kampfgeist ausgerichtet ist, jedoch kaum vorhanden. Und die Spieler, denen vor der Saison zugetraut worden war, spielerische Elemente einzubringen — Levan Kenia und Giannis Gianniotas — sind für zu leicht befunden worden. Sie können nicht einmal beim Kampf um den Klassenerhalt helfen.

(can)
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